Erben des Imperiums

Day 1,497, 15:07 Published in Germany USA by PecattiSyn


Schon lange ruht in meiner Schublade ein Projekt. Ein Artikelprojekt bei dem es um die Erzählung einer längst vergessenen Geschichte geht.
Lange musste ich dafür in den Archiven alter Communityforen stöbern um die ganzen Berichte zu finden und mühsam zu übersetzen. Ich hoffe es gelingt mir so die Geschichte eines einstigen Großreiches hier in eRepublik wieder zu geben.



Gehen wir, liebe Leserschaft, also weit zurück.
Weit weit zurück in eine Zeit die noch als Urgeschichte eRepubliks zählt. Nicht mal Leute wie Konrad haben sie miterlebt.

Yremag heute
Bevor wir zu meiner Übersetzung möchte ich die Frage beantworten wo denn das Land überhaupt liegt.
Will man heute nach Yremag reisen muss man viele Wagnisse auf sich nehmen. Einen direkten Weg gibt es nicht und kein kommerzielles Transportmittel kann einen nach Yremag bringen. Es heißt wer in den Besitz eines Q6 Tickets gelangen könnte würde von zwielichtigen Gestalten dorthin gebracht. Aber das soll hier nicht Gegenstand sein. Überhaupt ist es nicht gestattet das verfluchte Land zu betreten. Alle Regierungen mussten den Admins versichern die Gegend zu sperren und nie wieder soll jemand den Boden dort betreten.
Natürlich war ich trotzdem dort, wie könnte ich sonst davon berichten. Allerdings habe ich das Land nur von weiten gesehen. Auch ich komme dort nicht rein und will es auch gar nicht. Weit hatte mich damals eine Inspektionsreise als frisch ernannter MoD geführt. Ich bekam zwei goldene Q6 Tickets und wurde in einem Spezialtransport zusammen mit Amtskollegen weit nach Südosten gebracht. An den Rand der grauen Zonen
Hier erstreckte sich einst das prächtige Kaiserreich Yremag. Vom unsagbaren Reichtum ist nix geblieben. Imperial City, Hauptstadt Yremags, einst die goldene Stadt, soll weit über die Ebene im Sonnenlicht gegleißt haben. Kalt, stolz, mächtig aber auch unnahbar.
Davon ist nichts mehr zu spüren. Wer es in de Sichtweite der Grenzanlagen schafft hat es schon sehr weit gebracht. Doch war ich offiziell hier und musste die Anlagen und die Sondereinheiten die hier Dienst tun inspizieren.
Und so kam ich dicht heran und sah das ganze Elend. Eine braune, karge und gefährliche Landschaft. Wer mitten in Yremag ausgesetzt würde, der könnte meinen er ist auf einen anderen Planeten gestrandet. Noch im Untergang wurde eine Katastrophe nach der anderen losgelassen. In gigantischen Militäranlagen und Depots sollen unzählige Chemikalien bei der Zerstörung zusammengelaufen sein und haben miteinander reagiert. Das Land ist unfruchtbar, giftig und aufgrund der Kreaturen die dort hausen extrem gefährlich. Zum Glück können diese Kreaturen das Land nicht verlassen, sie brauchen die giftige Atmosphäre sonst gehen sie zu Grunde.
Und so bietet sich den wenigen Leuten die hier her gekommen sind nur ein beklagenswerter Anblick einer gewaltigen lebensfeindlichen Landschaft die nie betreten werden darf. Ja wie sieht es denn da nun genau aus?
Eine gewaltige flache Ebene, braun, trübe vom bedeckten Himmel und karg. Kein Baum steht hier, keine Natur ragt groß aus dem Boden nichts ist am Horizont zu sehen. Ab und zu weht ein heftiger Sturm über die Ebene, so heftig das man in unterirdische Schutzräume fliehen muss. Ein krankes verdorbenes Land das abstößt und nicht anlockt. Wer hier länger verweilen muss bekommt Kopfschmerzen und psychische Beschwerden. Das Land ist durch und durch verdorben. Fraglich ob es jemals geheilt werden kann.




Doch auch das ist nicht Gegenstand meiner Geschichte. Während ich nun also aus dem Hubschrauber stieg und mein Blick auf das Land fiel kam mir die erste Geschichte gedanklich auf. Eine Geschichte die schon länger gelesen und übersetzt hatte...

