esport austria Ausgabe 5: Vierte Bundesligarunde

Day 994, 07:16 Published in Austria Austria by LarsUlrich87




Sturm Graz - Rapid Wien


Der Sektor der Rapidfans war in Graz restlos ausverkauft, mehr als 1500 Grün-Weiße machten sich auf den Weg um ihre Mannschaft zu unterstützen und auch die Grazer waren voll motiviert, ihre Mannschaft zum Sieg zu schreien, gab es doch einige Aufreger, die etwas mehr Zündstoff in diese Partie bringen sollten. Erstens war da ein gewisser Mario Sonnleitern im Dress der Hütteldorfer, der in Graz nach seinem Wechsel in die Hauptstadt den Beliebtheitsgrad von Lungenkrebs hat und da war ja noch die "Stinkefinger-Aktion" von Rapid-Trainer Peter Pacult vom letzten Aufeinandertreffen in Wien, als er dem Auswärtssektor einige weniger nette Gesten zukommen ließ. Die Sturm vergaßen dies nicht und widmeten ihm sogar eine eigene Choreographie, während der Auswärtssektor Wiens Kultfigur Mundl hochleben ließ und aufrief "über die Gscherten drüberzufahren".

Rapid startete auch gleich gut in die Partie und setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest, kam aber zu wenig hochkarätigen Chancen. Von Sturm war wenig zu sehen, es schien als wäre man noch etwas müde von der weiten Auswärtsfahrt am Donnerstag nach Georgien. Das spielstarke Mittelfeld der Wiener spielte mit den "Blackies" zeitweise Katz und Maus, sodass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Rapidler ihre Überlegenheit auch in Tore ummünzen konnten. Jürgen Patocka war es dann knapp vor der Pause, der das 1:0 nach Saurer-Flanke per Kopf erzielte. Rapid war auch nach der Halbzeitpause spielbestimmend und kam zu guten Chancen, unter anderem durch Defensivmann Heikkinen, dessen Schuss jedoch nicht platziert genug war und Sturmgoalie Gratzei vor keine allzu großen Probleme stellte. In Minute 71 hielt ausgerechnet Ex-Sturmspieler Sonnleitner Mario Haas als letzter Mann regelwidrig zurück und musste dafür zu Recht vom Platz, doch wer gedacht hatte, Sturm nimmt nun das Heft in die Hand, hatte sich geirrt. Zu unbeholfen agierte man in der Offensive und so war es nicht verwunderlich, dass Rapid aus einem blitzschnellen Konter das vorentscheidende 2:0 durch Nikica Jelavic erzielte. Von nun an war die Partie gelaufen, sowohl Fans als auch Spieler wussten das und während die mitgereisten Wiener den Sieg lautstark zelebrierten, leerten sich langsam aber sicher die Ränge in der UPC-Arena.

Schlussendlich war Sturm Graz in diesem Spiel den Wienern in jeder Hinsicht unterlegen und man sollte sich fragen, wie man mit dieser (Un-) Leistung auch nur den Funken einer Chance gegen Juventus Turin haben will. Rapid hingegen scheint aus der Minikrise entkommen zu sein und träumt bereits von einem Wunder von Birmingham II. Aston Villa ist bereit, sind es die Grün-Weißen auch? Zuvor geht es für beide Vereine allerdings im Cup um Pflichtsiege. Während Sturm auf den SV Horn trifft, hat es Rapid dank unsagbar dämlichem Auslosungsprozedere mit den eigenen Amateuren zu tun. Wer da wohl aufsteigen wird....



Austria Wien - SV Ried


Die Oberösterreicher kamen mit wenig Ambitionen auf einen Auswärtssieg in die Bundeshauptstadt, war man doch zuletzt 1999 gegen die Veilchen in Wien siegreich. Ausgerechnet im 500sten Spiel im Horrstadion und an Herbert Prohaskas 55sten Geburtstag sollten die Innviertler wieder 3 Punkte nach Hause mitnehmen.

Die Austria konnte von Anfang an nicht an die zuletzt gezeigte Leistung gegen Ruch Chorzow anschließen, zu geschickt machten die Rieder die Räume eng. So konnte die Austria in Halbzeit eins nur eine einzige Torchance herausspielen, Tomas Jun scheiterte aber per Fernschuss. Die SV Ried war immer wieder im Konter gefährlich, traf sogar in Minute 5 das Lattenkreuz durch Neuzugang Ivan Carril und wurde schlussendlich mit dem Siegtreffer durch Peter Hackmair belohnt. Nach Vorarbeit von Schrammel ließ er Austria-Goalie Lindner keine Chance und fixierte somit auch gleich den Endstand. Auch nach diesem Schock brachte die Austria nach vorne nichts nennenswertes mehr zusammen, im Konter hatten die Innviertler sogar noch die Chance auf einen höheren Sieg aber man scheiterte an Heinz Lindner, dem die Niederlage wahrlich nicht anzukreiden ist.



