Ein wenig Geschichte und der Vorschlag einer Alternative zur AGU: Konfederation!

Day 724, 11:30 Published in Germany Germany by Vernichter

Zunächst einmal möchten wir die heutigen Ausgabe mit einem kleinen Crashkurs zur Geschichte des Verhältnisses zwischen Österreich und Deutschland beginnen, denn anscheinend ist dieses Kapitel bei Manchen in der Schule nicht so wirklich durch genommen worden. Es ist ja allgemein bekannt, dass einige Geschichtslehrer die Meinung vertreten, die deutsche Geschichte würde erst 1933 beginnen und es auch so an ihre Schüler weitergeben.

Hier der kurze Überblick, tiefer könnt ihr euch ja in der Bibliothek euer Wahl informieren:

Österreich ist schon seit dem Mittelalter genauso Teil des deutschen Kulturraumes gewesen, wie Bayern oder Sachsen und stellte eine gewichtige Anzahl an Kaisern des Heiligen Römischen Reiches deutscher Nation, bis das HRRDN dann von Napoléon zerschlagen wurde.

Nach dem Sieg über Napoléon hatte es dann ab 1815 den Vorsitz im „Deutschen Bund“ inne. Man fühlte sich als Deutsche. Ein Österreicher konnte damals genauso wie ein Bayer von sich behaupten, dass er ein „guter Österreicher und ein guter Deutscher sei“. Daher war es selbstverständlich, dass im Zuge der 1848 die Demokraten in Frankfurt ein auch Österreich einschließendes Deutschland gefordert hatten.

Trotz des Triumphs der Reaktion, verschwand diese Idee aber nicht völlig von der politischen Agenda. Die meisten Demokraten der damaligen Zeit hielten an ihrem Modell eines Großdeutschlands fest. Am Ende setzte sich aber nach mehreren Kriegen die „kleindeutsche Lösung „ Bismarcks, der ein Großdeutschland sowohl für unrealistisch hielt, als auch die Führungsrolle Preußens innerhalb Deutschlands sicher wollte.

Aber auch danach betrachteten sich die meisten Angehörigen der deutschen Sprachgemeinde, innerhalb Österreich-Ungarn, als dem „deutschen Stamme“ zugehörig.

Aus diesem Gefühl heraus, entstand sich dann1918 die Forderung nach einem Anschluss an die Weimarer Republik. Hitler hat diesen Begriff genauso wenig erfunden wie die Autobahn oder die deutsche Nationalhymne in allen 27 Strophen. Man forderte es sowohl von rechter, wie auch von (aus Angst vor der dann auch erfolgten Dominanz der Konservativen) linker Seite des politischen Spektrums der (zu Beginn bezeichnender Weise Deutschösterreich) Republik Österreich. Daher sind Schreie ala: wir verteidigen das rote Wien, auch als RPG einfach nur dumm“.

Leider sind die Sieger des ersten Weltkrieges von der Idee nicht sonderlich begeistert gewesen und verboten die ganze Sache umgehend per Vertrag. Eine zusätzliche Demütigung unter Vielen, die den Aufstieg des Nationalsozialismus begünstigten.

Die eigene Identität Österreichs als Nation bildete sich erst nach dem zweiten Weltkrieg heraus. Teilweise als Folge der Schrecken des Krieges, teilweise auf Grund des wirtschaftlichen Aufschwungs und nicht zuletzt aus Verdrängung der eigenen Teilhabe an den Verbrechen: „die Legende vom ersten Opfer“.

Man ist also kein Nazi, nur weil man mit dem Begriff „Anschluss“ innerhalb des Spiels herumspielt. Genauso wenig wie man ein Nazi ist, weil man gerne in E-Warschau einfallen würde.

Nun zurück zum Spiel:

In vielen Kommentaren zu der in unserer letzten Ausgabe vorgestellten Idee einer Fusion zwischen E-Österreich und E-Deutschland, wurde darauf hingewiesen, dass so eine Union auf Grund der Schwäche E-Deutschlands nur sehr schwer zu verteidigen sein würde.

Das ist im Grunde genommen richtig. Doch erscheint mir die jetzige Situation, als eine nicht unbedingt viel bessere Alternative zu den von mir vorgestellten Plänen. Momentan ist die Südflanke mehr als offen. E-Österreich ist ganz einfach nicht in der Lage sich selbst zu verteidigen und wird wohl kaum aus eigener Kraft heraus die notwendigen Schutzherren finden können.

E-Italien wird es herzlich egal sein, ob die Provinzen auf ihren Weg in Richtung Bayern nun zu der AGU oder zu E-Österreich gehören. Die Situation bleibt gleich gefährlich und erfordert Handlungsbedarf von der jetzigen Regierung.

Als ein Mittelding zwischen direkten Anschluss und Nichtstun könnte man als E-Deutschland erstmal über eine Konföderation nachdenken, bei der E-Deutschland im Gegenzug für die Finanzierung der für E-Österreich notwendigen Schutzbündnisse den Oberbefehl über das gemeinsame Militär und weite Teile der Außenpolitik und der Finanzen übernimmt. Das Ganze natürlich damit verbunden, dass ab einer bestimmten Bevölkerungsgröße E-Deutschlands (10.000 wäre eine gute Zahl) E-Österreich auch ganz beitreten könne.

Die einzelnen Modalitäten sind natürlich Verhandlungssache, doch denke ich schon, dass dafür ein Interesse in E-Österreich bestehen könnte. Schließlich sind die dort spielenden Amis ja in der Regel der deutschen Kultur nicht unbedingt abgeneigt. Ansonsten würden sie nicht in E-Österreich spielen.

Eine solche Lösung wäre zwar langfristig teurer aber auch gleichzeitig sicherer als ein direkter Anschluss. Jedenfalls würde die Problematik der Aufstände wegfallen.