Ein Blick zurück

Day 1,611, 10:04 Published in Germany USA by PecattiSyn


Zwei Jahre eRepublik gehen für mich zu Ende. Ich werde die Gelegenheit nutzen, um einen Blick auf die edeutsche Community zu werfen und sie zu analysieren.

Da dies ein recht langer Artikel wird, gliedere ich ihn zur besseren Übersicht in mehrere Abschnitte.




Vorwort

In meiner Anfangszeit, als alles noch aufregend war und man seine ersten Schritte in Spiel und später Politik machte sammelte man früh bittere Erfahrungen. Davon sind mir vor allem bestimmte Aussagen in Erinnerung geblieben:

Von kleinen Würmern wie dir lasse ich mir nichts sagen

Entweder du hörst auf rumzuheulen/ rumzunerven ... oder kannst mit deinen inaktiven Freunden weiterspielen und komplett butthurt bleiben

Wenn ich sehe, dass du die BW wieder in die scheiße reitest, weil du meinst, deinen einen auf puls hier machen zu müssen und n stock nich aus'm arsch kriegst, werd ich persönlich dafür sorgen, dass du nich glücklich wirst

Alle drei Zitate stammen von ein und derselben Person. Einen Spieler, der sich erst kürzlich in einem Werbeartikel der Steinmetze selber in dem 7. Himmel lobte.
Doch gehen wir von den beleidigenden Inhalten ab und schauen wir uns lieber an, wie diese Zitate maßgeblich das Denken und Handeln der edeutschen Community kennzeichnen. Und warum es eDeutschland deswegen auch immer schlecht gehen wird bzw. noch schlechter gehen wird.


1. Community

Zeit als entscheidender Faktor

Das Sprichwort „Man kann nicht alles haben“ sollte Dreh- und Angelpunkt unserer ganzen Überlegungen hier sein. Immerhin kann man weder alles zur gleichen Zeit tun, noch kann man möglichst alles hier im Spiel als auch im realen Leben mitnehmen. Hauptgrund dafür ist die Zeit die jedem von uns nur begrenzt zur Verfügung steht. Obwohl jeder von uns 24 Stunden am Tag davon hat.
In diesem Spiel gibt es meiner Meinung nach drei Währungen. Zwei davon kann jeder einsehen und jederzeit beschaffen. Ich rede hierbei von Geld und Gold. Insbesondere Gold kann, wenn man es denn will, jederzeit in schier unbegrenzter Menge gekauft werden. Doch führt massiver Goldeinsatz in diesem Spiel nicht zu politischen Einfluss oder übermäßiger Bekanntheit.
Das kann man nur erreichen, wenn man zum einen sehr viel Zeit in dieses Spiel steckt, viel Arbeit und dabei möglichst jeden Fehler vermeidet und in die richtigen Kreise gerät. Letztlich hängt auch die politische Karriere von der Angehörigkeit einer politischen Kaste ab. Doch dazu später mehr.

Regierungsarbeit und/oder epolitische Aktivität ist vor allem zeitraubend. Es gibt hier sehr viel zu schreiben. Planungen, Organisation, Strukturen und politische Diskussionen und damit natürlich jede Einflussnahme in jeden erdenklichen Bereich. Hier gibt es Leute, die es sich leisten können hier mehr Zeit in das Spiel zu stecken als andere. Diese Leute haben damit nicht nur die Möglichkeit wesentlich zeitnaher auf Ereignisse zu reagieren sondern sind auch in der Lage weitaus mehr Einfluss durch die ständige Aktivität und den damit verbundenen möglichen Mehraufwand aufzubringen. Die Vorteile liegen dabei auf der Hand. Von derartigen Spielern kann eine Community sehr profitieren indem sie in wichtigen Bereichen tätig werden und damit kurzzeitig auf nahezu jedes Ereignis reagieren können. Der große Nachteil ist dafür die Bildung einer Kaste, die hier innerhalb von eDeutschland als Filz bezeichnet wird.

