Neues Heer für neue Aufgaben???

Day 862, 13:55 Published in Germany Germany by Herr Schmidt

Inspiriert wurde ich zu diesem Artikel von einem Threat im eDeutschen Forum. Auch wenn einige Feldkommandeure der Meinung sind das man solche Diskussionen nicht in der Öffentlichkeit führen sollte (Motto: Der Feind liest mit) Denke ich das es ein grundsätzlich interessantes Thema für einen Artikel sein könnte.
In der Diskussion fehlte mir ein wenig der Hinweis auf die Verzahnung der Wirtschaft und Charakterentwicklung mit der Kriegsführung. Scheinbar werden diese drei Teile einer neuen Version der Neuen Welt separat wahrgenommen was ich persönlich schade finde. Aber sei es drum, ich werde versuchen das „Problem“ von der militärischen Sichtweise zu betrachten.


Fragen über Fragen

Als Erstes möchte ich einmal zusammenfassen was wir zZ wissen. Falls ich große Fehlinformationen verbreite möchte darum bitte diese zu ergänzen/ zu verbessern.

1.) Die der Zeit eine „Waffengattung“ wird durch vier neue ersetzt.
2.) Jede diese „Waffengattungen“ bekommt ein eigenes „Waffensystem“.
3.) Jedes dieser „Waffensysteme“ soll mit vier Eigenschaften mit einem Wert zwischen 1 und 100 (Prozent?) versehen werden. Aus dem Screenshot kann man schließen dass es sich dabei um die Eigenschaften „Angriff“, „Genauigkeit“, „Verteidigung“ und „Feuerrate“ handeln wird.
4.) Jedes der „Waffensysteme“ hat große Vorteile eine anderen „Waffensystem“ gegenüber (Stein-Schere-Papier-Prinzip?).
5.) Die Schlachten sollen Rundenbasiert (1 Minute = 1 Runde?) ausgetragen werden.
6.) Die Schlachten sollen auf einer taktischen Karte mit den Abmessungen 20 mal 20 Hex-Felder stattfinden (400 Felder?).
7.) Die einzelnen Felder werden mit Geländemerkmalen versehen werden die bestimmten „Waffengattungen“ Bonis oder Maluse im Kampf geben werden (Panzer können nicht ins Gebirge; Infanterie bekommt Verteidigungsbonis im bewaldeten und bebauten Gelände).
8.) Auf diesem Screenshot kann man einen Wert für Bewegung erkennen, daraus ist zu schließen dass der Kampf dynamisch und nicht nach einen „Zeitplaner“ ablaufen wird.
9.) Es wird „käufliche“ Features geben.

Die „Probleme“ die sich alleine mit diesem Wissensstand eröffnen sind relativ vielfältig, z.B.:

1.) Nach welchen Kriterien stellen wir unsere Einheiten nach „Waffengattungen“ zusammen? Ist immer wieder der Hauptdiskussionspunkt, wobei er sich meiner von vielen Faktoren abhängig ist.
2.) Nach welchen Kriterien wählen wir die Ausrüstung/ „Waffensysteme“ aus? Angemerkt keine „Waffensystem“ wird in alle vier Bereichen einen Wert von 100% haben können da die maximale Zahl der Customization Points (entspricht Heute Q5) 250 betragen wird.
3.) Wie wird der Produktionseinsatz (Rohstoffe) und der Produktionsausstoß der jeweiligen „Waffensysteme“ aussehen?
4.) Wo und wann setzen wir unsere Kräfte ein? Stichwort Koordination und Kommunikation. Setzt man auf selbstständig operierende Verbände von 10+ Mann, die Ihre Aufträge in Eigenregie (taktisch, nicht strategisch) ausführen, oder setzt man übergeordnete Stäbe die größere Kräfte (strategisch) koordinieren und einsetzen?
5.) Wie nutzen wir das Gelände aus? Werden die Gefechtskarten völlig zufällig eingesetzt? Werden Sie von dem tatsächlichen (realen Gelände) in der Region beeinflusst sein und dann aus einen Pool an Karten „ausgelost“ oder wird jede Region eine feste Karte haben, die auch vom außerhalb des Gefechtsfeldes einsehbar sein wird?
6.) Welchen Einfluss werden Werte wie „Gesundheit“, „Zufriedenheit“ und „Rang“ auf die Angriffs/ Verteidigungswerte haben?
7.) Was werden die Features bewirken?


Angriff oder Verteidigung

Die erste Entscheidung die vor den beantworten alle dieser Fragen meines Erachtens ansteht ist ob man eine offensiv oder eine defensiv ausgerichtete Armee haben möchte. Aus dieser Entscheidung werden sich meiner Meinung nach die „Waffengattungsschwerpunkte“ mehr oder weniger selbst ergeben.

Bei offensiven Armeen, würde das Augenmerk auf Panzer und Hubschrauber als Hauptwaffensysteme fallen. Wobei Panzer Geländeeinschränkungen unterliegen sollen, was sie weniger universell bei Offensiven macht. Aus diesem Grund könnten Hubschrauber als Gros der Armee den Panzern gegenüber Vorteile haben.

