[IBZ - 07/2010] - Wie war das damals? Ban Danna und der Goldraub
Anonyme Autisten
In der Kategorie “Wie war das damals?” beantwortet der damalige Vize-Finanzminister und Präsidentschaftskandidat Ban Danna Fragen rund um den berühmt berüchtigten Goldraub durch Gobba. Gobba selbst hat unsere Interview-Anfrage leider nicht beantwortet.
Viel Spaß beim Lesen,
Anonyme Autisten
Ban Danna, danke, dass Sie uns Rede und Antwort stehen.
Ach, immer gerne
😁
Konrad Neumann hat nun, knapp ein halbes Jahr nach Gobbas Goldraub ein Ticket an die Admins geschrieben. Hätte er das schon früher machen sollen?
Meiner Meinung nach schon. Ich hatte ihn schon vor Monaten gebeten (sachlich und freundlich, ich verstehe mich schließlich gut mit Konrad) und argumentiert, er solle doch das Ticket schreiben. Damals hat er mir gesagt, er wolle noch ein paar Gespräche führen und wenn es nicht klappen würde, dann wäre das Ticket seine letzte Lösung und erst dann würde er es schreiben. Im Endeffekt ist es ja auch so gekommen, nur leider zu spät, glaube ich zumindest. Ich habe große Bedenken, ob die Admins jetzt überhaupt noch irgendwie reagieren.
Sie waren damals Präsidentschaftskandidat von OMG und Steinmetzen und haben letztlich recht deutlich gegen MachtGeil, unterstützt von SPeD, KPeD und PPD, verloren. Lag das nur an Gobbas Goldraub?
Ach, ich glaub nicht. Damals gab es so eine Woge der Gegenwehr gegen die OMG-geführten Regierungen und der Zusammenschluss der Ideologieparteien hatte auch schon sowas heroisches. Außerdem war ich sicher nicht der beste Kandidat, in dem Sinne, als dass ich nicht sonderlich bekannt war, noch nie richtiger Minister usw. Gobbas Goldraub hat die Lage nur noch zusätzlich verschärft. Ich denke es wäre auch so zu einem Wahlsieg Machtgeils gekommen, nur vielleicht nicht so deutlich.
Vor der Wahl war im eBundestag ausführlich über einen Währungsfonds diskutiert worden, in den die ganzen von der polnischen PTU eroberten DEM überführt werden sollten. Sie waren nicht dafür. Warum nicht?
Ganz einfach: Ich habe nie verstanden was das nun genau bringen sollte und welchen Teil der Aufgaben des Währungsfonds das MoF nicht übernehmen könnte. Im Prinzip schützt er nicht vor Diebstahl, da ja auch genausogut die Besitzer des Währungsfonds das Geld beiseite packen können. Außerdem war die Regulierung des Monetary Markets immer Aufgabe des MoFs, die hätten das durchaus weiter erledigen können.
Der eigentliche Knackpunkt damals war, dass man Gobba das Geld irgendwie entziehen wollte, weil man ihn nicht mochte und seine Politik ebenfalls nicht. Im Nachhinein hat sich das zwar leider als nicht ganz so verkehrte Sicht erwiesen, aber ein Währungsfond im Allgemeinen nützt nichts.
Als die DEM und das Gold von Gobba entwendet worden waren standen Sie als Buhmann da, weil Sie sich gesträubt hatten. War Ihre ablehnende Haltung im Nachhinein ein Fehler?
Siehe oben. War vielleicht unglücklich, aber vllt. hätte Gobba (also das MoF) auch so Zugang zum Währungsfond erhalten, man weiß es nicht. Vielleicht wäre der Diebstahl verhindert worden, vielleicht aber auch nicht.
Also: Ein klares Vielleicht mit Tendenz zu nein.
Am Tag vor der Wahl hatte Finanzminister Gobba Gold und DEM eingesackt und an eine private Org überführt. Wann und wie haben Sie davon erfahren?
Naja, als ich nach Hause kam hatte ich ‘ne PM von Donnie Bronco im Postfach, wir müssten uns dringend mal unterhalten. Ich habe dann nochmal in die Buba geschaut und festgestellt, dass das Geld weg war. Dann bin ich ins IRC, wo zunächst auch Verwirrung herrschte. Erst Abends meldete sich Gobba bei uns. Dann haben Konrad, Donnie, TGE und ich uns im IRC mit ihm unterhalten. So wie ich mich erinnere waren wir alle ziemlich baff.
Hätten Sie als Vize-Finanzminister das verhindern können?
Nein, wie denn? Ich hätte das Geld vorher irgendwie auf meinen Citizen Account überweisen können oder so, aber meine Kristallkugel war kaputt, ich konnte den Goldraub nicht vorraussehen. Das ist mit der Engine von eRep einfach nicht möglich
Es gab damals Gerüchte, nicht mal Sie als Vize-Finanzminister oder Präsident Konrad Neumann hätten Zugriff auf die Bundesbank gehabt. Stimmt das?
Es gab eine kurze Übergangsphase (5-6 Tage oder so) in der Konrad keinen Zugriff hatte (also zwischen Donnies und seiner Amtszeit), ich bekam den Zugriff sowieso erst später, bei Donnie hatte ich auch noch keinen, da ich ja als totaler Neuling in die Regierung kam und nicht gleich mit so viel Geld konfrontiert werden sollte.
Wie sah denn damals die Aufgabenverteilung im Finanzministerium aus? Die Berichte haben ja Sie geschrieben?
Naja, Buchhaltung und Berichte hab ich gemacht, erst wenn es zu größeren Fragen kam wurde Gobba hin und wieder konsultiert. Er war allerdings auch eher selten da und meist nur kurz zu sprechen, so wie ich mich erinnere.