Erwachen
Kalt und grell wurde es als ich die Augen öffnete. So stand oder besser lag ich nun also hier. Ein weiterer Zögling Yremags ist erwacht



Woher ich kam? Keine Ahnung, Was ich jetzt hier machen sollte? Weiß nicht
Das letzte woran ich mich erinnern kann war ein Aufruf zur Reise in eine bessere Welt. In eine Welt die das wirkliche Leben anbietet
Und so sagte ich in meinen jugendlichen Leichtsinn zu und kam hierher.
Viel Zeit zum denken bleibt mir nicht. Erbarmungslos packen mich zwei Arme, man leuchtet mir ins Gesicht, ich höre jemanden sagen "Der sieht gesund aus, raus mit ihm*!". Ich werde in den nächsten Raum mehr gestoßen als geführt. Man gibt mir eine Garnitur Wegsachen, 5 kaiserliche Repuien** und ein kurzes versiegeltes Schreiben. Zum Schluss schüttelt man mir ein wachsgesichtiger Offizier die Hand "Willkommen in Yremag" dann stößt man mich unsanft auf die Straße.
Die Türen des großen Blockbaus hinter mir schließen sich. Die Sonne blendet für den Moment aber es geht. Ich weiß nicht wo ich bin oder was ich hier machen soll. Nachdem ich unsicher durch die ersten Straßenzüge gewankt bin setze ich mich erst mal auf eine Bank. Alles so neu und aufregend hier. Scheinbar so viel zu erkunden und zu entdecken. Wohin zuerst gehen? Was machen? Wie? Was kaufen?
Nach einem Moment der Ruhe schaue ich mir das Schreiben an. Es ist versiegelt und trägt das prächtiges Wappen des Gottkaisers.
Unbeholfen breche ich also das Siegel und lese die Nachricht. Eine handschriftliche Nachricht! Vom Gottkaiser persönlich! Er heißt mich willkommen in Yremag und wünscht mir alles Gute. Röte steigt mir ins Gesicht. Was für ein Land! Wo ein weiser Gottkaiser regiert und sich Zeit für seine Untertanen nimmt. Ich fühle mich geschmeichelt.
Es wird Zeit etwas über meine neue Heimat zu erfahren. Also suche ich eine lokale Schenke auf, hier sollen sich die Bürger treffen und über den Gottkaiser, die Welt und was sonst noch wichtig ist sprechen.
Kaum trete ich ein da richten sich alle Blicke auf mich. Scheinbar muss ich aussehen wie ein typischer Neuling. Jeder lauert auf meinen nächsten Schritt, absolute Stille wenn sich nicht schon vorher da war tritt ein.
Ich habe mich noch nicht mal richtig vorgestellt als neuer Bürger da prasseln verhaltene Willkommensgrüße und Ratschläge aus allen Richtungen auf mich ein. Kaum habe ich eine Frage formuliert greift jeder aufgeregt in seine Tasche und holt Bücher, Prospekte und Infoblätter heraus. Auf jede zögerliche Frage wiederholt sich der Vorgang, bald schon bin ich eingedeckt bis unter die Decke. Und immer wieder bekomme ich ein vielstimmiges "Lies, Da steht alles drin!" zu hören.



Mit der Gewissheit dass mein Abendprogramm für die nächsten Tage gefüllt ist bewege ich mich begleitet von lauter verschiedenen Ratschlägen die sich teilweise gegenseitig aufheben aus der Schenke. Zeit zu arbeiten!

Arbeitssuche
Wer in Yremag leben will muss zum Wohle des Landes und zu Ehren des Kaisers arbeiten. Kaum bin ich auf den Arbeitsmarkt gekommen da greift mich ein kaiserlicher Beamter und nimmt mich in ein schäbiges kleines Büro.
"Nun nun" sagt der Beamte. "Frischfleisch zum Verheizen, na auch dich bekommen wir klein. Nun nächst musst du eine Berufsrichtung wählen. Dann vermitteln wir dich an einen guten Arbeitgeber *grins"
Ein Blatt Papier wird mir vorgehalten. Ich werde als kräftig eingestuft aber derzeit hat Yremag nur Bedarf in den aufstrebenden Bereichen Landwirtschaft, Bergbau und Industrie. Fragen gibt es nicht. "Wähle! Ich hab Weihnachten noch was vor!" bekomme ich als harsche Antwort.
Na gut
Als kluger Bewohner der sogar vom Gottkaiser ein Schreiben bekommt muss man doch nix befürchte. Also gehe ich nach Ausschlussprinzip vor
Bergbau? Nein danke, gefährlich, schmutzig und bestimmt auch noch schlecht bezahlt. Meine Knochen mach ich mir woanders lieber kaputt
Landwirtschaft? Sowas niederes? Und dann noch für mich?!? Bestimmt noch schlechter bezahlt als Bergbau.
Industrie? Hm ja was modernes, Weiterverarbeitung und bestimmt auch gut bezahlt. Mit etwas Glück bekomme ich eine schöne Tätigkeit im Sitzen.
Also angekreuzt und dann geht es schon ab auf den Arbeitsmarkt für Industrie. Yremag hatte extrem viele Bäckereien, Brot ist das Nationalgericht. Trocken Brot und nix dazu. Egal! Frisches Brot schmeckt!
Hält bescheiden und härtet ab für den Krieg. Doch ich will nicht Kneter werden. Lieber was anderes! Wie wäre es mit Schaffner im Bus oder in der Straßenbahn? Zu drei Terminen im Monat locken Prämien und Überstundenzuschläge! Moment mal! Überstunden? Ihr könnt mich mal!

