[CP] Warum ich Selbstversorgung befürworte

Day 1,009, 14:48 Published in Germany Germany by Bundeskanzleramt

Nachdem wir alle jetzt 24 Stunden lang Spaß beim Scharmützel gegen Polen hatten möchte ich ein Thema ansprechen, für das die Regierung (und somit ja faktisch ich) in letzter Zeit gelegentlich kritisiert wurde, nämlich das breitflächige Setzen auf Selbstversorgung und staatseigene Firmen.

Sicherlich ist das ein Thema über das man geteilter Auffassung sein kann (ist ja im RL nicht anders), aber ich sehe es als extrem sinnvoll an und warum möchte ich hier kurz darlegen.


Ich glaube wir sind uns alle einig, dass man von der Prämisse ausgehen kann, dass private Unternehmer Profit erzielen wollen. Schließlich opfern sie ihre Freizeit mit dem Betreiben der Firma und wollen zudem ihr eingesetztes Kapital wieder zurückbekommen und vermehren. Das ist auch kein Verbrechen; so funktioniert Kapitalismus.

Staatseigene Firmen haben diesen Antrieb nicht. Hier geht es darum möglichst kostengünstig Waren herzustellen, die von allgemeinem Intresse sind - seien es große Investitionen wie Krankenhäuser oder kleine wie die Versorgung der Bundeswehr mit Waffen und Broten zum Kampfeinsatz.

Man kann - wenn man dass denn will - die Legitimation der Bundeswehr als staatliche Kampftruppe in Frage stellen, aber soweit ich das sehe haben die meisten Kritiker nicht diese Legitimität der Bundeswehr bestritten, sondern stattdessen gefordert, dass sich diese nicht selber versorgen, sondern ihre Podukte vom Markt kaufen soll.

Es wird dabei seitens der marktliberalen Kritiker unter anderem argumentiert, dass so Steuereinnahmen verloren gehen würden und das ganze unrentabel sei. Dem will ich widersprechen.

Denn alles, was in staatseigenen Betrieben hergestellt wird, wird auch über den Markt verkauft. Egal für welchen Geldbetrag das Angebot hierbei auf dem Markt stand - der volle Preis geht auf jeden Fall zurück an den Staat - entweder als Steuer oder als Betrag auf das Konto der Organisation, die die Staatsfirma führt.

Das bedeutet - das einzige Kriterium für den Preis ist, für wieviel Geld die Güter hergestellt werden bzw. für wieviel Geld die Rohstoffe gekauft wurden. Und da muss man sagen - sowohl die Löhne als auch ggf. die Rawkosten sind auf Marktniveau. Keiner wird gezwungen zum Mindestlohn für eine staatliche Firma zu arbeiten. Um auf den Anfang meines Artikels zurückzukommen - der Vorteil, den dieses System hat, ist, dass man so den Profitdrang des Unternehmers nicht mitbezahlt.

Unter dem Strich sollte somit das staatliche wirtschaften kostengünstiger und vor allem nachhaltiger sein, als wenn man vom freien Markt kaufen würde. Hinzu kommt natürlich der Vorteil der Planungssicherheit. Insofern wäre - anders als von Kritikern behauptet - das Verzichten auf Selbstversorgung eine Verschwendung von Steuermitteln.


Nochmal möchte ich aber appellieren, dass differenziert wir😛 Der Staat hat keineswegs den Anspruch die gesamte Wirtschaft auf staatseigene Produkte umzustellen. Das ist weder gewollt noch sinnvoll. Es geht ausschließlich um die Versorgung der Staatseigenen Institutionen - insbesondere der Bundeswehr.

Wer mag, kann diese Auffassungen für Blödsinn halten, mich als linke Socke beschimpfen die eigentlich in der falschen Partei ist, oder mich impeachen. Vielleicht wählt meine Nachfolgerregierung einen anderen Weg. Ich habe nur so gehandelt, wie ich es als sinnvoll erachte im Sinne des Staates und nicht im Sinne profitgieriger Unternehmer.

just my 2 cents
~~tmv23~~