Aus der Wilden Steppe - Es war einmal... Ein Krieg.

Day 694, 02:53 Published in Germany Germany by Herr Schmidt
Anmerkung der Redaktion: An sich sollte dieser Artikel vor der Übersetzung erscheinen. Für ein besseres Verständnis der Lage und als Würdigung des, in meinen Augen, mutigen Schrittes der polnischen eRegierung entscheid ich mich die Reihenfolge doch zu vertauschen.


Um die derzeitige Situation besser zu verstehen sollte man als erstes kurz die Hauptdarsteller dieser nationalistischen Tragikomödie betrachten.

Die Polnische eGesellschaft ist nicht wie viele in der eBRD es gerne sehen würden homogen.
Auf der einen Seite haben wir die Machtpragmatiker, die zwar gelegentlich die Nationale Saite spielen, im Grunde aber eher um einen Ausgleich und eine Stabilisierung der Beziehungen unserer beider eStaaten bemüht sind. Zu dieser Gruppe zählen die ehemaligen Präsidenten miudyk, Loewy und Andrew6x6. Man kann diese, wie auch Andere, Politiker und angesehene Vertreter der polischen eGesellschaft nicht gerade als germanophil bezeichnen. Dennoch gerade aus diesem “Lager" kamen mehrere Versuche die zwischenstaatliche Situation zu stabilisieren und in geordnete Bahnen zu lenken.
Auf der andern Seite haben wir die Ultrareaktionärnationalen Kreise zu denen man den derzeitigen Präsidenten der eRzeczpospolita Polska, Herrn DeJoT und einige Vertreter der polnischen "Militärorganisationen" wie POG, Grom und andere nationalen “Söldnerverbände“ zählen kann.

Ein Rückblick
Neben der gerne vorgeschobenen Besatzung durch die eBRD im Jahr 2008 haben die polnischen Expansionswünsche nach Westen wirtschaftliche Gründe, Brandenburg/ Berlin oder besser gesagt seine effiziente Landwirtschaft. Während die Feldzüge gegen die Ukraine (Wolhyn) und die eBRD (3. Deutsch-Schwedische-Krieg) noch als wirtschaftliche Notwendigkeit angesehen werden können, ist das derzeitige “Säbelrasseln“ reine Prestigesache. Der ePolnische Weizenmarkt ist mit preiswerten Exporten und subventionierten Waren aus heimischer Produktion mehr als gesättigt, an den wirtschaftlichen Gesichtspunkten kann es so gesehen auch nicht liegen.

Die eRzeczpospolita Polska
Die eRP gehört zu den aufstrebenden eNationen, rein rechnerisch, sowohl auf Grund der absoluten Anwohnerzahl wie auch der Militärstärke (primär "Militärorganisationen" die eine selbstständige Agenda betreiben) eine Mittelmacht auf dem besten Weg zu Großmacht. Es ist von zum Teil schwächeren Nachbarn umgeben die über diesen Rohstoff (Weizen) verfügen.
Ein weiterer Aspekt dieser Problematik ist die reale Geschichte Polens. Auch wenn allerseits gerne und laut unterstrichen wird “DIES IST NUR EIN SPIEL!“, schleichen sich zum Teil bewusst populistisch nationalistische Parolen in dieses Spiel ein und machen sich, anscheinend ungemerkt oder aber gewollt, breit.
Wie allseits bekannt sein dürfte sind die polnischen Babybooms durch ein offenes spielen mit den realen “Ungerechtigkeiten“ und Revachismus vor allem nach Westen zustande gekommen. Man kann darüber diskutieren ob dies richtig oder falsch ist. Fakt ist das reale Polen und damit auch die polnischen Spieler in der neuen Welt verfügen über eine große Portion Nationalstolz und ein, zum Teil übersteigerte, Geschichtsbewusstsein. Mit diesem Themenkomplex kann man ganze Bücherregale fühlen, uns selbst eine kurze Abhandlung würde sowohl den Rahmen wie auch die Zielsetzung dieses Artikels sprengen. Allen, die tatsächlich an einem Verständnis für die polnische Seele interessiert sind empfehle ich eine Auseinandersetzung mit der Geschichte unseres östlichen Nachbarn.

Krieg oder Frieden?
Vor nicht ganz drei Wochen, versuchte die eRP, erneut, einen Ausgleich mit der eBRD. Diese wurde zumindest öffentlich ignoriert. Wie die nahe Vergangenheit gezeigt hat wurde auch auf den diplomatischen Wegen wenig unternommen um diese Initiative zu begrüßen.
Man argumentierte in der eBRD, “Den Polen sein nicht zu trauen“, ePolen soll erstmal Reparationen zahlen und um Entschuldigung bitten, bevor man sich an einen Tisch setzen kann!“, “Man werde keinen erneuten Bündnisverrat begehen!“ und so weiter, und so fort.
Es sind alles schöne, die gekränkte eDeutsche Seele beruhigende Parolen, die jedoch bei näherer Betrachtung nicht nur unrealistisch, sondern auch äußerst Kontraproduktiv sind. Natürlich sollten wir an unsere Verbündeten glauben und auf einen Babyboom hoffen. Bis es soweit ist spielen wir im Hier und Jetzt. Wie bereits geschrieben profitiert die eBRD, als schwächere Staat, von einen gegenseitigem Gewaltverzicht mehr als die eRP. Ein richtig ausgearbeiteter Vertrag würde weder uns noch der Gegenseite verbieten den jeweiligen Bündnispflichten nachzukommen. Auch wäre es kein Bündnisverrat, da eine unsere Garantiemächte bereits vor Wochen, öffentlich einen Vertrag zu Stabilisierung der Beziehungen mit der eRP unterzeichnete.
Bleibt die Frage der Entschädigung/ öffentlichen Entschuldigung.
Die ersten sind nicht nur unrealistisch und kontraproduktiv, sie sind utopisch. Welche (Spiel-) Gründe sollte die eRP haben auf solche Forderungen einzugehen. Persönlich erinnern mich diese ein wenig an das “Ultimatum“ eSchwedens im Mai. Man stellt Forderungen die von der Gegenseite von Vorne herein nicht akzeptiert werden können, um selbst die Hände in Unschuld für die gescheiterten Gespräche waschen zu können. Der zweiter Punkt, die öffentliche “Entschuldigung“ soll ein Ergebnis, nicht die Vorrausetzung für die Verhandlungen sein.

Aktuelle Lage
Wie aus dem vorgestrigen Artikel des neuen Regierungssprechers, Herrn Drzewiec hervorgeht ist der Krieg gegen die eBRD bis auf weiteres verschoben.
Als gründe werden die starken Verteidigungsbündnisse der eBRD, so wie weitere strategische Überlegungen, u.A. offene Kriege mit eLitauen und eRussland.
Auch wenn ich im Eingang dieses Artikels schrieb, Er sei den Ultrareaktionärnationalen Kreisen zu zurechnen, scheint der aktuelle ePolnische Präsident und seine Regierungsmannschaft, trotz seiner bisherigen öffentlichen Äußerungen, eine Weitsicht an den Tag zu legen die man sich auch von anderen Regierungen in diesem Spiel wünschen könnte.

Denken und miteinander reden
Wie man an dem o.g. Artikel sehen kann bringt eine realistischen Analyse der eigenen und Fremdlage manchmal mehr als bloßes Sprüche klopfen und Wahrheiten wiederholen. Ein kurzes in sich gehen kann wahre Wunder wirken. Auch das miteinander Sprechen bringt meistens wesentlich bessere Ergebnisse als sich gegenseitig zu belauern und im Fall der Fälle anzuschreien.