Linkspropagandakritik

Day 1,544, 09:24 Published in Germany Germany by Skalg von Tuari


Ein Weilchen ist es jetzt schon her, dass ich meinen letzten, zumindest halbwegs ernst gemeinten, Artikel hierzulande geschrieben habe. Zeit also, mal an alte WoTs zu erinnern und ein bisschen KPeD Propaganda im guten alten Skalg-Stile zu produzieren.

Es ist jetzt über ein halbes Jahr her, dass ich halbwegs aktiv war in eDeutschland. In der Zwischenzeit hat sich einiges geändert. Um zu verstehen, was aus der KPeD geworden ist, ist es hilfreich, zunächst mal darauf zurückzublicken, was die KPeD früher war.

Als kleinste der Top 5 Parteien war die KPeD zwar kultig, nicht wirklich Teil der Elite und zusammen mit der SPeD Teil der „Opposition“, gleichzeitig aber spätestens seit MachtGeils Präsidentschaft zumindest teilweise im „Filz“ verwurzelt. Programmatisch hatte die KPeD stets zwei Grundideen - die Kommunen, als Alternative zum freien Markt, und eine Antiimperialistische Friedenspolitik.

Die immer etwas eigene Rhetorik und Symbolik der KPeD wurde über aktive Zeitungen nach außen getragen. Junge Mitspieler wurden durch die Kommunen gefördert, also durch Fimen, in denen jeder zum Mindestlohn arbeitete und dann den gleichen Satz an Produkten erhielt (damals produzierten alte Spieler noch deutlich mehr als junge Spieler, das System war also mehr auf Umverteilung ausgerichtet als heutzutage). Und militärisch begriff sich die Rote Armee als Teil der Internationalen, die abseits der Blöcke aus EDEN und Phoenix agierte und gerade kleineren Ländern gegen Imperialisten half - so kämpften auch Deutsche gegen unsere Verbündeten in China, um „Hello Kitty“ zu befreien.



Tjoa und heute?

In den Medien ist die KPeD leider kaum noch präsent. Durch die Moduländerungen wurden die Kommunen zeitweise irrelevant - jeder arbeitete lieber (und effiziente) in seinen eigenen Firmen. Und die Friedenspolitik, die ist durch die restlichen Änderungen ad acta gelegt worden - Krieg ist generell einfach zu führen, und das wird von den Staaten auch genutzt, kleine Länder haben kaum noch eine Überlebenschance.

Durch die MUs gibt es zusätzlich ein Interesse für Mitspieler, für ihr Land zu kämpfen - immerhin wird man belohnt dafür, sich an seine Befehle zu halten, und Befehle können MUs nur für das eigene Land erteilen oder aber für Länder, die mit dem eigenen Land verbündet sind.

Während nun die Kommunen im Rahmen der MUs wiederbelebt wurden und es einige sinnvolle Hilfen für junge Spieler wie den eGDF gibt, starb die Friedenspolitik zusammen mit der Internationalen einen leisen, kaum wahrgenommenen Tod.



Nur - das muss nicht sein. Es gibt auch heute noch Möglichkeiten, den Antiimperialismus, der die linke Bewegung geprägt, wenn nicht sogar definiert hat, hochleben zu lassen.

Fangen wir mal auf der politischen Ebene an - da gibt es das Commonwealth. Strasbourg 2.0 wie einige meinten - und als friedenserhaltende Maßnahme war Strasbourg ja wünschenswert für jeden „Europäer“. Schön, gelle?

Article 1: Territorial Integrity
By signing the Commonwealth Agreement, France, Germany, Ireland and Portugal hereby swear to respect each other’s territorial, along with political integrity and will not interfere on such decisions. These countries also agree on the following points:

1. We agree that the southern part of the British Isles is to be considered French territory with Londres (formerly referred to as “London”) as its political center and will work to ensure that peace will be kept on this region.
2. We acknowledge Germany’s political union with Denmark and will respect it along with German wishes. Any unilateral declaration concerning this issue will not be accepted.
3. We recognize the eIrish Republic as the only rightful owner of the Island of Ireland, along with all of its provinces. This includes the province of “Northern Ireland”. We will work to ensure that no region in this island is placed under foreign occupation.
4. We agree that the territory of former Venezuela is to be referred to as the “Portuguese Colony of New Cabinda” (Português: Nova Cabinda), with Caracas as its political center, and will work to ensure that peace will be kept on this region.




Und voila - einen schöneren, Imperialistischen Gesetzestext kann es nicht geben, ein rotes Tuch für jeden Roten, wenn man so will! Da werden Regionen andere Länder, darunter ein ehemaliger Verbündeter, als Regionen unserer Verbündeten definiert, und alle dazu verpflichtet, für deren Unterdrückung zu kämpfen.

Muss ich an die britischen Kommunisten erinnern, die für die Rote Armee nach Saarlingrad gezogen sind? Die Kommunisten, die gegen ihr eigenes Land für Irland gekämpft haben? Aber jetzt werdeb wir im Zweifel gezwungen, gegen diese zu kämpfen - das passt nicht mit linker Ideologie zusammen.

Was machen wir nun, wenn sich das Kriegsglück irgendwann wendet? Wenn es also RWs in jedem der Commonwealth Staaten gibt und der Gesetzestext uns quasi dazu auffordert, Kolonien für Verbündete zu sichern, während wichtigere Schlachten gekämpft werden? Ja, in dem Moment wird der Vertrag gebrochen werden. Damit hätten wir also einen Vertrag, der nicht gehalten werden kann und dessen Rhetorik und Ideologie wir vehement ablehnen müssen.

Und auch sonst hindert uns nichts daran, RWs und Common Hits für schwache Drittstaaten zu organisieren. Wichtig in dem Kontext ist nur, dass wir uns nicht von Imperialisten instrumentalisieren lassen - denn die linke Bewegung ist darauf angewiesen, sich von eben diesen zu Unterscheiden. Ansonsten könnten wir uns gleich der LPP anschließen.



Voted also wenn ihr das Commonwealth ändern und für Schwache kämpfen wollt!

Skalg von Tuari