Die dunkle Seite der Macht

Day 1,438, 05:11 Published in Germany USA by PecattiSyn

Jeder hat eine Geschichte
Vor allem wenn man länger hier im Spiel verweilt.
Ich werde mal eine Geschichte aus meinem Repertoire erzählen.
Aus einem dunkleren Kapitel eDeutschlands



Ab und zu geistert der Name noch durch die Community.
Aber wer waren sie?

Am Anfang
Steht ein eDeutschland im März 2010. Gerade eben wird Polen in langen und erbitterten Kämpfen zurückgedrängt. Der einzige sichere Ort ist das Saarland.
Die Kommunisten haben gerade erst die Regierung übernommen und sind handlungsunfähig. Denn kurz zuvor wurde der gesamte Staatsschatz entwendet. Der Staat ist also pleite und kann nicht viel machen. Die Opposition streitet sich mit den Regierenden. Und während sich politisch heftig gestritten wird geht das eLeben weiter. Polen soll Schritt für Schritt zurückgedrängt werden.
Zu dieser Zeit findet sich eine kleine Gruppe Spieler die scheinbar nach dem Motto leben wollen
Ist der Ruf erst ruiniert, kann man leben ganz ungeniert.
Und so macht man aus seinen Ansichten Politik, bringt stolze 40 Gold auf und gründet eine Partei.

Extrem muss es sein
Und so entsteht zum Ende des Monats die Partei Germanische Volx Partei.
Der Name ist Programm, Klar ist man sich bewusst dass die übermäßige Verwendung von Parolen, Symbolen und Namen Hitlerdeutschlands stark am Rand der Illegalität kratzt. Und stets ist man bemüht wenigstens den Schein eines legalen Auftretens zu wahren. Doch ist man ansonsten so selbstverständlich in seinem Raster verankert das man gar nicht merkt wie stark man damit aufstößt.
Egal! Wer provoziert bekommt Aufmerksamkeit. Das ist die Hauptdoktrin an der man alles andere festmacht.
Und so wird mit rechtem Gedankengut geworben und kommentiert.
Patriotismus bis zum Ende!
Toleranz und Offenheit nur als leere Phrasen. Aber mit im Programm

Ein schnelles Ende
Gleich und Gleich gesellt sich gern
Doch waren es nie mehr als 7 wirklich Aktive die dort versucht haben etwas zu bewirken.
Aber schnell ist es vorbei mit dem extremen Kurs. Am 15. April stehen PP Wahlen an und jede Partei muss einen neuen Vorsitzenden wählen.
Und so kommt was man gesät hat. Zu viele Gruppen und Parteien wurden jetzt schon herausgefordert und Rechtsextremismus wird in eDeutschland nicht geduldet. Die Partei wird kurzerhand per PTO übernommen und die Germanen verlieren ihre politische Präsentationsebene.
Die Partei selber geht an Yaren6 der sie zu einer Neulingspartei umformen will. Doch die Neue Generation, wie sie nun heißt, wird nicht vergessen. Die Partei wurde gestohlen und nie wird man das vergessen. Ganz im Gegenteil, oberstes Ziel ist es den gestohlenen Besitz wieder zu holen.
Doch ohne Partei zerfällt die Gemeinschaft. Die ersten aktiven Leute verlassen die Gruppierung und eDeutschland. Sie werden nach und nach versterben.
Das Ende kommt näher, ist aber noch nicht erreicht.

Ein neues Zugpferd für den Wagen
Wir schreiben den 18. April. Polen wird weiter zurückgedrängt ist aber noch lange nicht aus eDeutschland vertrieben. Mittlerweile hat eine neue Regierung übernommen. Eine gewagte Konstellation aus Kommunisten und Mitte-Rechts Politikern. Es geht wieder voran
Und ein Neuling erblickt das Licht der eWelt. Ein Eigenbrötler
Jemand der glaubt keine Hilfe zu benötigen sondern alles selber erkunden zu müssen. Wer es noch nicht erraten hat
Es ist meine Wenigkeit.
Und da stehe ich nun
In einer virtuellen Welt in der es scheinbar so viel zu entdecken gibt. Und natürlich muss es am besten alles sofort sein.
Wer will schon warten? Ich bestimmt nicht
Großes soll erschaffen werden, etwas bewegt werden, sich einen Namen machen
Doch womit anfangen?
Vielleicht erst mal mit den Grundbedürfnissen. Durch Hilfe der Community ins sichere Saarland gekommen wird nun ein Job gesucht. Doch oh weh!
Als Neuling gibt es überall den gleichen Hungerlohn. Blind einen Workskill (Industrie) gewählt und nun subjektiv nach dem äußeren Eindruck einen neuen Arbeitgeber gewählt. Ich wähle eine Firma mit dem Namen Friedenspanzer. Hatte auch ein schönes Bild. Warum also nicht?
Doch kurz zuvor hatten die Besitzer gewechselt. Einige Tage später beschloss ich aus lauter Langeweile die damals noch vorhandenen Chaträume hier im Spiel zu besuchen. Und begegnete so meinen damaligen Chef.
Einer Person mit dem Namen Ostdeutsche.
Nach dem man sich mit allgemeinen Sachen ausgetauscht hatte wurde es interessanter. Die Germanen hatten große Probleme und waren kurz vorm Ende. Neue Leute mussten her, am besten welche die man für sich einspannen lassen kann, die man arbeiten lassen kann und die sich einspannen und leicht kontrollieren lassen.
Und so kommt es irgendwann zu den üblichen Fragen jedes Werbegespräches. "Wir haben hier ja ein Rollenspiel nicht wahr"
Ja, haben wir, sag mal, liegt dir eDeutschland am Herzen?"
"Nun ja"
"Möchtest du etwas für eDeutschland tun?"