Wie wäre es mit dem Bau? Ich werde an einen Arbeitgeber verwiesen auf den die Beschreibung Krauter*** gut passt. Er sieht aus wie der dicke Bruder von KRB und trägt ein knapp sitzendes T-Shirt mit der Aufschrift "Bier formte diesen schönen Körper". Mir wird bange aber gut wir warten ab. Er sieht mich abschätzig an und fragt "trinkst du?"
Ich bin stutzig und glaube mich verhört zu haben. Stand nicht irgendwo etwas von Alkoholverbot bei der Arbeit? Ich frage nach und bekomme eine harsche Antwort "Frag nicht so blöd! Trinkst du? Ja oder Nein?"
Eingeschüchtert bejahe ich, doch schon wieder der nächste Fehler.
Die Beschreibung der nachfolgenden Ereignisse erspare ich mir damit es nicht in die Hände des KSB**** fällt. Nur so viel
Mancher Kneipengänger wird das kennen. Man trinkt und trinkt und meint dabei eigentlich noch recht gut in Form zu sein. Und kaum steht man auf und geht an die frische Luft da trifft einen der Hammer und man ist so betrunken wie man es eigentlich verdient hat. Schwankend kehre ich also um und erbreche mich in den Mülleimer. Ohne Schutz sollen auf einer wackeligen Rüstung über Bretter einige Zementsäcke getragen werden. Ein Kran wäre zwar einfacher gewesen, hätte aber Geld gekostet. Doch soweit komme ich nicht, obwohl ich schwören könnte dass die Schubkarre weiter links stand. Geister müssen die dann doch noch in meinen Weg geschoben haben. Nach einem Sprung der Länge nach hin ringe ich mit dem Boden und ziehe mir eine blutige Nase davon zu. Bau ist doch nix für mich. Also torkele ich unter dem Gelächter der Anwesenden davon.

Dann doch lieber Waffen! Das ist die vierte große Wirtschaftssparte Yremags, der Kaiser führt viel Krieg um das Reich zu erweitern. Dafür braucht er Waffen und die wollen gefertigt werden. Flüchtig bekomme ich mit das ich erst mal billige Massenware fertigen soll. Auf geht es in eine zügige dunkle Fabrikhalle wo im Akkord billige Blechprägeteile zusammen geschustert werden. Der Vorarbeiter weist mich schnell ein und ich muss mir folgende Sätze für die Produktion einprägen:
"Wir bauen hier keine Uhren sondern nur Waffen"
"Im Wald wächst auch nicht alles gerade"
"Schaff deinen Soll, egal wie!"

Die Blechteile sind schlecht ausgestanzt und scharfkantig. Aber es geht und die Arbeit macht Spaß. Am Ende des Tages erhalte ich meinen ersten Lohn. Immerhin 1,20 Repuien, Nicht viel aber ich bin ja erst Lehrling.
Erschöpft aber zufrieden ziehe ich von davon. Auf den Weg in den Feierabend werde ich von einem finster dreinblickenden Soldaten aufgehalten. "Hier steckst du also! Der Kaiser will alle Bürger für den Krieg geeignet wissen. Daher kommst du jetzt mit! Zeit für deine erste Kampflektion!"
Und so geht es zum Übungsplatz.

Kampftraining
Auf den Übungsplatz werde ich von einem Beamten schnell vor die Wahl meiner Ausbilder gestellt. Doch drei wollen direkt von mir bezahlt werden und zwar in Gold. Da ich das nicht habe bleibt mir nur das vom Kaiser frei zur Verfügung gestellte Grundtraining.



Nachdem das endlich erstaunlich schnell vorbei ging bin ich bettreif und geh nach Hause und muss feststellen dass ich meine erste Nacht entweder auf der Parkbank oder unter der Brücke verbringen muss. Naja egal, das Wetter ist schön und sogar in der Nacht ist es warm. Ich lege mich also hin und schließe die Augen.
Yremag ist toll!
Lang lebe der Kaiser!

Zurück an der Grenze
Aus meinen Gedanken erwacht bekommen wir ein kurzes Grußwort des Grenzkommandeurs und werden in einen kleinen Besprechungsraum geführt.

Fortsetzung folgt...

Anmerkung des Übersetzers
*die Amtssprache Yremags ist Altreplikisch, fragt nicht wie ich dazu kam :/
**Neben der schon damals üblichen Leitwährung waren Repuien die offizielle Währung des Kaiserreiches und fast genau so viel wert wie Gold
***Krauter, Altyremagischer Ausdruck für Kleinunternehmer, meist negativ gemeint
****Kaiserliches Sicherheitsbüro, der Geheimdienst Yremags