Wie hat Gobba Ihnen gegenüber den Goldraub gerechtfertigt?
Hmm, leider sind die Logs von damals verloren gegangen, aber Gobba meinte damals, glaube ich, dass er das Gold nach der Wahl zurückgeben wollte und es mehr oder weniger vor dem Währungsfond schützen wollte. Außerdem sollten solche Leute wie die “Machtgeils und so weiter” nicht an das Gold kommen, dass “durch seinen genialen Schachzug erobert worden war” oder so ähnlich. Ich lasse mich aber gerne von Konrad/TGE/Donnie berichtigen.
Was hat Sie mehr geärgert? Dass Gobba Ihnen jede Chance auf einen Wahlsieg vermasselt hat oder dass er eDeutschlands Finanzreserven eingesackt hat?
Letzteres. Nach jenem Abend war ich eigentlich ganz froh, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach eh nicht mehr Präsident werden würde. Irgendwie hat sich da bei mir der Gedanke durchgesetzt, dass das alles nur ein Spiel ist und ich es damals schon viel zu ernst genommen habe. Heute klicke ich noch spaßeshalber hin und wieder die Knöpfchen, aber ich spiele nicht mehr ernsthaft.
Ein Comeback möchte ich trotzdem nicht ausschließen, Politik macht mir schließlich trotzdem Freude.
Es hieß ja, Gobba wolle das Gold und die DEM vor dem Zugriff der eKommunisten bewahren. Hatten Sie damit gerechnet, dass er es den nachfolgenden, nicht-kommunistischen Regierungen zurückgeben würde?
Ich habe es gehofft, ob ich damit gerechnet habe, weiß ich nicht mehr wirklich.
Sie haben sich nach Ihrer Wahlniederlage politisch zurückgezogen, melden sich mittlerweile kaum noch zu Wort. Haben Sie jede Lust auf ePolitik verloren?
Wie oben schon gesagt: Ich habe das Spiel damals zu ernst genommen und bin daher jetzt auf mehr Abstand gegangen. Aber ab und zu schaue ich schon nochmal in den Irc-Channel der Steinmetze rein, aber ich glaub ich bin auch spieltechnisch momentan nicht fit genug, um vernünftige Politik zu betreiben, da müsste ich mich wohl erstmal wieder einfinden
Womit vertreiben Sie sich denn heute die Zeit? Sind sie militärisch oder wirtschaftlich aktiv?
Ich habe einen Nebenjob und gehe auf mein Abi zu, da bleibt nicht mehr so viel Zeit für ein ausgeprägtes virtuelles Leben, wenn man seine RL Freunde hin und wieder mal sehen möchte...
😁
Momentan also “4 mal Stunden Einsteller”, als Pendant zum ehemaligen 2-Klicker.
Danke für das Interview.
Ich danke!
Comments
schönes Interview, nett mal wieder was von Herrn Danna zu hören 🙂
schönes interview
vote
Hm..er hätte ja auch meine Kristallkugel bekommen können..aber das is ein anderes thema -.-
Damit das nich untergeht, natürlich vote, und schöne klare stellungnahme ban danna`s. Muss auch erwähnt sein. 🙂
Ihr seit echt genial!
Bitte nicht aufhören!
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Ein "Frischling" sagt danke für den interessanten Geschichtsunterricht.
Weiter so, Herr Lehrer 🙂
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Revisionismus FTW!
chic
"Außerdem war die Regulierung des Monetary Markets immer Aufgabe des MoFs, die hätten das durchaus weiter erledigen können.
Der eigentliche Knackpunkt damals war, dass man Gobba das Geld irgendwie entziehen wollte, weil man ihn nicht mochte und seine Politik ebenfalls nicht. Im Nachhinein hat sich das zwar leider als nicht ganz so verkehrte Sicht erwiesen, aber ein Währungsfond im Allgemeinen nützt nichts."
Der Knacpunkt war, dass Regierungen im Allgemeinen aufgrund eines Interessenkonfliktes eben NICHT dazu geeignet sind Wechselkurse zu managen.
Das hatte weder etwas mit Gobba, noch etwas mit der Angst vor Diebstählen zu tun.
Du meinst den Interessenkonflikt Firmenbesitzer - Regierungsmitglied? Falls ja: Das ist doch Quatsch, dann hat man wahrscheinlich genau den gleichen Konflikt bei demjenigen, der den Währungsfond steuert. Dann müsste man schon jemanden nehmen, der keine Firmen hat. Leider haben diese Leute dann auch meist weniger Ahnung vom Geschehen.
Das hätte man nur durch Regulierung lösen können und das hätte man auch mit dem MoF machen können. Eine zusätzliche Org nützt gar nichts.
Nein Ban, ich meine den Interessenkonflikt (den es genauso im richtigen Leben gibt) zwischen Regierung und Währungshüter.
Eine Zentralbank muss im Zweifel in der Lage sein auch mal 3000 Gold ein halbes Jahr lang auf der hohen Kante liegen zu lassen wenn dieses Gold dafür benötigt wird um den Kurs stabil zu halten.
Für eine Regierung wäre das wie ein Honigtopf an dem man sich bedient um populäre Kriege zu bezahlen. Ein Währungshüter hätte dagegen (ausser der persönlichen Bereicherung) keinen zusätzlichen Anreiz dieses Gold für andere Zwecke zu missbrauchen.
Ja, von mir aus gibt es diesen Konflikt, damals war das aber überhaupt nicht das Problem, zumindest hab ich es nie so gesehen...