Wirtschaftstheorie I : Das VEB-Konzept

Day 862, 13:14 Published in Germany Germany by Kalle Pedersen

In unserem heutigen Beitrag zur Wirtschaftstheorie wollen wir das sogenannte "VEB-Konzept" näher vorstellen, über das es zuletzt scheinbar einige Verwirrung gegeben hatte.

1. Warum ein besonderes Wirtschaftskonzept

Sogut wie jeder Arbeiter der eWelt wird schon, ob er es bemerkt hat oder nicht, mehr oder weniger stark Bekanntschaft mit der Ausbeutung gemacht haben.
Gerade die Ausbeutung des Menschen durch den Menschen zu beenden ist eines der zentralen Konzepte des eKommunismus.
Denn nur auf dieser Grundlage kann eine klassenlose eGesellschaft geschaffen werden.
Herkömmlich wird dieses Problem von den eKommunisten weltweit mit dem Kommunenmodell beantwortet.
Die Kommune bedeutet jedoch ein erhebliches Maß an Bevormundung, der Arbeiter ist von Zuteilungen abhängig, für die man im übrigen auch einen Verwaltungsapparat benötigt, und es herrscht zwar Verteilungsgerechtigkeit, aber keine Leistungsgerechtigkeit.
Wenn man das weis und sich damit wohlfühlt, ist eine Kommune allerdings ein Rundumsorglospaket und nur zu empfehlen.
Das "VEB-Konzept" bietet jedoch ein Modell, in dem unter Ausschaltung der Ausbeutung der Schwerpunkt mehr auf Selbstverantworlichkeit und Leistungsgerechtigkeit gelegt wird.


2. Was bedeutet das "VEB-Konzept" im Einzelnen?

In einem VEB ("Volkseigener Betrieb" - weil die Betriebe den dort arbeitenden Werktätigen und nicht einer Ausbeuterkaste dienen) wird jedem Arbeiter (mit einem minimalen Abzug für Rücklagen und Investitionen möglicherweise) genau das als Gehalt auf dem herkömmlichen Weg (also versteuert) ausgezahlt, was er für den Betrieb durch seine Produktivität schafft.
Mathematisch ausgedrückt:

Gehalt (VE😎= Produktivität x Verkaufserlös (netto) - Rohstoffpreis x Rohstoffverbruach

Das Gehalt richtet sich also direkt nach der Produktivität des Arbeiters, er kann es also durch gute Gesundheit beim Arbeiten selbst beeinflussen, und wenn er seine Fähigkeiten ausgebaut hat, merkt er das an seinem Einkommen.
Sein Gehalt bekommt der Arbeiter im VEB bar ausgezahlt und kann sich davon kaufen, was immer er mag.
Leistungsgerechtigkeit und Eigenverantwortlichkeit gehen also hier auch im eKommunismus Hand in Hand.
Seinen solidarischen Beitrag leistet der Arbeiter, indem er den Marktschwankungen bei Verkaufs- und Rohstoffpreisen unterworfen ist, die hier auch sein Einkommen direkt mitbestimmen.
Auch ein VEB erfordert einen gewissen Verwaltungsaufwand, schliesslich muss regelmäßig das Gehalt angepasst werden. Jedoch dürfte der bei kapitalistischen Betrieben zumindest ähnlich hoch sein.

3. Fazit

Für alle, die die Aubeutung überwinden, dabei aber nicht auf Selbstbestimmung und Leistungsgerechtigkeit verzichten wollen, stellt die Arbeit in einem VEB eine großartige Alternative dar.
Neben den Kommunen dürfte es damit ein wichtiges zweites Standbein des ekommunistischen Wirtschaftsbetriebes sein.