Die Rückeroberungskomplexe unserer Heimat.

Day 4,055, 10:31 Published in Germany Greece by John Guard

Die "Identitaere Zeitung" hat endlich einen Artikel geschrieben, über den es sich lohnt herzuziehen. Der Artikel lautet: „Reconquista der Heimat!“
Reconquista ist kein typisch deutsches Wort. Wikipedia fasst zusammen :
"Reconquista (span. „Rückeroberung“) ist die spanische und portugiesische Bezeichnung für die Rückeroberung der Iberischen Halbinsel durch christliche Nachkommen der Bevölkerung des Westgotenreichs, nachdem im frühen 8. Jahrhundert aus Nordafrika kommende muslimische Eroberer (Araber und Berber) das Westgotenreich vernichtet und die Iberische Halbinsel unterworfen hatten."

Warum das Wort?

Die 1 Mio DEM Frage lautet also: Warum muss man so ein Wort wählen?
Im Artikel wird sich über die bösen Trainingskriege beschwert, die auf deutschem Boden stattfinden, aber das passt nicht so ganz zu der Bedeutung des Wortes. Der Autor des Artikels fühlt sich bedroht in seiner offenbar e-christlichen Identität oder vielleicht gehört er auch e-Scientology an. Es kann auch sein, dass er einfach mit dem Wort provozieren wollte um über Werbung seinen Lebensunterhalt zu finanzieren oder möchte darüber Licht und Liebe verbreiten.

Zur Kritik an den Trainingskriegen

Trainingskriege sind eigentlich schon völlig normal. Die Wehrverwaltung hat ein informatives Portal über die aktuelle Politik. Über die Trainingskriege wurde hier bereits informiert.
So schädlich wie der Artikel behauptet sind die Trainingskriege für uns gar nicht! Es hat immer etwas tolles, wenn wir ein Heimspiel machen können 😉
Ja es stimmt, dass in den betroffenen Regionen die Unternehmer eingeschränkt arbeiten können, aber sie können immer noch Mitarbeiter während der Gefechte arbeiten lassen - Personenschäden zahlt die e-Berufsgenossenschaft.
Die Lieferanten brauchen halt dann mal länger, weil sie aufgrund von Schussgefechten nicht immer die Autobahn befahren können, aber der Tourismus boomt. Viele Hotels inklusive Transfer, Wartungs- und Standortleistungen für mobile Waffentechnik sind vollkommen ausgebucht. Der Schaden an der Wirtschaft hält sich sehr in Grenzen. Da ist jeder G8-Gipfel an Polizeikosten wesentlich teurer.

"Es entsteht jedem Bürger, der eigene Firmen besitzt und dort arbeitet, immense Produktionsausfälle. Würde man dies auf 2-3 feste Regionen beschränken, könnte man seine Firmen in den übrigen Gebieten ansiedeln. Für Lokalpatrioten ist dies vielleicht nicht ideal aber ich persönlich wäre für diesen Kompromiss bereit. Alternativ müsste die deutsche Regierung Entschädigungszahlungen leisten, für jeden der Betroffen ist, sodass die Produktionsausfälle ausgeglichen werden."

Faszinierend 😮 Was für Produktionsausfälle sollen das sein? Mitarbeiter können sehr wohl arbeiten. Natürlich kann es etwas stören, dass man selbst nicht in der eigenen Firma zur Hand gehen kann, aber das ist nicht so schlimm. Entschädigungszahlungen muss die Regierung gar nicht leisten. Dafür gibt es die „Kriegskassenvorsorgeversicherung“ oder den „Bund deutscher Kriegsunternehmer.“
Das Einzige was wirklich schadet in der eWelt, ist der Frieden. Der Krieg holt Fachkräfte her, kurbelt den Wiederaufbau an und sorgt somit für ein nachhaltiges Wachstum.


Fazit

Der Artikel der „Identitaere Zeitung“ ist hoch emotional und soll wohl Rückeroberungskomplexe auslösen. Der Leser soll sich bedroht fühlen von fremden Mächten. “Deine Heimat ist in Gefahr! Kämpfe für die Freiheit! Folge und gehorche deinem heiligen Führer. Den er ist barmherzig gegenüber seinen Anhängern und belohnt sie im Paradies. Aber seine Feinde lässt er in der Ewigkeit brennen!“
Das könnte die Botschaft des Autors sein, die er durch den Artikel auslösen möchte.

Das Wort „Reconquista“ ist wahrscheinlich bewusst gewählt, weil beim Trainingskrieg auch die Türkei anwesend war. Ich fühle mich am meisten von Finnland bedroht, aber hey egal, das wird ignoriert 😉