eDeutsche Außenpolitik quo vadis?

Day 1,210, 15:42 Published in Germany Germany by Iseutz

Hallo allerseits,

ich möchte mich heute mal zum gegenwärtigen Stand der Dinge in unserer Außenpolitik zu Wort melden. Der Grund dafür ist die Tatsache, daß wir relativ wenig dazu erklärt bekommen, warum bestimmte außenpolitische Entscheidungen getroffen werden. Natürlich wird das ein etwas längerer Text.


Stand der Dinge
In der letzten Zeit gab es den Strasbourg-Vertrag mit eFrankreich und eGroßbritannien, den MPP mit Schweden und die Vermietung deutscher Regionen an ePolen. Derzeit erfreuen wir uns an einem TW mit eFrankreich an dessen Ende dann hoffentlich auch die Anmietung einer der Grain-Regionen stehen wird. Alle diese Ereignisse sind aus der Verlegenheit heraus entstanden, bei keiner der neuen Allianzen (NWO, PANAM) willkommen gewesen zu sein.

Die besagten Allianzen befanden sich zu diesem Zeitpunkt noch in einer Konsolidierungsphase, so daß es naheliegend war, unbedeutende Länder wie eDeutschland nicht mit einzubeziehen. Das nationale Interesse hat für Großmächte wie Ungarn, Polen, USA und andere selbstverständlich einen höheren Stellenwert als die Sorgen und Nöte eines kleinen Landes. Der offenkundige Unwille der Großmächte und unsere ungemütliche Grenzlage zu ePolen und eSchweden lud der Frage, was im Zuge der Neuordnung der eWelt noch möglich war, mit zusätzlicher Brisanz auf.

Ohne die Rückendeckung anderer Staaten blieb nur noch die Option, sich mit ePolen und eSchweden auszusöhnen oder es zumindest zu versuchen.



Polen
Zu unserem Glück führten die allgemeine Unsicherheit und das Fehlen übergeordneter Allianzdirektiven dazu, daß Gespräche nicht nur möglich, sondern auch letztendlich erfolgreich waren. Die interne Beschaffenheit der neuen Allianzen und der verbliebenen alten (EDEN) spielte uns in die Hände. Losgelöst von alten Verpflichtungen war es möglich, in direkter Kooperation mit den Polen eine Reihe von Regionswaps (=einvernehmliche Bewegung durch fremdes Territorium) durchzuführen und mehr oder minder gnädig zu stimmen. Denn an ihrer Übermacht hat sich nichts geändert, jedoch haben sie kein Interesse auf den x-ten deutsch-polnischen Krieg, da dieser weder besonders unterhaltsam noch besonders nutzbringend wäre.

ePolen war aber natürlich daran interessiert, ihr Set an Rohstoffen zu komplettieren und so profitieren beide Seiten von einem friedlichen Arrangement. Zudem bildet eDeutschland gegenwärtig eine Pufferzone, da es nicht zum epolen-feindlichen PANAM-Bündnis gehört. Würde sich dieser Zustand ändern, wäre die Gefahr einer Invasion während eines neuen Weltkrieges wieder akut, da ePolen erstens wieder einen legitimen Grund hätte, auf eine diplomatische Lösung zu pfeifen und zweitens eine Bedrohung ihrer Kernregionen über edeutsche PANAM-MPPs nicht dulden könnte.
Umgekehrt wäre das theoretisch ebenfalls der Fall: Ein NWO Beitritt würde uns ebenfalls wieder zu einem Frontstaat machen, allerdings besteht hierzu ein dauerhaftes epolnisches Veto, wodurch dieses Szenario hier nicht weiter beleuchtet werden muß.

Gerade unsere epolnischen Nachbarn sollten sich darüber aber noch einmal Gedanken machen. Ohne dauerhaft stabilisierte Beziehungen zu eDeutschland besteht immer die Gefahr, daß wir uns im Handumdrehen aus der gegenwärtigen propagierten Neutralität heraus bewegen und ein Angebot PANAMs wahrnehmen, so es denn käme. Ein solcher Beitritt würde die aktuell entspannten Beziehungen auf den Kopf stellen, die alte Feindschaft neu aufleben lassen und den epolnischen Nationalisten neue Argumente für eine Invasion liefern.

Wer das als Widerspruch empfindet, dem sei gesagt, daß das edeutsche MoFa quasi seit Auflösung von Phoenix einen PANAM-Beitritt anstrebt (auch gegen deren damalige Widerstände) und die aktuellen Schachzüge im Grunde nur der Verwaltung der Übergangszeit dienen. Was uns dann auch zum Strasbourg-Vertrag führt.

/edit - Entgegen meiner eigenen Informationen wurde mir von FHK eindringlich mitgeteilt, das MoFA hätte NICHT auf einen PANAM-Beitritt hingearbeitet, ua wurden die Gespräche nach dem Serben-Swap wieder abgebrochen. Der Vollständigkeit möchte ich dies hier noch einfügen, obgleich es imho keinen Widerspruch zu meiner Aussage darstellt.



Frankreich und Großbritannien
Vor ein paar Tagen wurde vom MoFA ein alter Freundschaftsvertrag ausgegraben und dahingehend modifiziert, daß zwischen F, GB und D eine Art Dreibund entsteht. Der Vertrag besteht in erster Linie aus Freundschafts- und Unterstützungsbekenntnissen. Da Verträge nicht erzwungen werden können, basiert das ganze im Wesentlichen auf gegenseitiger Sympathie denn auf Verpflichtung.