Im Kreise der Gehassten
Der Rest war schnell gemacht. Aufnahme ins Forum und kurze Vorstellung der verbliebenen 3 Mitglieder.
Was mir auffiel, zum einen natürlich der schwellende Extremismus. Aber was solls, ist ja ein Rollenspiel. Erst mal schauen bevor man urteilt.
Unerträglicher die Lethargie die dort herrschte. Was man alles will!
Aber dazu muss man erst mal was gemacht werden. Wenn man als Neuling schon zur treibenden Kraft in einer Gruppe wird ist es ein Armutszeugnis.
Zumindest für die bisherigen Führungsleute. Eine Zeitung musste wieder her!
Zurück in die Öffentlichkeit! Ein besseres Bild für die Germanen!
Naiv ging ich also bereitwillig in meine Rolle.
Um ein besseres Bild zu erreichen sollten die Leute von ihren extremen Ansichten abrücken. Mein erster Fehler
Eine typische Episode aus dieser Zeit war der Versuch mir eine zweite Identität im Forum zu verschaffen
"Pecatti! Du wirst dir ab sofort einen zweiten Account bei uns im Forum zulegen. Damit nicht jeder gleich sieht dass du bei uns bist."
"Hmm gut, und wie soll das dann aussehen?"
"Ganz einfach, du wirst ein neues Konto anlegen. Dein neuer Name wird Walther Schellenberger sein."
"Moment, Ist das nicht ein Kriegsverbrecher gewesen?
"Unsinn! Das waren alles gute Deutsche!"
"Der ist doch sogar verurteilt wurden"
"..."


Und doch sollte es voran gehen. Zumindest nach meinen Willen. Die ersten Artikel wurden rausgebracht. Keine Brandreden wie von den Germanen gewollt, aber auch nix vernünftiges. Das meiste zielte gegen die Kommunisten und bestand aus hohlen Phrasen und Propaganda.
Doch noch immer gab es ein großes Ziel der Germanen. Die Neue Generation wieder zu holen.

Der erwischter Dieb
Es näherte sich der 15. Mai.
Erneut PP Wahlen in eDeutschland. Yaren6 war immer noch beim Aufbau seiner Neulingspartei. Erklärtes Ziel: Neulinge in die Politik zu bringen.
Ein perfektes Ziel für eine Übernahme. Also wurde ein Maulwurf in die Partei geschleust. Der Plan:
Gezielte Unterwanderung, Das Vertrauen der Mitglieder aber insbesondere von Yaren6 erschleichen und sich dann zum PP wählen zu lassen.
Mir wurde es dabei aufgetragen dem Maulwurf die Worte in den Mund zu legen.
Der Anfang war gemacht und es schien alles zu funktionieren. Doch ab hier gingen die Streitereien los. Die Germanen drängten auf schnelle Ergebnisse, ich dagegen auf Ruhe da sonst die Geschichte aufflog. Am Ende fügte ich mich und die PP Kandidatur wurde eingereicht. Doch die Nummer flog auf.
Damals kostete es noch zwei Gold als PP zu kandidieren. Und da man die Spendenliste der Leute einsehen konnte war es ein leichtes den großzügigen Spender für unseren Maulwurf auszumachen. Und da die Germanen medial bekannt waren, musste man auch nicht besonders helle sein um zu merken was da los ist. Die Aktion flog auf und die Partei war erneut unerreichbar.
Doch mitunter geht das Schicksal merkwürdige Wege...

