Hargur touchée! - Veröffentlichter Brief zum Thema Krankenhaus
Gotenbund
Hej Hargur,
ich habe auch nichts gegen einen Artikel, der am Ende zu dem Ergebnis kommt, dass wir kein neues Krankenhaus aufstellen sollten. Was ich vermisst habe war lediglich eine Argumentation: also so etwa wie "These, Antithese, Synthese", bzw. Pro, Contra, Fazit. Zumal im Bundestag auch ein paar wenige Argumente genannt wurden.
Erste Anmerkung: Ich habe mich dazu schon einmal geäußert: http://www.erepublik.com/en/article/kommentar-zur-krankenhausdebatte-1004508/1/20 - Aber ich tue das gerne nochmal, da mein Standpunkt auch weiter gereift ist.
Ich persönlich sehe das so: Fast jeder Spieler der es nicht besser weiß - so auch ich - fängt in seiner iRL-Region an. So viel Patriot steckt in jedem
😉- In der Folge zwingt ihn das Spiel umzuziehen, so er ein aktiver Spieler sein will. Einige werden das tun. Andere werden zunächst versuchen, aus Unwissenheit oder Hoffnung sich mit guter Nahrung über Wasser zu halten, was den Zeitpunkt, an dem sie eine Entscheidung treffen müssen jedoch nur verzögert. Widerum andere hören gleich auf, weil ihnen das Spiel keinen Spaß macht, wenn ihr Land so unbedeutend ist. Wir wissen leider so gut wie nichts über die Motive, weshalb Spieler aufhören, wir können uns nur in sie hinein versetzen und spekulieren. Deshalb kann ich auch nicht belegen, dass dieser Gedankengang von mir Relevanz hat aber ich vermute es. Denn es ist nunmal so, dass die regionalen Mentalitäten in Deutschland, bedingt durch unsere Geschichte, stark ausgeprägt sind, atärker als in vielen anderen Ländern.
Der zweite Punkt ähnelt dem ersten. Viele aktive Spieler würden lieber in ihrer regionalen Heimat spielen (siehe den Kommentar von Potsdam82 in deinem Artikel, frag Tiuri, usw.). Es würde schlicht die Laune in unserer eGesellschaft anheben, wenn wir mehr KRH errichten würden. Dieses Plus an Motivation könnte die Aktivität jener Spieler dauerhaft sicherstellen, insbesondere, wenn es sich um zwei-Klicker handelt, die bislang nicht so richtig in eRep aufgehen. Schon allein das Ziel, ein KRH für seine Region zu errichten, könnte Spieler binden, die sich mit diesem Ziel identifizieren. Schau dir Phil McSon an. Ich bin erst zwei Monate dabei aber ich hatte anfangs nie etwas von ihm gehört obwohl er Kongressmember war. Nun aber scheint mir, er hätte richtig Spaß an der eCharité! Auch hier kann ich leider keine konkreten Zahlen nennen, wieviele Spieler das nun betrifft, bleibt alles etwas im Unklaren. Fakt ist aber, dass dies ein Spiel ist welches wir im Wortsinne spielen wollen und nicht leiden.
Zu den beiden bislang genannten Punkten muss bedacht werden, wo eigentlich eRep Spieler herkommen und das sind nunmal vor allem Ballungsräume (also die Großstädte) und Universitätsstädte. Das dem iRL Rhein-Main-Gebiet zu zuordnenede KRH in Hessen ist aus meiner Sicht der klare Beleg dafür, dass auf die Bedürfnisse einer Spielermehrheit Rücksicht genommen wird und Rücksicht genommen werden muss. Weitere für uns wichtige RL-Ballungsräume sind an Rhein und Ruhr in NRW, Berlin mit Umland und Potsdam (alleine 5 Unis!), die Unistädte in Baden und Würtemberg sowie der Ballungsraum München. Von den fünf haben in eRep allerdings nur zwei High-Ressourcen. Auf Dauer werden alle ihr Recht auf ein KRH einfordern, sobald der Bevölkerungsdruck vorhanden ist, derzeit sollte der eStaat aber eigentlich nur diejenigen mit Rohstoffen fördern (also Bayern, BR
😎.