Der Filz, Basis der Macht und Bremse der Entwicklung

Die Bezeichnung Filz ist bis heute weitläufig und kann sehr unterschiedlich ausgelegt werden. Für die einen ist eine verschlossene Gruppe Spieler die es aufgrund hoher Aktivität und der Fähigkeit viel Zeit in das Spiel zu investieren hoch aufgestiegen sind und eine lange „Dienstzeit“ in der Regierung vorweisen können. Für die anderen ist die Bezeichnung Filz in der Regel eine Gruppe Spieler die aufgrund hoher Aktivität enormen politischen Einfluss gesammelt haben und es sich zu erlauben meinen hochnäsig auf den Rest der Community hinab zu blicken.

Egal wie man sich nun subjektiv aufgrund eigener Erfahrungen oder nach dem Wissen anderer entscheidet. Mit der Bezeichnung Filz wird immer eine sehr aktive, in der Regel arbeitssame und (fast) immer anwesende Gruppe von Spielern bezeichnet.
Wann immer die täglichen Aufgaben und Verwaltungsakte rufen, so ist diese Gruppe von unschätzbarem Wert, wenn man sie denn für sich gewinnen kann. Denn keiner sonst kann oder will so viel Zeit für ein Spiel investieren. Daher sind Dinge wie Common Hits, ständige Aktualisierung von Befehlen und die Überwachung bestimmter IRC Channel von keinen anderen besser zu bewerkstelligen. Dafür zeigt sich aber eine schon unnatürliche Ablehnung gegen alles Neue, jede Idee und jeder neue Vorschlag um Arbeitsbedingungen, Arbeitsweisen oder sonstige Möglichkeiten zur Hilfestellung etc. verändert oder verbessert werden können. Mit der Zeit ist das die hier nötige Toleranz dafür verloren gegangen. Das hat vor allem mit dem Umstand zu tun, dass ein notwendiger Austausch innerhalb dieser Spielerriege, wenn überhaupt, nur noch selten stattfindet. Dadurch entsteht eines der größten Probleme für eDeutschland.

Doppelmoral

Weil man selber nun schon so lange an der Macht sitzt, mit sich zu tun hat und es gewohnt ist von oben herab auf andere Spieler zu schauen wird man eigen. Und natürlich werden eigene Fehler und Nachlässigkeiten weit weniger streng behandelt als die der anderen.
Und so ist man es gewohnt, Einfluss auszuüben, Macht zu halten und dass der ein oder andere Spieler vielleicht zu einen aufblickt und auch mal einen derartigen Status in einem Spiel erreichen kann. Doch Macht korrumpiert und wer lange dabei ist und noch Zeit für weitere Stunden, Tage, Wochen usw. hat, der will natürlich weiterhin von den virtuellen Früchten seiner Arbeit leben und den einstmals hart erarbeiteten Status halten. Doch damit blockiert man nicht nur den Weg für jüngere Spieler und vernichtet damit eine Hauptmotivation für den neuen Spieler, nämlich in der Politik oder im Spiel allgemein aufzusteigen, sondern man blockiert auch damit die Entwicklung der Community.
Dabei geht man beispiellos vor. Während selber hochnäsiges Verhalten, herablassende und schroffe Art sowie auch Korruption sind mehr oder weniger in Ordnung für diese Leute. Werden dafür aber bei jeden anderen mit aller Härte verfolgt. Selbiges gilt auch für jeden Fehler den andere Spieler machen und der gnadenlos ausgenutzt wird.