Ein Kuhhandel gegen die KPeD
Die Aktion war also ein Misserfolg. Und die Verantwortung wollte ich übernehmen und Schluss mit den Germanen machen. Doch ich kann ja nie nein sagen. Kurzerhand wurde mir die Führung der Germanen zugeschoben. Basisdemokratie gab es in dem Sinne nicht und so war ich mehr oder weniger alleiniger Vortänzer.
Und während ich dran war erste Strukturen zu entwickeln kam kurz vor dem PP Wahlen ein überraschendes Angebot.
KingRobertBaratheon, für seinen Hass auf Kommunisten berüchtigt, setzte zu seinem letzten großen PTO Versuch der KPeD an. Der Maulwurf war platziert und jede Menge Gold geflossen um Stimmen für ihn zu kaufen.
Nun sollte auf Nummer sicher gegangen werden. KRB kam also auf die Germanen zu und bot die KPeD als neue Partei an. Wenn man dafür Stimmen für den Maulwurf ranschafft.
Ein Handel bei dem sich beide Seiten zu betrügen suchen. KingRobertBaratheon hat nicht die Absicht Kommunisten gegen Rechtsextreme einzutauschen. Die Germanen haben sich derweil eine Spartenpartei zur Übernahme ausgesucht und wollen operativ entscheiden.
Doch ein Problem bleibt, Ich selber
Trotz der Einwürfe der Germanen KRB nicht zu trauen setze ich mich an der Übernahme der KPeD fest. Ein Versprechen ist für mich bindend.
Doch auch diese Aktion fliegt auf.
Und doch ist man zu allen Entschlossen. KingRobertBaratheon zieht alle Register für seinen PTO. Gold wird massenhaft ausgezahlt um Stimmen zu kaufen, Freunde und Bekannte auf die Aktion eingeschworen. Die "Wehrhafte Demokratie" eine Geheimorganistation KRBs gegen radikale Parteien in eDeutschland soll alle Stimmen aufbieten.
Eine falsche Parteiorganisation wird aus dem Boden gestampft und gefälschte KPeD Artikel werden herausgegeben um die Wähler zu täuschen und Stimmen für den Maulwurf zu sammeln.
Am Wahltag dann wird es spannend. Die KPeD kämpft um die eigene Partei, KRB für sein Ziel die Kommunisten aus der Politik zu drängen. Bis in die Nacht hinein bleibt es fraglich wer sich durchsetzt.
Und während jede Stimme das Zünglein an der Waage sein kann streiten sich die Germanen. Man will umschwenken und sich lieber auf eine Spartenpartei konzentrieren. Ich beharre hingegen auf das gemachte Versprechen und will an der KPeD Aktion festhalten. Die Sitzung wird vertagt, doch steht die Entscheidung der Germanen bereits fest. Die Spartenpartei soll das Ziel sein. Ich verwehre mich weiterhin gegen eine Planänderung.
Am Ende bleibe ich bei der KPeD, die Germanen schwenken um und keiner hat gewonnen. Die KPeD schafft es knapp den PTO abzuwehren, die Germanen schaffen es allein nicht ihre Spartenpartei zu nehmen.

Das Ende kommt rasch
Hatte man bisher noch Interesse an mir ist es nun vorbei. Der Hass der Germanen richtet sich gegen mich. Noch am gleichen Tag wirft man mich hochkant hinaus. Sämtliche Hinweise auf mich im Forum werden gelöscht.
Alles was an mich erinnern soll wird verbannt.
Doch noch immer sehe ich mich als offizieller Vorsitzender und versuche die Scherben zu sammeln. Doch lieber verzehrt man sich im Hass auf andere und mich. Zu einer geplanten Entschädigung für die im April geraubten Partei kommt es nicht mehr. Meine letzte Amtshandlung ist die Auflösung zu verkünden.
Die meisten Germanen sterben nun nach und nach aus. Nur noch einmal im Dezember erscheinen sie kurzzeitig bevor sie dann endgültig verschwinden.
Damit endet ein kurioses Kapitel der edeutschen Parteienlandschaft.
Und die Geschichte einer rechtsextremen Gruppe die alles zur gleichen Zeit haben wollten.

Was bleibt?
Es bleiben einige wenige Namen die noch heute in manchen Kommentaren auftauchen. Es bleibt die Erinnerung an eine Partei die auf Provokation eingestellt war.
Und ein Geisterforum das noch einen Eindruck vom Wesen dieser Partei vermittelt. Allerdings wurde es nach meiner Zeit noch einige Male verändert und ist heute etwas extremer in der Darstellung als noch zu meinen aktiven Zeiten.


Was will ich eigentlich nun mit diesem Artikel erreichen?
Zuerst will ich mich weder entschuldigen noch irgendwie etwas im Nachhinein erklären.
Mir persönlich geht es darum über eine Gruppe zu informieren die noch heute im kollektiven Gedächtnis sitzt, obwohl sie nur kurz bestanden hatte.
Ferner bekommt man vielleicht so mal einen Eindruck wie ePolitik funktioniert und was sich hinter den Kulissen abspielen kann.
Zuletzt darf ich von mir behaupten das ich der einzige in eDeutschland bin der jemals weit genug in diese Gruppe vorgedrungen ist um auch darüber zu berichten und auch um über das Wesen dieser Interessengruppe zu berichten.
Es ist letztlich etwas was ich mir an unangenehmer Geschichte vorhalten kann.