Damit zu einem strategischen Gesichtspunkt. Ein KRH (im Zusammenspiel mit einem TW) ist der entscheidende Faktor für die Entwicklung einer Region. Wir sind in eGER in der nicht sehr schmeichelhaften Lage, nur wenige Regionen mit Rohstoffwert zu haben. Die wichtigste ist unzweifelhaft Bayern. Danach kommen die beiden High-Grain Regionen SH und BRB. Unsere bisherige Politik war es, sich möglichst weit weg von unseren sich mehrfach erwiesenen Feinden zu entwickeln, was zu einer Vernachlässigung der Länder SH und BRB geführt hat. Unter dem Gesichtspunkt, auf dem Niveau eines Entwicklungslandes zu sein, war das sicherlich richtig.
Die Frage ist mittlerweile aber, wie wir unsere Zukunft planen wollen. eGer strebt langsam aber sicher aufwärts. Es ist zwar noch so, dass wir alleine keine Chance gegen Polen hätten (und gegen Schweden auch noch nicht) aber wir sind international gut vernetzt und scheinen zuverlässige und treue Freunde zu haben. Sollten wir also tatsächlich angegriffen werden haben wir auch gute Chancen unsere Regionen zu verteidigen, zumindest solche, für die es sich zu kämpfen lohnt! - Es ist m.E. keinesfalls so, dass bpsw. ein KRH in BRB automatisch 220 verschenkte Gold seien. Gerade wenn dort eine KRH steht, ist uns und unseren Verbündeten daran gelegen, diese Region gegen ePolen zu verteidigen!
Wir sollten meiner Meinung nach also langsam daran arbeiten, unsere Ressourcen-Regionen zu fördern, denn dort befindet sich logischerweise auch unsere Rohstoffwirtschaft, die es zu schützen gilt. Ich persönlich bin daher sogar der Meinung, dass das langfristige Ziel für BRB sein muss, eine Festung mit Q5 KRH und DS zu werden (und entsprechender Bevölkerung). Das wird zwar ein langer Prozess werden aber irgendwann müssen wir nunmal damit anfangen (sofern uns etwas daran liegt).
Und schließlich bin ich auch der Meinung das jedes KRH, welches in unserem Stock liegt, aus den bis hierhin genannten Gründen immer sinnvoller aufgestellt wäre als ohne Nutzen zu versauern. Wobei ich durchaus die Ansicht teile, ein einzelnes Reserve-KRH für den absoluten Notfall in der Hinterhand zu halten. Ich hätte ebenso nichts gegen einen Verkauf einzuwenden aber weiter ansammeln ohne sie einzusetzen ist verschenkte Arbeitskraft und fehlinvestiertes Gold. Da begrüße ich dann auch den Schritt, die Produktion jetzt erstmal auszusetzen.
So, das ist jetzt ne ganze Menge Text geworden, den ich auch glatt selber hätte veröffentlichen können
😁- Ich hoffe, ich konnte dein Interesse erfüllen. Deine Zeitung lese ich gerne, deshalb habe ich mir auch für diese Antwort Zeit genommen
😉
Viele Grüße, il_pate
Comments
voted, sehr gute Argumentation
Vorweg meine Meinung zur Krankenhausdebatte (auch schon an x Stellen proklamiert): Produktion umgehend einstellen !
Zum Thema "Regionalpatriotismus" (am Beispiel Thüringen)
Während meines Wahlkampfes für den Kongress in Thüringen habe ich die "lebende" Bevölkerung von Thüringen recherchiert und mit einem kleinen Briefchen belästigt.