Auf Nachfrage wurde erklärt, daß neben Freundschaftsbändchen auch gelegentlich Armeeinheiten ihren Standort wechseln, um im Sinne der jeweiligen Agenda zu kämpfen. Das bekannteste Beispiel dürften jüngst eingebürgerte französische Tanks darstellen, die mithelfen sollten, den ersten französischen Angriff abzuwehren. Neben solchen symbolischen Aktionen hat der Vertrag mit den beiden Nationen zwei wesentliche Vorteile für eDeutschland - und wir erinnern uns, das nationale Interesse hat Priorität und Freundschaftsbekundungen kommen stets leicht über die Lippen.

Erstens hat eDeutschland damit einen weiteren Schritt zu einem neutralen Standing getan. Neutralität ist nicht glaubwürdig, wenn man sich zu sehr an eine Seite bindet oder zu viele Kompromisse und Verträge abschließt. Außerdem benötigt auch Neutralität eine gewisse militärische Durchsetzungskraft und Verbündete, die einem in Freundschaft verbunden sind, bringen diese Schlagkraft eben mit sich.

Zweitens hat sich eDeutschland quasi unter dem Radar einem Beitritt zu PANAM angenähert, da sowohl Frankreich als auch Großbritannien offiziell Mitglieder dieser Allianz sind und mit Sicherheit als Fürsprecher agieren werden. Gleichzeitig könnte ein PANAM-Deutschland für sie dieselbe Rolle spielen, die sie ihrerseits für die USA einnehmen, nämlich die eines Kugelfangs. Für eDeutschland wäre das aber kein Verlust, da diese Situation sowieso eingeplant wäre, man also von F und GB viel bekommt, ohne signifikant etwas aufzugeben. Und selbst ohne einen PANAM-Beitritt hätte man mit unseren befreundeten Nationen aktive Fürsprecher, sollte einmal doch eine Befreiung edeutscher Regionen erforderlich werden.

Der Strasbourg-Vertrag ist für eDeutschland eine win-win Veranstaltung, da sie den Neutralitätsstatus zementiert, indem man Stärke demonstriert und damit wiederum die nötige Zeit herausschlägt, weiter an einem Allianzbeitritt zu arbeiten und sich den günstigsten Zeitpunkt dafür auszuwählen. Auf diese Weise muß man nicht als Bittsteller auftreten, was in Verhandlungen psychologisch von Vorteil ist.



Schweden
Mit eSchweden verbindet uns eine ähnlich herzliche Beziehung wie zu ePolen, wobei die Antipathien mit der Zeit ausgedünnt sind. Swe und Pl sind sehr eng miteinander verbandelt, so daß es keine Überraschung ist, daß eSchweden sehr bereitwillig seinem großen Bruder folgt, wenn dieser eine Entspannungspolitik realisiert. Der aktuelle eschwedische Präsident Valnad scheint zudem ein recht anständiger Mensch zu sein, so daß es nicht nur zu einer schrittweisen Rückgabe der besetzten Gebiete kommt, sondern diese Verhandlungen quasi mit einem MPP gekrönt wurden.

Das MPP ist allerdings eine problematischere Angelegenheit, als man zunächst meinen könnte. Wie schon geschildert fährt eDeutschland eine Doppelstrategie, die Neutralität mit der Suche nach einer Allianz verbindet (ohne, daß darüber groß informiert wurde).

Im Sinne der Neutralität ist das Bündnis ein kluger Schachzug, weil man dadurch Kontakt Richtung Osten herstellt, wo es vorher meist nur mühsam unterdrückte Kriegsgelüste gab. eSchweden wäre ein geeigneter Kandidat für einen weiteren edeutschen Angriffskrieg gewesen. Diese Möglichkeit auszuschließen ist ein starkes Signal, eine neue Ära der Verständigung zu beginnen. Eine edeutsche 'neutrale Zone' hätte positive Auswirkungen für Stabilität in Mitteleuropa, natürlich immer mit dem Ziel, echte Kriege von edeutschem Boden fernzuhalten. ABER - und natürlich muß es ein 'aber' geben - in Hinblick auf einen möglichen Allianzbeitritt ist dieses MPP fatal.

Die deutsch-schwedisch-polnischen Beziehungen waren lange Zeit von heftigen Vorwürfen gegenseitigen Verrates und absoluter Unzuverlässigkeit geprägt. Sollte eDeutschland in der nächsten Zeit ein PANAM-Angebot erhalten und diesem begierig folgen, würde die Fassade der zurückhaltenden Neutralität dahinschmelzen, wie ein Schneeball in der Hölle. Als PANAM-Frontstaat wären die Verträge mit eSchweden (und ePolen) nicht mehr einvernehmlich, sondern würden den Charakter von hinterlistigen Fallstricken erhalten, die die Optionen von eSchweden und ePolen einschränken.



PANAM-NWO-EDEN-???
Ich persönlich bin generell gegen Neutralität, weil sie in eRep immer in die Katastrophe führt. Andererseits halte ich es für höchst zweifelhaft, wenn man aufgrund Freundschaften oder Ambitionen einen außenpolitischen Wackelkurs fährt. eDeutschland hat nach der höchst unterhaltsamen Befreiung der eSchweiz eine neue Ausrichtung erfahren, die nicht leichtsinnig aufgegeben werden sollte. PANAM und NWO sind zwar interessant, aber eben auch potentielle Widersacher, für deren Interessen wir nicht den Kopf bzw. unsere Regionen hinhalten müssen.

Was auch immer in der Zukunft passieren wird, ich würde mir wünschen, daß die Verantwortlichen in der Regierung ihre Ziele und Motivationen deutlicher darlegen als das bisher der Fall ist. Und zwar bevor sie Fakten schaffen, die es dann nur noch abzunicken oder hinzunehmen gilt.


Gruß
Iseutz