Die wichtigsten Waffen dafür sind Spott, Hohn, böse Worte und regelrechtes Mobbing mit dem gezielt Druck auf aufsteigende aber nicht genehme Spieler aufgebaut wird. Hierbei ist man sich immer einig um die eigene Machtposition zu sichern wird großer Wert darauf gelegt, geschlossen aufzutreten und massiv gegen einzelne Spieler oder Gruppierungen geschossen damit diese nicht nur einen schlechten Ruf für die Zukunft haben, sondern auch persönlich ermüden und hinwerfen. Dabei achtet man aber stets darauf, den eigenen Ruf nicht zu beflecken. Wer in die Inaktivität fällt wird gnadenlos ausgestoßen. Nichts darf den Schein einer ehrlichen und aktiven Spielerschaft gefährden.
Ebenso wichtig ist es aber auch, diese Waffen nie in die Hände der epolitischen Konkurrenz zu geben. Daher ist Kritik an diesen Spielern immer verrufen. Junge Spieler haben noch keine Ahnung und können leicht rhetorisch an die Wand gestellt werden, älteren Spielern wird dagegen vorgeworfen, man habe damals auch kritisiert und müsse sich daher nun auch unsachlichster Kritik die auch vor der persönlichen Ebene nicht halt macht, gefasst sein.

Erinnerungen an diese Doppelmoral sind zu jeder Zeit unerwünscht und schon darüber zu reden ist mehr als unangenehm. Und doch wird geschickt taktiert und teilweise schon perfide gearbeitet um diese Unart zu verharmlosen.

Mangelnde Integration und die Mär vom Babyboom

Mittlerweile zu Recht in Vergessenheit geraten aber einst ein sehr beliebtes Thema ist der Babybooms. Gemeint ist eine möglichst rasche Vergrößerung der edeutschen Community durch die Anwerbung möglichst vieler neuer Spieler (Babys).
Die Idee dabei ist recht logisch, mit mehr Spielern kann man nicht nur weitaus mehr wirtschaften, man hat vor allem mehr Kämpfer in einer Schlacht. Doch so schön dieser Gedanke auch ist und so oft man auch versucht war diese Idee in der Vergangenheit aufzugreifen, so haben wir hier doch einige Probleme die nicht mehr wegzuwischen sind.

1. Sind bei dem enormen Entwicklungsfortschritt heute nur noch dann neue Spieler in halbwegs absehbarer Zeit von wirklichem Nutzen wenn sie sich mit massivem Gold Einsatz schnellstmöglich entwickeln. Was kaum der Fall sein dürfte.

2. Auch wenn man gern das Gegenteil behauptet. eDeutschland hat weder die Strukturen noch die Community um mit einmal viele Spieler aufzunehmen, von Anfang an bestmöglich und vor allem regelmäßig zu versorgen und was vielleicht das allerwichtigste ist, auch aktiv in Politik und Militär einzubinden. Das ist von den bisherigen Posteninhabern letztlich in keiner Weise gewollt.


Daher sind auch die letzten Babyboom Projekte immer wieder gescheitert. Nicht nur, dass die wenigen Leute die damit auch wirklich versucht haben Werbung zu machen aufgrund mangelnder Mitarbeit und des Desinteresse ihrer Mitspieler schnell das Handtuch geworfen haben, man ist auch aufgrund der Anfeindungen schnell wieder ermüdet.
Letztlich ist es auch nicht nur einmal vorgekommen, dass neue Spieler desillusioniert die Community wieder verlassen haben da unter „Spaß“ oder „Kritik“ mancher Spieler keine Grenzen kennt und so eiskalt jede Idee oder Neuerung im Keim erstickt.



Alles nur Spaß?

Das von mir oben angesprochene Mobbing, der ganze Druck den man aufbaut, die psychische Belastung die hier von einigen Spielern gezielt aufgebaut wird ist doch natürlich alles nur Spaß und nie so ernst gemeint.

Zumindest wenn es mal wieder soweit gekommen ist, dass die Reaktion heftiger als erwartet ausgefallen ist und wieder ein Spieler Land und Community verlässt. Bevor es dann weiter geht wie bisher werden ein paar Tränen vergossen, die Schuld in der schwachen Natur des Spielers gefunden und dann geht es weiter. Und auch hier muss ich wieder auf die Doppelmoral verweisen. Bringt man einigen Spielern noch ein gewisses Verständnis entgegen und bemüht sich durchaus auch in Einzelfällen um Besserung werden andere bis aufs Blut angefeindet. Fehler von geliebten Spielern werden übertüncht. Andere haben dagegen damit ihre Karriere beendet.

