Kommentar zur Krankenhausdebatte

Day 707, 17:06 Published in Germany Germany by Gotenbund

Außer Neuigkeiten aus Polen bewegt wohl kaum ein Thema die e-deutschen Gemüter so sehr wie ein zur Verfügung stehendes Krankenhaus. Zu Recht! Denn Krankenhäuser sind in Verbindung mit (Trainings-)Kriegen (TW) für alle Spieler ein wichtiges Spielelement. Ein Land ohne Krankenhaus ist ein Land ohne Fortschritt, fast ein totes Land. Dasselbe gilt für die Bundesländer (Regionen). Nahezu jeder aktive Spieler zieht in eine Region mit Krankenhaus, sobald er kann. E-Deutschland ist in der glücklichen Lage, an PEACE-TWs teilzunehmen, eine eigene Firma zur Q5-Krankenhausproduktion zu betreiben und sogar schon 3 Q5-Krankenhäuser zu besitzen. Demnächst wird wieder eines fertig gestellt, doch die Meinungen über dessen Verwendung gehen auseinander.
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Der gemeine Spieler vor den Bildschirmen fordert, das Krankenhaus in – vorzugsweise seiner eigenen – Region aufzustellen. In den Kommentaren und Shouts plädieren Lokalpatrioten vor allem für Berlin/Brandenburg, Baden-Württemberg und Sachsen. Es gehört nicht viel dazu zu erkennen, dass auch ich Lokalpatriot bin, ein Exilant im Saarland, für Brandenburg. Ich versuche dennoch im Folgenden, diskursiv mit dem Thema umzugehen und einen begründeten Standpunkt zu entwickeln.
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Unsere Führung (v.a. TGE) argumentiert, dass ein weiteres Krankenhaus strategisch keinen Sinn machte. Wir hätten an unserer bereinigten Einwohnerzahl (rd. 700 Wähler) gemessen mehr als genügend Heilanstalten. Wir sollten unsere Bevölkerung nicht weiter splitten und uns die Möglichkeit taktischer Region-Swaps offen halten. - Hierzu möchte ich festhalten, dass ein Krankenhaus in Hessen so gesehen einen schweren Fehler bezüglich der Region-Swaps darstellt! Keine Region hat in eDeutschland so viele Nachbarregionen (6). Und nachdem Bayern aufgrund seiner Rohstoffe zu Recht das offizielle Krankenhaus bekam, liegt das rohstoffarme Hessen im Zentrum der Nord-Süd-Achse! Das allerdings hat damals nicht interessiert, denn die Hessen sind sehr aktiv in diesem Spiel haben ihr Krankenhaus selbst gekauft... Des Weiteren zieht meiner Meinung nach auch das Argument des Splittens nicht. Denn sollte der Ernstfall eintreten, haben wir gerade genug aktive Bevölkerung, um uns mit Verbündeten in einer Region „einzuigeln“. De facto haben wir uns also schon gesplittet. Was bleibt, ist der Fakt, dass wir im Moment genug Krankenhäuser besitzen, mehr, als wir effektiv verteidigen könnten.
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Aus diesem Fakt wird gefolgert, das im Entstehen begriffene Krankenhaus zu veräußern. Angesichts der heute veröffentlichten Update-Nachricht, dass unsere Existenz sichernden MPPs in Zukunft 100 statt 30 Gold kosten sollen, ein berechtigt erscheinender Vorschlag. Angepeilt werden 300 Gold für den Verkauf, also ein Reingewinn von etwa 100 Gold. Wobei jeder Golderlös bei weitem mehr Wert ist, als die in DEM ausgegebenen Lohn- und Rohstoffkosten. Doch auch das ist nicht so einfach wie gedacht: Zum einen sind Abnehmer aufgrund unserer Bündnistreue nur bei neutralen und PEACE-Staaten zu suchen. Zum anderen scheinen die meisten dieser Länder ihren Bedarf gedeckt zu haben oder sie haben keine 300 Gold übrig. Überhaupt ist der Preis vermutlich zu hoch angesetzt und eher zwischen 250-275 Gold realistisch (was immer noch gut ist). Daher ist es wahrscheinlich, dass wir unser Krankenhaus nur mit Geduld absetzen, wenn überhaupt. Und in etwa 20 Tagen nach der Fertigstellung können wir bereits das nächste haben. Sollen wir unser Krankenhaus also erst einmal einlagern?
