esport austria Ausgabe 3: Erste Bundesligarunde

Day 972, 10:32 Published in Austria Austria by LarsUlrich87




König Fußball rollt wieder in Österreichs Stadien


Am Samstag begann die neue Bundesligasaison 2010/2011 mit den Begegnungen zwischen Kapfenberg und Red Bull Salzburg, Magna Wr. Neustadt und dem LASK sowie der SV Ried und Sturm Graz.

Während Sturm trotz massiver Abgänge - allen voran Jakob Jantscher und Daniel Beichler - überzeugen konnte, schlossen die Rieder nahtlos an die schlechte Leistungen vorm Tor der letzten Saison an. Sie spielten ja nicht schlecht die Oberösterreicher, doch wenn man vor dem Gehäuse dermaßen stümperhaft agiert, braucht man sich nicht wundern, wenn man dieses Spiel verliert. Sturm hingegen war da abgebrühter. Bereits die erste Chance nützte der zurückgekehrte Imre Szabics und staubte einen von der Latte zurückgeprallten Kienast-Schuss ab. Die Rieder erholten sich gut vom frühen Schock in Minute 7 doch die Chancenauswertung war wieder mal sehr schlecht. In Minute 32 erhöhte Austria-Neuzugang Joachim Standfest sehenswert per Ferse auf 2:0. Auch in der zweiten Halbzeit setzten sich die Rieder größtenteils in der Grazer Hälfte fest, zwingende Torchancen allerdings waren Mangelware. In der Schlussminute schoss Szabics sein zweites Tor an diesem Abend und machte den Sieg der Grazer perfekt. Die SV Ried muss doch einiges noch an ihrem Spiel verbessern um nicht im Abstiegskampf mitmischen zu müssen. Sturm Graz hat gezeigt, dass man auch trotz wichtiger Abgänge in den Top 4 mitmischen wird.


Kapfenberg und Red Bull Salzburg trennten sich torlos in einem über weite Strecken langweiligen Spiel. Red Bull Salzburg vergab vor der Halbzeit zwei Hochkaräter durch Zarate alleine vorm Tor und Leitgeb per Kopf, von Kapfenberg sah man noch weniger, ihre Defensivaufgaben erfüllte die Gregoritsch-Truppe aber gut. Ein Kopfball an die Stange war die größte Chance der Steirer, das Aluminium war aber auf Seiten des Meisters. Die zweite Halbzeit war noch ereignisloser als die erste, einen Sieger hätte sich dieses Spiel wohl nicht verdient. Abschließend bleibt zu sagen, dass trotz dieser schwachen Partie die Salzburger natürlich Favorit Nummer eins auf den Titel sind, eine Steigerung ist aber vonnöten, wollen sie diesen verteidigen. Kapfenberg kann offensichtlich auf eine gute Defensive zurückgreifen, klappt es vorne noch mit dem Toreschießen haben die Falken wohl nichts mit dem Abstieg zu tun.


Das Spiel zwischen Magna Wr. Neustadt und dem LASK sollte als Novum in die Bundesligageschichte eingehen. Noch nie gab es in einer Halbzeit 4 Elfmeter und 2 rote Karten gegen eine Mannschaft. Drei der vier Elfmeter konnten auch verwandelt werden, desweiteren trafen auch Simkovic aus abseitsverdächtiger Position und Sadovic per Abstauber. Nach dem 5:0 reichte es einigen LASK-Fans und sie steuerten die Trainerbank von Helmut Kraft & Co an, konnten aber von Ordnern zurückgedrängt wedren. Die zweite Hälfte verlierf praktisch ereignislos, die Niederösterreicher wollten nicht, die LASKler konnten nicht und so blieb es beim Pausenstand von 5:0. Nach einem weiteren Platzsturm flogen auch nach dem Spiel die Fäuste bei den Linzern, zu groß war der Frust nach der Auftaktniederlage.