Die edeutsche Community beweist dabei ein erstaunliches Gedächtnis bei Fehlern und verzeiht wenn überhaupt nur sehr schwer und sehr langsam. Aber nur bei einigen Leuten. Sind bestimmte Spieler einer Gruppierung die wir hier gern als Filz bezeichnen wohlgesonnen hat man eine gewisse Immunität. Diese Doppelmoral die dabei entsteht hat mit Gerechtigkeit wenig zu tun und trägt dazu bei, dass sich immer wieder angefeindet wird und dass man gegeneinander arbeitet. Streitpunkte und Konflikte sollten und muss es geben um einen gewissen Ideenaustausch zu garantieren. Doch viel zu oft laufen Diskussionen darauf hinaus, dass man den anderen einzuschüchtern versucht. Dies zeigt sich oft genug daran, dass Ideen und Vorschläge öffentlich im Kollektiv ausgelacht und schlecht gemacht werden. Um Sachlichkeit geht es dabei selten bis gar nicht.
Der Kongress als deutliches Spiegelbild unserer Community ist dabei wenig mehr als eine Lachnummer. Ernsthafte Diskussionen sind dabei auf ein Mindestmaß reduziert wenn sie denn überhaupt stattfinden. Was nicht lächerlich gemacht oder in eine andere Richtung zur allgemeinen Verlustierung gezerrt werden kann ist lästige Pflicht. Versuche mit Verordnungen und Regelungen einen anderen Zustand per Gesetz herbeizuzwingen sind dabei genau so lächerlich und fruchten natürlich in keiner Weise.
Taktisches Denken und Vorrausicht? Fehlanzeige!

Vorbildwirkung und Kleinstaaterei

Da das Zusammenarbeiten für ein gemeinsames Wohl nur noch in zeitlich begrenzten Schlachten stattfindet, schottet sich jede Spielergruppierung ab. Da man sich nichts bis wenig zu sagen hat, findet ein Austausch nur noch statt wenn unbedingt nötig. Und wenn beide Seiten meinen einen Vorteil davon zu haben. Ansonsten ist jeder bemüht für sich zu wirtschaften und dabei das meiste zu bekommen.

Kleinere Gruppierungen werden totgeschwiegen und in die Ecke gestellt. Was zählt ist das Recht des Stärkeren. Warum den einen helfen? Zusammenhalt und Hilfe sind nur hohle Phrasen für die Neulinge zur Erziehung. Die Schwäche des Einen ist der Gewinn der Anderen. Warum sollte man anderen helfen, wenn man nicht selber profitieren kann?
Dies lässt sich an zwei konkreten Beispielen belegen. Zum einen läuft noch immer mehr oder weniger das Mentorenprogramm. Dabei geht es noch immer darum, dass Neulingen ein älterer Spieler zur Seite gestellt wird. Dieser soll aktive junge Spieler in die Community bringen und objektiv Zugang in Militär und Politik verschaffen oder wenigstens das Wissen dafür zu vermitteln. In der Praxis jedoch wird das Mentorenprogramm schon lange dazu genutzt, um junge Spieler in die eigenen Parteien und MUs zu locken um damit Mitglieder zu gewinnen. Damit wird dieses Programm schon lange von absolut jedem missbraucht.
Ein anderes Beispiel ist die Bundeswehr. Nach der Abschaffung des Generalstabes obliegt es dem MoD sich um die Verwaltung und Führung der Bundeswehr. Doch in der Praxis wird diese Aufgabe nur dann verfolgt wenn der MoD auch aus der Bundeswehr kommt. Vertreter anderer MUs sind an einer Stärkung der Bundeswehr nicht interessiert. Bestenfalls bleibt die Bundeswehr also unbeachtet.