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Ich denke es ist Zeit, einen Plan darüber zu entwickeln, wie wir diese Situation am besten handhaben. Unser Land kann jedes Goldstück gebrauchen, wobei – das muss an dieser Stelle angemerkt werden – es keineswegs sicher ist, dass wenn wir uns Bündnisse leisten können, unsere potentiellen Bündnispartner sich die 100 Gold für das schwache eDeutschland auch leisten wollen! Hier ist zunächst das PEACE-Oberkommando gefragt, eine zukunftsfähige Bündnisstrategie zu erarbeiten. So oder so jedoch ist es meiner Meinung nach sinnvoll, das Krankenhaus zu veräußern, sobald sich diese Möglichkeit bietet. Sollte diese Situation nicht eintreten, wäre es um diese Heilanstalt viel zu Schade, als sie im Stock vergammeln zu lassen. Spätestens, wenn ein zweites Haus hinzukommt.
Sicherlich ist es so, dass in den bislang verschmähten Regionen vor allem Karteileichen liegen. Dass die virtuelle Bevölkerungszahl kein Gradmesser für den Anspruch auf ein Krankenhaus sein kann. Andererseits liegt doch auf der Hand, dass diese Regionen wieder bevölkert würden, falls die entsprechende Infrastruktur vorhanden wäre. Das ist auch die Annahme, welcher das Hessische Sozialwerk anhängt. Jeden Tag kommen Neulinge hinzu, bei Galaxy-News sind wir dabei, uns auf Rang 9 zu voten! Wir hoffen zwar mehr auf einen Babyboom als an ihn tatsächlich zu glauben aber jedes Krankenhaus erhöht die Chance, mehr Neulinge im Spiel zu halten. Warum? Weil sich jeder mit seiner Heimat identifiziert und es motiviert, wenn in seinem Land „was los ist“.
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Denn wer schließlich behauptet, dass RL-Affinitäten verzichtbar seien, der ignoriert, was viele Spieler hier antreibt. Bestes Beispiel sind die schlechten Beziehungen zwischen Deutschland und Polen, welche vor allem mit der realen Geschichte beider Länder zu erklären sind. Aber auch Garibaldis Artikel zum „schönen Bayern“ sprechen aus einer ganz anderen Ecke diese Sprache. Es ist eben so, dass die Bezüge und Identitäten aus dem RL in dieser, dem RL nachgebildeten Welt, nicht weg zu denken sind! - Wer also weitere Krankenhäuser ablehnt, der missachtet die Wünsche vieler Bürger. Und es wird der Zeitpunkt kommen, an dem er diese Haltung nicht mehr rechtfertigen kann.
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Ich schlage deshalb vor – und ich bin nicht der erste – dass wir der strategischen Überlegung des Verkaufs zunächst folgen, dass wir uns dieser aber nicht gänzlich unterordnen. Auch die Überlegung, wie wir mit unseren Spielern umgehen, mit Neulingen und „alten Lokalpatrioten“, ist eine strategische. Eine sehr langfristige, denn unsere virtuelle Zukunft in Freiheit hängt unweigerlich davon ab, dass wir nachhaltige „Manpower“ generieren.
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Gotische Grüße, il_pate
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Links zur Diskussion:
Hargurs Artikel: http://www.erepublik.com/de/article/was-passiert-mit-dem-n-chsten-krankenhaus--1003163/1/20
TGEs Gegenartikel: http://www.erepublik.com/de/article/neues-aus-der-anstalt-krankenhausdebatte--1003184/1/all
Die Diskussion im Bundestag: http://egermany.itg-em.de/ede/viewtopic.php?f=20&t=2480