Die Germanen-Partei muss sich reformieren

Day 1,685, 11:00 Published in Germany Germany by von Hammer
Ein Kommentar zur Lage der Partei von Chefredakteur Carl Gustav von Hammer

In Bälde werden die Germanen mit einem eigenen Kandidaten bei den kommenden eDeutschen Präsidentschaftswahlen antreten. Dabei sind sie durchaus in der Lage, ein eigenes Team aufzustellen. Allein das ist der emsigen Parteiführung zu verdanken, die bemüht ist, die Partei langfristig aufzubauen, ihr ein Profil zu geben und für Neuzugänge attraktiv zu machen.

Doch leider hapert es an der Programmatik. Praktisch kein Wort zu den Alternativen in der Innen- und Außenpolitik, da es keine darzustellen gibt. Man gibt sich in der Politik gegenüber den ePolen vielmehr als Hardliner, sieht das kürzlich geschlossene Abkommen mit dem Nachbarn skeptisch und setzt im Grunde damit eine Politik fort, wie sie seit rund zwei Jahren nur als erfolglos bezeichnet werden kann. Im Streit darüber rutscht dabei dem ein oder anderen Germanen auch schonmal die Parole "Alle deutschen Gebiete den Deutschen" heraus und meint damit allen Ernstes auch die Besetzung ePolnischen Kernlandes (Preußen-Syndrom). Bei dem Versuch, das leidige Nazi-Image endlich loszuwerden, wird dies natürlich peinlich verschwiegen und man stellt stattdessen vor allem die Bündnistreue in den Vordergrund.

Dies allein genügt nicht, die Partei erfolgreich zu entwickeln. Sie zieht schon vom Namen her eher Rechtsradikale denn liberale Rechte an und wird schon bei den Neuzugängen nicht das Personal rekrutieren können, welches qualitativ notwendig wäre, um auch ein größeres Publikum für die Ziele der Partei zu interessieren. So wäre neben einem neuen Namen auch die Ausrichtung der Partei von einer rechtsradikalen Partei hin zu einer Partei rechts von der Mitte zu vollziehen, verbunden mit einer neuen Definition für den Weg zur Einheit eDeutschlands. Und auch wenn die Partei sich zur Mitte bewegen würde, so müsste sie zugleich revolutionär sein und den Sturz der herrschenden Klasse und des gesamten Systems anstreben. Erst dann wäre sie als wirkliche Alternative wählbar. Neuzugänge als auch Alt-Bürger könnten sich dieser Bewegung anschließen, um echte Veränderungen in eDeutschland zu erreichen. Ein solches eDeutschland wäre dann auch in der Lage, mit den ePolen glaubwürdig zu verhandeln und sie als Bündnispartner zu gewinnen. Denn ein freies eDeutschland wird es auf absehbarer Zeit nur mit den ePolen als Partner geben und nicht in militärischer Gegnerschaft zu ihnen.

Sollte der Kandidat der Germanen bei den kommenden Präsidentschaftswahlen ein achtsames Ergebnis erzielen, werde ich im zweiten Glied der Partei verbleiben.

Wird er scheitern, trete ich gegen ihn an mit dem Ziel, die Partei zu reformieren.