Ein solches Klima kann nicht auf Bestand setzen. Da sich viele erst einmal selber bedienen und bereichern, färbt dies natürlich ab und kommende Spieler nehmen sich diese Methoden an und handeln nicht viel anders oder gar noch schlimmer.
Das gleiche gilt auch für das gegenseitige Abschotten. Da jeder gewohnt ist, nur um sich selber zu sorgen findet kein Kontakt und kein Austausch statt. Zumindest nicht, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Was kümmern mich andere?

Aussterben

Da sich kaum jemand noch groß vertraut wird und auch das allgemeine Klima geprägt ist von Unhöflichkeit und Missgunst verwundert wohl auch kaum der unsachlichen Ton und eine Atmosphäre von Hass und Verärgerung. Einige Spieler dürften sich mittlerweile echt hassen.
Wer will sich so etwas antun? Lange Zeit wurde über einen möglichen Babyboom nachgedacht. Doch hat man sich nie damit abfinden können, dass weit mehr dazugehört als nur ins Spiel locken und etwas Essen und ein paar Waffen zuschieben. Das, was einen selbst einmal motiviert hat, nämlich aufzusteigen und selber in der Politik etwas machen zu können wird dagegen mit den oben beschriebenen Mitteln den Leuten verwehrt. Und so werden die paar jungen Spieler die sich heute noch finden regelrecht vergrault.

Stattdessen setzt man auf wenige Spieler die scheinbar immer hier sind. So schön wie es ist, dass wir solche Spieler noch haben und so toll sie auch hier arbeiten mögen. Es ist alles andere als zukunftsträchtig, dass eine immer kleiner werdende Zahl solcher Spieler die Macht halten und jeder der nachkommt an diesen Leuten gemessen wird.
Dazu kommt aber auch, dass dieses Spiel nicht mehr viel als Motivation bietet. Zu wenig um die meisten für verantwortungsvolle Posten zu begeistern. Ferner sind auch viele alte Spieler einfach auch mal hier entwachsen. Die Phase von zu viel Freizeit ist rum und für viele ist das RL wichtiger. Von dem wirklich alten Spieler sind nur noch wenige da und noch weniger davon sind aktiv.

Was bleibt ist eine geteilte Community. Für die einen scheint es weit mehr als ein Spiel zu sein. Jeder der nicht hier Stunden zubringen will ist kein Teil der aktiven Spielerschaft. Der Rest ist weder gewillt noch motiviert für ein Spiel übermäßig Zeit aufzubringen. Hin und wieder wird sich der Rest der edeutschen Community aufraffen können um so etwas wie Einheit zur Kongresswahl zu zeigen. Doch wird es nicht mehr viel länger gehen. Spätestens im Sommer werden die meisten Spieler weg gehen und das Land sowie seine Community die es ausmacht werden bestenfalls ein Schatten seiner selbst sein.
Warnungen gab es genug für die Probleme die sich schon seit Monaten entwickeln. Aber sie wurden ignoriert.



2. Politik

Alles nur ein Spiel?

Totschlagargument Nr. 1 ist es immer wieder dem Schuldigen in Regierung und Ministerium vorzuwerfen, man wisse doch, dass man dort viel zu tun habe und es außerdem sehr undankbar zugeht. Fakt ist eins, wer heute noch mit den Gedanken in Regierung und Kongress geht, dafür Lob und Anerkennung zu bekommen der ist arg naiv und wird sehr tief fallen. Schon lange gilt hier in eDeutschland das Motto: „Nicht gemeckert ist genug gelobt“.
Tatsächlich ist ein Lob oder einfach mal stille Hinnahme oder Toleranz von Fehlern selten geworden. Mitunter wird regelrecht nach Schlechten gesucht was dann angeprangert werden kann.