Red Bull Salzburg - Magna Wiener Neustadt


Im eigentlichen Spitzenspiel des Wochenendes zwischen dem Meister und dem Tabellenführer setzte sich im &quot😉uell der Konzerne" Red Bull mit 4:2 durch. In einem spannenden Spiel hielten die Niederösterreicher das Spiel lange offen und hatten sogar Chancen auf den Sieg in der Bullenarena.Bereits nach weniger als einer Minute hatten die Gäste die Chance auf den Führungstreffer als Wolf nach katastrophalem Schnitzer von Zarate allein auf Tormann Tremmel zulief, dieser entschied aber das Duell für sich. Danach kamen vorallem die Salzburger zu den besseren Chancen, so vergaben Zarate und Mendes gute Möglichkeiten, Boghossian traf per Kopf sogar die Latte. In Minute 32 schoss dann Ex-Sturmspieler Jakob Jantscher die Führung für die roten Bullen, als er einen Pass von Ramsebner abfing und flach ins Eck traf. Doch die Freude währte nur kurz, denn nur vier Minuten später gelang dem Tabellenführer der Ausgleich durch Burgstaller, bei dem Tormann Tremmel nicht allzu glücklich aussah. Weitere fünf Minuten später waren es allerdings wieder die Salzburger die jubeln durften. Zarate stellte nach perfekter Voarbeit von Leitgeb auf 2:1. In der 50sten Minute schaute Tremmel wieder nicht allzu souverän aus, als er einer Flanke vergeblich nacheilte. Aigner bedankte sich und köpfelte den zwischenzeitlichen Ausgleich. In Minute 56 trafen aber wieder die Bullen. Jakob Jantscher schoss sein zweites Tor an diesem Abend, einziger Wermutrstropfen: das Tor hätte wegen Abseits nicht gelten dürfen. Wiener Neustadt konnte nicht mehr zusetzen und so schoss der Meister noch ein weiteres Tor durch Neuzugang Boghossian. Dies war auch gleichzeitig der Endstand und so konnte Red Bull erstmals in dieser Saison in der Bundesliga gewinnen, Magna Wr. Neustadt hingegen verlor das erste Spiel.



Mattersburg - Wacker Innsbruck


Man gedachte vor Spielanpfiff dem Ex-Tirolspieler und ehemaligen Sportdirektor Theo Grüner der viel zu früh mit 33 Jahren verstarb. Es schien als spielten die Tiroler auch ein wenig für ihn an diesem regnerischen Samstag in Mattersburg, doch in der ersten Hälfte ließen Platz und Gegner wenig Torchancen zu, die Burgenländer beschränkten sich aufs Verteidigen und fanden kaum den Weg in die Nähe des Tiroler Strafraums. Die Mattersburger kamen danach etwas besser aus der Pause und fanden auch zwei gute Chancen vor. Salamon bzw. Mörz, dessen Schuss beinahe ins eigene Tor abgefälscht wurde, scheiterten. Erst kurz vor Schluss fixierten die Tiroler den Auswärtssieg durch einen Doppelschlag von Bammer und Perstaller in den Minuten 82 und 84. Der SV Mattersburg liegt weiterhin am Tabellenende ohne einen einzigen Punkt und es kristalliert sich ein harter Abstiegskampf für die Burgenländer heraus.


LASK - SV Kapfenberg


Auch die Linzer sollten nach diesem Spieltag noch ohne Punkt bleiben, man verlor daheim gegen den SV Kapfenberg mit 0:1. Der LASK kam zwar besser ins Spiel, Kapfenberg-Tormann Wolf konnte allerdings Schüsse von Kogler, Aufhauser und Kaufmann parieren. Je länger das Spiel dauerte, desto stärker wurden die Obersteirer, aber auch LASK-Goalie Mandl zeigte, dass er einen guten Tag hatte, so scheiteren Alar und Elsneg vor der Pause. In der zweiten Halbzeit flachte die Partie zusehends ab, einzig Alar konnte Akzente setzen. Er war es auch, der in Minute 78 den Siegtreffer für die Kapfenberger im Konter erzielte und den LASK ins Tal der Tränen stieß.




Kurios, kurioser, österreichische Bundesliga: Nach vier Runden führt die SV Ried vor Aufsteiger Innsbruck und Wiener Neustadt. Die Tiroler sind die einzige Mannschaft ohne Niederlage, Rekordmeister Rapid rangiert nur auf Rang 7, Red Bull gar nur auf Platz 8.


Ein Artikel von LarsUlrich87, Gründer von esport austria



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