Verfassung: Freiheit?

Day 672, 03:24 Published in Germany Germany by Vernichter

In den letzten zwei Wochen hat sich unsere Zeitung zwar etwas rar gemacht, zwar teilweise aus organisatorischen Gründen, doch hauptsächlich deswegen weil man vor dem nächsten Artikel erstmal die Entwicklung der allgemeinen politischen Situation beobachten wollte, bevor man wieder einen Artikel „raus haut“.

Also was wollen eigentlich die Verfassungsbefürworter überhaupt?

Wenn man sich die Diskussionen im Forum und in diversen Artikeln des Herren Schmidt anschaut, so wird man feststellen müssen, dass es im Grunde genommen darum geht den Kongress auf Kosten der eigentlichen Regierung zu stärken, nicht ohne dabei die Abgeordneten selbst zu reglementieren. Man möchte einen Staat haben, bei dem alle Ministerien schon vorher definiert und offiziell von Kongress bestätigt werden, an eine feste Geschäftsordnung gebunden sind. In deren Rahmen sie dann auch in aller Regelmäßigkeit Bericht an die Öffentlichkeit abstatten müssen.

Hört sich natürlich auf den ersten Blick nicht so schlecht an, allerdings muss man sich an dieser Stelle fragen lassen, ob da zum Einen mal wieder zu Gunsten des RPG, die Praktikabilität und die Freiheit beschnitten werden sollen und zum Anderen analysieren, ob der Kongress und die Öffentlichkeit überhaupt so schwach sind, wie man meint.

Wenn mal von der jetzigen Situation in E-Deutschland weggeht und sich der bei den RPGler zu ungeliebten Spielmechanik zuwendet, so wird man relativ schnell feststellen können, dass vom Grundsatz her, eine Regierung nicht gegen einen ihr feindselig eingestellten Kongress agieren kann. Ohne die Zustimmung des Kongresses gibt es weder Geld für die Bundesbank, noch kann Aussenpoltik betrieben werden, ja nicht mal der Sitz des Präsidenten selbst, ist ohne die Gunst der Parlamentarier gesichert. In E-Russland wurde z.B ein Präsident aus dem Amt gejagt, weil er einen Minister gegen den Willen des Kongresses durchsetzen wollte.

Nur weil der E-Bundestag und die Öffentlichkeit ihre Macht nicht nutzten, heißt es noch lange nicht, dass sie sie nicht grundsätzlich hätten. Wenn man das Handeln der Regierung nicht mag, so kann man jeder Zeit sein Nein einlegen, ob nun bei der Wahl, oder durch ein Absetzungsverfahren, natürlich gewisse demokratische Mehrheiten vorausgesetzt. Wenn die Bevölkerung und der Kongress eine Regierung zulassen, die überhaupt keine Berichte verfasst die Ministerien nach Belieben gestaltet und nur die Taten für sich sprechen lässt ist es halt so und von Seiten der Demokratie aus absolut gedeckt.

Die Festlegung der Ministerien durch eine Verfassung hat dagegen, wenn überhaupt nur sehr wenig mit Demokratie zu tun, denn das klammer die eventuellen Wünsche der Bevölkerung nach einer freier agierenden Regierung vollkommen aus und erhebt stattdessen eine politische Vorstellung von dem Ablauf einer Regierung zu einem kaum veränderbaren Standard. Das Ganze in einem Spiel wo sich die Zusammensetzung der Bürger ständig ändert und der die Regierungsmannschaft bestimmende Präsident, die einzig zu 100% demokratisch legitimierte Person darstellt, wehrend der Kongress entweder erwürfelt oder organisiert ist: http://www.erepublik.com/en/article/das-wahlsystem-demokratie--911448/1/20
http://www.erepublik.com/en/article/e-russland-wahlen-912232/1/20

Man kann also nur sagen:

Wer eine gewisse Zusammensetzung und Arbeit der Ministerien haben möchte, soll den entsprechenden Präsidenten wählen, oder selbst kandidieren. Wer meint, dass der Abgeordnete bei der Einbürgerung von Ausländern erstmal den E-BND konsultieren muss und nur die Gesetzesvorschläge einbringen sollte, die vorher diskutiert wurden, soll die entsprechenden Abgeordneten wählen, oder selbst kandidieren.

Doch versucht bitte nicht Anderen, die nicht auf RPG aus sind, zu euren Vorstellungen vom Spiel zu zwingen.