Mittlerweile kann ich von meiner Seite behaupten, dass es in vielen Ministerien bei weitem nicht so arbeitsintensiv zugeht wie man es gern erzählt. Den Umfang der Arbeit bestimmt man noch immer selber. Aber wer mehr macht als Dienst nach Vorschrift der muss sich ewigem Gezeter aussetzen. Denn nicht mal als Minister hat man die Freiheiten zu spielen und zu experimentieren. Alles an Neuerungen und Ideen ist immer automatisch schlecht wenn es von ungeliebten Leuten kommt. Daher schieben selbst alte Spieler lediglich Dienst nach Vorschrift. Selten, dass mal etwas Neues passiert. Einzelne Spieler werden bis zu einen gewissen Grade gegen diesen Strom schwimmen aber schließlich werden auch sie sich desillusioniert anpassen.
Auf die Arbeit und die Zeit kann man sich vorbereiten, aber nicht auf den Druck der dabei auf bestimmten Posten sitzt. Spieler betreiben ein regelrechtes Mobbing in IRC und Presse und Personen die das lange aushalten verdienen Respekt. Der Rest geht nach und nach. Manchmal auch bei laufenden Geschäften weil man es einfach nicht mehr aushält. Arbeitsteilung und andere Organisationsstrukturen sind dabei nicht erwünscht. Schon vor Jahren durften sich manche Minister damit selber beweihräuchern, dass ihre PCs einen Monat Dauereinsatz nicht ausgehalten haben. Genau diese Erwartungen werden bis heute vorausgesetzt. Wer das nicht mitmacht ist eben eine faule Sau und hat hier nix zu suchen.
Wie in Zukunft vor allem neue Spieler für so etwas motiviert werden sollen bleibt fraglich. Gerade mit Blick auf das Spiel selber das wenig bietet um einen zu motivieren aber auch auf die unfreundliche Community ist nur noch sehr schwer zu vermitteln, warum man sich statt real mit Freunden und Freundinnen zu treffen hier aufhalten soll. Vor allem nun wo es auch wieder wärmer draußen wird. Gern wird darauf geachtet, dass Lehrstellen da sind und hin und wieder neue Leute angelernt werden. Dass diese sich aber bei solchen Aussichten schnell wieder davon machen ist scheinbar völlig unklar.

Das Elend der Politik

Und so zeigt sich das Problem des Nachwuchses vor allem in der Politik deutlich. Die Unterschiede der Parteien sind mittlerweile minimal geworden. Politik ein undurchsichtiges Geschäft wo auf den Rücken weniger eine ganze Community mehr schlecht als recht Monat für Monat durchgeschleppt wird.
Die Zeiten haben sich nun mal geändert. Auch wenn es die wenigsten Spieler wahr haben wollen. eDeutschland ist nicht mehr aktiv. Nur wenige alte Spieler die auch noch Zeit und Lust haben sich intensiv mit dem Spiel zu befassen sind geblieben. Sie sind es, die das Land und die Community noch stützen. Es winken Undank und Schadenfreude
Und so sind diese Leute selber müde, ohne Illusion auf Besserung und auch ohne Moral und Gefühl. Das Schlimmste daran ist, dass es diese Leute sind auf die man sich stützen muss weil kein anderer Ersatz mehr verfügbar ist.

Neue Spieler haben weder die Zeit noch die Lust an den „Traditionen“ der Alten anzuknüpfen. Warum auch? Es ist ein Spiel! Macht, Reichtum oder Einfluss sind wie überall im Internet schnell verflogen. Wer erinnert sich denn noch an die Ereignisse des Vormonats und was ist es wert was man hier erreicht? Die Antwort ist einfach: nichts