Von den 64 Einwohnern eThüringen waren 12 noch mit einer Wellness von mehr als 20 und im wahlfähigen "Alter"
12 Citizens, die wider jeder spielerischer Vernunft in Ihrer Heimatregion blieben. Sollen jetzt ernsthaft 20 Gold pro Nase investiert werden, nur damit diese Spieler nicht in eine spieltechnisch sinnvollere Region wechseln müssen ?
Das lässt sich analog auf andere Regionen fortschreiben, lediglich in der RL mit Abstand bevölkerungsreichsten Region NRW könnte man ansatzweise eine solche Investition als gerechtfertigt ansehen.
Wer in einem weltweit aktivem Spiel sich nicht von Lokalpatriotismus verabschieden kann, setzt einfach aufs falsche Pferd.
Stichwort Strategie:
KH in high-Regionen... warum ?
Welchen Verteidigungswert hat ein Krankenhaus ? Gar keinen.
Kann die High-Region BRB von der nix-Region Hessen verteidigt werden ? Ja, kann sie.
Müssen Spieler in einer High-Region leben, um dort zu arbeiten? absurd, aber nein.
Macht eine Verteilung der wenigen Spieler auf mehrere Regionen Sinn ? Na wohl kaum.
Strategisch gesehen, müssten wir uns allesamt irgendwo im Inland einigeln ( tatsächlich würde das in Hessen Sinn machen 🙂 )
An einer konstruktiven und langristigen Analyse der Strategischen Aufstellung des Landes sollten sich mal die schlauen Köpfe der Nation machen damit das ewige "Krankenhaus für Region XYZ" aufhört.
Und die Herkunft der Mittel ändert nichts an der Strategie 🙂
Du wiederlegst dich selbst.
Denn eine Verteilung der Bevölkerung reduziert die Wall in jenen Gebieten, die es wert sind mit aller Macht verteidigt zu werden. Das heisst, eine Festung kriegen wir nur dann hin (naja so etwas wie eine Festung) wenn wir die Bevölkerung konzentrieren.
Von daher war beiets das Krankenhaus in Hessen ein Fehler!
Vielen Dank für die ausführliche Antwort! Die Gründe die du beschreibst sind die weichen Standortfaktoren. Die Faktoren, die die Motivation und das Befinden der Bürger beeinflussen.
Ich halte vor allem das erste Argument für wichtig. Was hat es mich Überwindung gekostet als Niedersachse in so nen Mini-Bundesland wie das Saarland umzuziehen.
Ebenfalls für falsch halte ich es mehrere Krankenhäuser auf Lager zu haben. Da die dort noch weniger Nutzen haben als sonst.
Die immer wieder angesprochene strategische Bedeutung scheint auf Grund unserer geringen Bevölkerungszahl unbedeutend zu sein. Da die paar Bürger mehr oder weniger im Kriegsfalle nicht relevant sind und wir sowieso auf unsere MPPs angewiesen sind.
Ein Vorteil einer Verteilung der Bevölkerung wäre, das dies bei Wahlen eine gerechtere Verteilung der Stimmen bewirken würde.
Wenn man nun guckt was das eigentliche Problem ist, so kann man sagen, dass unsere eDeutsche Regierung vor allem eines tut: Sie rechnet! Und dies tut sie wie ein Unternehmen. Sie bauen ein Krankenhaus und wollen den Produktionspreis wieder reinholen. Weiche Standorfaktoren, Faktoren wie Motivation etc. sind total irrelevant. Dies muss nicht immer positiv sein, sondern kann auch negativ aufgenommen werden, wenn man beachtet, dass die Firma auch das Beste für die weniger dicht bevölkerten Regionen da ist.
Da das Krankenhaus nicht verkauft wird sind so nicht mehr Gold in der Kasse! Bei der ganzen Werbung die um eRepublik gemacht wird, würde ich besonders den ersten Punkt in Betracht ziehen! Ansonsten erstickt man unter Umständen einen Babyboom schon am Anfang.