Am Sonntag bestritten dann die beiden Wiener Großklubs ihre ersten Meisterschaftsspiele. Während sich Rapid Wien in Innsbruck beim Aufsteiger mit 0:4 blamierte, konnten die Veilchen einen erwarteten Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten Mattersburg feiern.



1200 Fans sind nach Innnsbruck mitgereist um ihre Rapid im "heiligen Land Tirol" zu unterstützen, doch nach und nach wich dem Enthusiasmus Entsetzen. Entsetzen über die eigene Leistung, über den Schiedsrichter und die bis zum Umfallen kämpfenden Tiroler. Überfallsartig begannen die Innsbrucker und trafen bereits in Minute 9 aus spitzem Winkel durch Marcel Schreter zum 1:0. Rapid kam danach besser ins Spiel, doch Tirol zog sich geschickt zurück und verteidigte den Vorsprung. Nach 68 Minuten traf jedoch Koch aus kurzer Distanz zum vorentscheidenden 2:0. In Minute 82 scorte Schreter sein zweites Tor durch einen perfekt passenden Schuss aus 20 Metern und nachdem Hofmann nur an die Latte köpfelte, besorgte Thomas Löffler in Minute 93 den Endstand von 4:0 im Alleingang auf Hedl. Dies war die höchste Niederlage von Rapid seit 2007 und sogleich Tirols erster Sieg über die Hütteldorfer seit mehr als 8 Jahren. Diese Leistung Rapids wird zuwenig sein um ernsthaft um den Titel mitspielen zu können. Im Gegenzug wird Innsbruck mit der neu entfachten Euphorie wohl nichts mit dem Abstieg zu tun haben.


Austria Wien gegen SV Mattersburg lautete das letzte Duell der ersten Runde am Sonntag um 18.30. Die Austria machte von Anfang an Druck, doch man fühlte sich in der elften Minute an letzte Saison erinnert, als die Austria ebenfalls einen Treffer vom Schiedsrichtergespann geschenkt bekam. War damals der Gegner Sturm Graz und das Tor gefühlte 20 Meter im Abseits von Roland Linz, so war es diesmal ein Schuss von Michael Liendl, der von der Stange in Tormann Borenitsch' Arme sprang und auf diesem Wege niemals die Torlinie überquerte. Schiedsrichter Drabek entschied dennoch auf Tor und neutrale Zuschauer erinnerten sich an die WM erinnert. Die Pausenführung war dennoch verdient, da die Austria von der ersten Minute an das Heft in die Hand nahm und zu mehreren guten Chancen kam. Größte Chance war wohl der Kopfball von Peter Hlinka an die Stange. Mattersburg hingegen kam kaum über die eigene Hälfte hinaus und Austrias Tormann Heinz Lindner verbrachte einen ruhigen Abend. Dies sollte sich auch in Halbzeit 2 nicht ändern. Die Austria blieb weiterhin am Drücker und schoss auch ein reguläres Tor. Roland Linz traf nach schöner Vorarbeit von Jun zum vorentscheidenden 2:0. Chancen auf einen höheren Sieg wurden auch noch vergeben, so scheiterten Junuzovic, Hlinka, Linz und der eingewechselte Salomon. Der SV Mattersburg wird seine Erwartungen für diese Saison wohl zurückschrauben müssen und sollte man weiter derart harmlos agieren, wird es wohl ein harter Abstiegskampf im Burgenland. Die Austria hingegen zeigte, dass sie zu den Top 4 in Österreich gehört, die Chancenverwertung sollte aber noch dringendst verbessert werden, auch im Hinblick auf das schwere Europacuprückspiel gegen den bosnischen Vertreter Široki Brijeg.



Nächsten Montag wird es keine Ausgabe von esport austria geben, da ich bei der Football EM in Frankfurt bin. Die Woche darauf ist aber eine Ausgabe angedacht, sollte mir kein isländischer Vulkan einen Strich durch die Rechnung machen. In dieser Ausgabe wird es auch einen Nachbericht von der Football EM geben.




Ein Artikel von LarsUlrich87, Gründer von esport austria



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