Blickte man früher noch zu Ministern und Kongressabgeordneten auf und war es ein Ziel eben auch in jene Posten zu kommen um selber Einfluss ausüben zu können so ist damit schon lange gebrochen und der nötige Austausch zwischen alten und neuen Geistern in der Regierung schon lange nicht mehr vorhanden. Teilweise weil einfach kein geeigneter Nachwuchs mehr vorhanden ist aber auch weil die wenigen, die mal wirklich nachkommen sich entweder nicht frei entfalten können oder man den Druck nicht mehr aushält. Nicht umsonst ist der Posten des Verteidigungsministers oder der des Landespräsidenten das Ende so mancher Spielerkarriere.
Und so gehen immer mehr Leute verloren und die wenigen die bleiben werden es auch nicht ewig durchhalten. Es ist ein eigenartiger Zustand. Mit den Leuten in der Regierung sind die wenigsten zufrieden aber aus Mangel an Alternativen ist man zu ohnmächtig einen Wechsel herbeizuführen. Der Wille ist da aber die Kraft nicht mehr. Und während die einen vergebens auf diesen Wechsel warten sind andere darum bemüht diesen zu verhindern. Derweil verschwinden weitere Teile der Community.

Ein Blick nach vorn

Mit Blick in die Zukunft kann ich wenig Gutes vorhersagen. eRepublik wird auch weiterhin an Reiz verlieren, egal wie viele Missionen oder Veränderungen die Admins in ihrer Verzweiflung das Spiel irgendwie neu zu halten noch einbringen. Der menschliche Faktor der dieses Spiel noch hält ist besonders in eDeutschland für mich nicht enthalten und Versuche eD als ein Land der Einheit und des gemeinsamen Handelns darzustellen sind für mich genauso lachhaft wie verlogen. Gründe habe ich dafür genug angeführt.
Viele Spieler verlassen besonders in unseren Breiten das Spiel. Das berüchtigte Sommerloch steht noch an und wir haben jetzt schon zu wenig Spieler und vor allem Aktive.
Ein Zurück gibt es nicht, denn die Konflikte wurden ja ganz gegen alle Behauptungen auf persönlicher Ebene geführt. Wer als CP heute behauptet er habe ein Luxusproblem weil er nicht wisse wen er unter den zahlreichen Bewerbern für sein Kabinett aufnehmen solle der lügt. Immerhin genügt ein Blick in die ausgedünnte Liste um festzustellen, dass es nicht nur immer die gleichen Spieler und Quertreiber sind, die aus der Not heraus in der Regierung hocken, es sind auch im Schnitt immer weniger Leute.
Und so kann uns ein CP heute immer wieder eine schön klingende Informationspolitik versprechen aber zugleich verheimlichen, dass er gar keine Leute mehr für so etwas hat und daher ganze Ministerien entweder unterbesetzt sind oder erst gar nicht mehr besetzt werden.
Doch hier haben ja auch andere Spieler erkannt, dass geschickte Täuschung heute alles ist. Erst in einen Monat muss man sich mal wieder um das Wahlvieh bemühen.
Der Trend hat schon in kleineren Ländern wie Dänemark begonnen. Es bleiben zu wenig Spieler für eine aktive Community und somit stirbt Land für Land. Der Prozess wird noch seine Zeit in den aktiven Balkanregionen brauchen. Doch dafür setzt er hier in eDeutschland schon voll ein. Ich denke mal im Hochsommer ist eDeutschland tot.
Die meisten genießen ihr RL und der Rest feindet sich weiter online an, ewig im Hass und Neid auf die Mitmenschen und unfähig sich selber zu lösen.




Wer bin ich überhaupt?

Vielleicht sollte ich mir diese Frage als erstes stellen. Denn wer bin ich überhaupt? Für die meisten Spieler bin ich ein niemand, denn wer kennt mich schon oder hat je etwas über mich gehört? Und wenn dann eh nur schlechte Sachen.
Für den Rest der paar aktiven Spieler hier in eDeutschland bin ich vor allem eins, der faulste MoD aller Zeiten. Nie habe ich mich um die Bundeswehr gekümmert, nie habe ich mich um meinen Stab bemüht, nie habe ich eine Wehrverwaltung geschrieben oder neue Orders gesetzt, nie habe ich mich in Common Hits die eh nur eine Farce waren und nicht dazu dienten durch gegenseitiges Auftreten mal wieder Aktivität zu schaffen irgendwie gezeigt. Doch so ist das nun mal wenn man nur am Tag 10 Minuten online ist und den Großteil der Zeit noch zum Arbeiten und Trainieren braucht.