Bei defensiven Armeen könnte eine Mischung aus Infanterie und Artillerie mit Hubschrauberunterstützung sinnvoll sein. Infanteriewaffen werden wahrscheinlich preiswert sein und richtig im Gelände eingesetzt könnte sich die Infanterie uU auch gegen Panzer durchsetzen.
Artillerie bekämpft die feindlichen Hubschrauber, während die eigenen Hubschrauber zu Panzerbekämpfung und Gegenangriffen genutzt werden könnten.


Die Quall der Wahl – Die Ausrüstung

Zu Zeit ist es recht einfach die Ausrüstung zu wählen. Man schaut ob man sich die entsprechende Qualitätsstufe finanziell leisten kann und passt seine Bedürfnisse an seinen Geldbeutel an.
Was wird aber, wenn das Waffensystem über vier Eigenschaften verfügt?
Eine „perfekte Allroundwaffe“ wird es wahrscheinlich nicht geben. Q5 wird dann nicht gleich Q5 sein.
Die Ausrüstung wird wohl an einerseits an die Spezialisierung der Soldaten und den Auftrag angepasst werden müssen.


Superspezialisten

Es wurde in Laufe der Diskussion der Ausspruch “Klasse statt Masse“ gebracht. Dieser Satz bezog sich auf die Idee die Soldaten im Umgang mit mehreren „Waffensystemen“ auszubilden. Es hat natürlich Vorteile einen Panzerfahrer oder eine Hubschrauberpiloten mit einen Spezialisierung von 15+ in seinem Waffensystem zu haben.
Was ist aber wenn wir einen Lieferengpass haben? Oder wenn auf den Markt nur Produkte angeboten werden die nicht den „Qualitätsstandards“ der Armee entsprechen? Wird der Soldat nicht eingesetzt, oder schickt man Ihn mit einem Gewehr aber ohne die nötige Ausbildung an die Front? Oder soll er ohne Waffe kämpfen?
Gut zu Zeit geht es auch, aber wie wird es aussehen wenn aus der „Massenschlacht“ ein „taktisches Meisterstück“ wird?
Persönlich halte ich es wie im RL (zumindest in der Theorie sollte es so sein!!!) eine infanteristische Grundausbildung kann nie schaden, da Nichts so beständig ist wie die Lageänderung.


Taktik und Strategie

Für Alle die den essenziellen Unterscheid diese beiden Begriffe wissen wollen, empfehle ich den Duden oder ein sonstiges Lexikon.
Während in der V1 an sich nur zwei, eher strategische Entscheidungen, an welcher Schlacht nehme ich teil und wann tue ich das, anstanden wird das „Gefechtsfeld der Zukunft“ eine taktische Komponente.
Zu den beiden recht einfachen Entscheidungen kommen noch mindestens folgende dazu, wo bekomme ich zuverlässige und aktive Soldaten her, wie rüste ich sie optimal aus, wo setze ich auf dem Gefechtsfeld die Schwerpunkte, wie viele und welche Kräfte behalte ich wie lange in Reserve, wie koordiniere ich die vorhandenen Kräfte (eigene und verbündete) am sinnvollsten.

So leid es mir auch tut, aber ich halte es für sehr unwahrscheinlich dass wie bisher eine einzige Person, der Verteidigungsminister, diese Entscheidungen bei mehr als zwei Gefechten gleichzeitig wird treffen und auch schnell genug in entsprechende Befehle umsetzen können.
Was wird die Lösung sein? Wenn wir jedem Feldkommandeur die volle taktische Freiheit geben, wird es wahrscheinlich in einem Chaos enden und die Frustration wird steigen.
Machen wir die Feldkommandeure zu bloßen „Auftragsempfängern“ werden diese irgendwann rebellieren, weil man Ihnen Ihre Entscheidungsfreiheit nimmt.
Baut man eine Befehls- und Stabstruktur auf, werden sowohl der Verteidigungsminister und seine Kommandeure, aber auch unsere „Liberalen“ aufschreien. Wahlweise weil man Ihnen die Entscheidungen und damit den Ruhm wegnimmt, oder weil man „unnötige“ Bürokratie aufbaut.
Als kleinen Info am Rande, das Stärkeverhältnis Kampf- und Unterstützungseinheiten liegt irgendwo zwischen 1:2 bis 1:8 (je nach Armee).
So gesehen, werden wir trotz Allem eine wie auch immer geartete „Bürokratie“ aufbauen und der Ruhm wird durch X geteilt werden müssen. Wenn wir Erfolgreich sein möchten.


Die ersten paar Schlachten werden uU in einen Chaos ausarten, machen wir uns aber bitte keine Hoffnungen auf ein dauerhaftes „Gefechtsfeldchaos“. Man sollte sehr stark davon ausgehen das die größeren Armeen und Paramilitärs an sowohl Strategien wie an Taktiken arbeiten die sie auf dem Gefechtsfeld direkt massiv und koordiniert einsetzen werden. Sowohl innerhalb der einzelnen Gruppen, aber auch national und auf Bündnisebenen.

Wenn die eDeutschen es verschlafen, werden Sie wieder „nur“ ein Anhängsel der Anderen bleiben.


Anmerkung: Natürlich sind solche Diskussionen zZ noch sehr spekulativ, aber wenn man mit den Gedankenspielen wartet bis die V2 eingeführt wird, könnte es zu spät sein um anstelle mit bloßer militärischer Stärke (die wir nicht haben) mit Ideen und Lösungen (die Nichts außer ein wenig Zeit und Gehirnschmalz kosten) zu glänzen.