Aber diese Entscheidung ist selbstverständlich auch ein Wagnis.
mfg Hargur
@Berhar😛
Was du von deinen Wahlbemühungen beschreibst ist sehr interessant. Was du aber dabei vergisst ist, dass die zwölf Bürger lediglich den Status Quo darstellen. Ich hoffe du hast die Nachrichten noch in der Post zu liegen, es wäre interessant zu gucken, wieviele von den zwölf in einem Monat und in zwei Monaten noch spielen. Doch wo in Deutschland Ballungsräume zu finden sind, habe ich ja auch beschrieben, Thüringen gehört nun leider nicht dazu.
Strategie: das KRH soll für eine Bevölkerungskonzentration sorgen, welche die natürliche Wall anhebt (= langfristiger Prozess). Um uns einzuigeln, haben wir das Saarland. Aber bis unsere Gegner dort sind, gilt es zu kämpfen. Ein offizielles (veröfentliches) Strategiepapier wird es nicht geben und das ist verständlich 😉
@Yarge: Nein, ich widerlege mich nicht, denn hier stehen nur die Vorteile im Blickpunkt (siehe Einleitung). Auf diesen Nachteil und auf Hessen bin ich bereits im ersten Artikel eingegangen (Link siehe oben). Da das KRH dort ein Faktum ist, will ich dessen Sinn nicht weiter diskutieren.
@Hargur: Genau so ist es, der Staat muss auch rechnen, er hat nunmal auch kein unbegrenztes Einkommen. Aber er sollte nicht nur von heute auf morgen kalkulieren, er sollte auch langfristig planen.
Yarge, nichts anderes schreib ich doch. Hessen habe ich angeführt weil dort die Konzentration der Bevölkerung Sinn machen würde (einzige nicht-Grenzregion mit Q5-KH)
Also erstmal echt toller Artikel, ausführlicher Kommentar später.
ein krankenhaus nicht da aufzustellen, wo schon viel bevoelkerung ist, sondern wo viel bevoelkerung hin soll, halte ich fuer riskant aber sinnvoll.
man muss edeutschland vorrang bringen. dazu sind mitgliederwerbung, tws und der ausbau der regionen sinnvoll. alle hoffen ja auf ein babyboom, sind dafuer aber ueberhaupt strukturen vorhanden?
brandenburg als "feste" auszubauen ist nett, immerhin besser als hessen. kann man das kh in hessen nicht wieder abbauen? das kh ist bayern war ein notwenidiger schritt. nun muss es weiter gehen.
kh in brandenburg, aufruf zum umzug, und natuerlich fuer regelmaessige tws sorgen. das sind viele kosten, aber nur so geht es vorran. stagnation kann man sich nicht leisten!
Erstmal hat sich IP mal wieder selbst übertroffen. Sehr schön, den Wulfila als ernsthafte Lektüre zu entwickeln und den Interessierten eine anspruchsvolle Basis zu bieten. (Leider werden ja die "populären" Zeitungen mit Kommentaren zugespamt.)
Ansonsten wurde soweit alles gesagt und von Gretje schön zusammengefasst.
Ich denke auch, das weite KKHs sinnvoll, für die Entwicklung eDeutschlands sind. Allein die Tatsache, dass es frustriedend ist, wenn in seinem (RL)Bundesland kaum zu leben ist.
Die KKHs sind nicht billig, das sollte man bedenken.
Allerdings kann ich auch die "Neuen" verstehen, die sich fragen,
"Warum soll ich ins Saarland... Bayern... ach das is mir zu kompliziert...*
Wirtschaftlich und als militärische Eckpunkte sollte man vielleicht alle "High" Regionen mit einem KKH ausrüsten. (Sind ja nicht so viele, 4 glaub ich)
Wie dem auch sie, entscheiden tun die anderen, ich leider nicht.
VG