Daher kann es nur vor die Hunde gehen.

Der Anfang

Begonnen habe ich mit diesen Spiel am 18. April 2010. Einer Zeit als noch eine gewisse Euphorie innerhalb eDeutschlands herrschte. Das Land war gerade fast komplett von ePolen besetzt. Und dennoch hielt man allgemein zusammen. Obwohl ich meine politische Karriere in einer extremen Gruppierung gestartet hatte, fiel das damals noch nicht so ins Gewicht.
Ich hatte relatives Glück, denn durch den Weggang von einigen besonders kritischen Spielern war das politische Klima verhältnismäßig freundlich und mild. Das änderte sich aber leider wieder mit der Zeit. Genau wie sich das Spiel selber änderte. Manches sicherlich zum besseren aber vieles wurde auch ganz einfach schlecht.
Fakt ist, ich kann von mir behaupten einige Bereiche gesehen zu haben. Angefangen in der ewig meckernden Opposition wurde ich selber ganz schnell ruhig als ich „gestalten“ durfte. Denn verändern kann oder darf man an sich fast gar nix.
Letztlich beginnt man euphorisch und voller Ideen. Man nimmt sich mitunter viel Zeit, macht sich viel Mühe, ärgert sich über viele Spieler und auch über so manche Reaktion der Community.
Doch irgendwann ist der Punkt erreicht, wo man erkennt, dass alles vergebens ist. Was man heute leistet ist übermorgen vergessen. Wer Fehler macht bleibt ewig im kollektiven Gedächtnis. Wer gute Arbeit macht muss sich erst gegen Kritik erwehren und muss nachher dennoch mit leben, totgeschwiegen zu werden.
Und so bleiben zwei mögliche Wege die man in seiner Entwicklung einschlagen kann.
1. Man wird zynisch, ja hasst und hat Freude daran andere scheitern zu sehen und erfreut sich am Leid der anderen. Hält sich ewig hier mit Gleichgesinnten und hasst und verbringt weiterhin übermäßig viel Zeit in einen Spiel bis einen der Stolz und das eigene Ego nur noch das einzige Gut ist oder
2. Man ermüdet, Kritik, Spott, auch Anfragen werden emotionslos aufgefasst. Nach langer Zeit ist man einfach müde, verbraucht aber auch lustlos auf eine undankbare, unfreundliche Community die es insgesamt einfach nicht wert ist, dass man ihr so viel Zeit und Energie opfert.

Ich wähle den zweiten Weg



Schluss

Kommen wir zu der Aussage auf die sicherlich viele Spieler sehnsüchtig gewartet haben. Mit diesem Artikel verabschiede ich mich aus der Politik und der Community eDeutschlands. Leid tut es mir um die wenigen Spieler mit denen man sich bis zum Schluss gerne unterhalten hat und die einen lange hier gehalten haben. Sonst wäre ich schon langer vorher verschwunden.
Doch nun ist es auch damit Schluss. Nie zuvor habe ich eine so unfreundliche und undankbare Community erlebt. Nie zuvor so eine Selbstverständlichkeit und Verblendung.
Wie oft und gern macht man sich doch über andere lustig und sieht gar nicht, dass man schon selber an den gleichen Problemen leidet.

Für mich gibt es keinen ersichtlichen Grund mehr irgendetwas für das Land und/oder die Community tun. Den wenigen noch verbleibenden Spielern kann ich nur raten auch endlich Schluss mit diesen Land zu machen.
Meine zahlreichen Fehler bereue ich, kann aber nun auch nix mehr dran zu ändern.
Alle anderen Leute hier können mich mal herzlichst!
Macht euren Mist alleine weiter!

Es grüßt PecattiSyn



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