[IBZ - 02/2010] - Präsidentschaftskandidat von Hammer im Interview

Day 983, 00:28 Published in Germany Germany by Anonyme Autisten

Die Anonymen Autisten setzen ihre Interviewreihe nun mit einem Kandidaten fort, der zwar vermutlich auch nicht gewinnen, dafür aber seine Kandidatur in den eigenen Händen hält, von Hammer:




Von Hammer, Sie haben zunächst ein Interview mit den Anonymen Autisten abgelehnt. Wieso und warum haben Sie sich doch anders entschieden?
Ich verlasse mich darauf, dass Sie das Interview nicht in der selben Ausgabe kommentieren, wie es in einem anderen Blatt geschehen ist.

Die Ansichten des von Hammer sind nicht gleichbedeutend mit denen des Menschen dahinter, sie spielen eine Rolle. Haben wir das richtig verstanden?
Ja, das ist richtig.

Wieso haben Sie sich für diese Rolle entschieden?
Die Rechte wird oft als dumm und unbeholfen wahrgenommen. Es reizt mich, ihr ein intelligentes Gesicht zu verschaffen.

Und Sie meinen, dass Ihnen das gelingt?
Ja, zweifellos.

Viele haben Sie zunächst als dauernörgelnden Besserwisser wahrgenommen, dann als Verteidiger der „Rechtsextremen“. Nun geben Sie sich als konservativen Nationalisten. Wie sehen Sie selbst Ihren bisherigen Werdegang?
In meiner Rolle bin ich ein Industrieller mit national-liberalen Ansichten und geschichtlichen Wurzeln in der Kaiserzeit und Weimarer Republik. Das Spielen von Geschichte in eRep gibt mir die Möglichkeit, dem Deutschen Reich, so wie es von Bismarck 1871 gegründet worden ist, eine zweite Chance zu geben. Der Reichsgedanke ist dabei von zentraler Bedeutung, seine Vernichtung für mich nur das Ergebnis eines verloren gegangenen Krieges, auch wenn er nach dem Desaster unter Hitler zurecht verloren gegangen ist.

Manch einer hält Sie für den Wolf im Schafspelz. Der Biedermann, der die Nazis salonfähig machen will. Können Sie diese Sorgen verstehen?
Ja, das kann ich verstehen. Allerdings erfahre ich nicht nur Ablehnung von Links, sondern auch von rechts-außen. So sind vereinzelt Leute gar nicht in der Partei, obwohl man sie dort vermuten müsste. Offenbar bin ich einigen nicht radikal genug. Man sollte mich aber auch nicht missverstehen. Ich diene niemandem, auch keiner Ideologie. Ich folge keiner Partei, die Partei folgt mir. Sollte ich scheitern, trete ich ab.

Wieviel Zeit geben Sie Ihrem Projekt? Was wollen Sie bis wann erreichen?
Wenn die CP-Wahlen ein gutes Ergebnis bringen und die nächsten PP-Wahlen ohne PTO überstanden werden können, werde ich die Partei so aufstellen, dass sie einen Platz unter den Top 5 erreicht und wir an den nächsten Kongresswahlen teilnehmen können.

Glauben Sie Gustav Stresemann, der erste deutsche Friedensnobelpreisträger, hätte sich in der Gesellschaft von Ostdeutsche und Olaf Helbmejr wohl gefühlt?
Die Frage ist spekulativ. Eine Antwort möchte ich darauf deshalb nicht geben.

Sie selbst fordern von der eRegierung immer wieder klare Statements. Warum heißt es von Ihrer Seite dann meist „Kein Kommentar“, wenn es um Ihre zwielichtigen Partei-Kameraden geht? Wollen Sie diese nicht vergraulen?
Wenn eine Frage eine Antwort in sich trägt und ich genötigt werde, sie nur noch abzunicken, beantworte ich sie nicht.

Dann mal ohne Spekulation und eine ganz offene Frage. Ostdeutsche und Olaf Helbmejr sind Ihrer Meinung nach...
... ernst zu nehmende Mitglieder der Partei mit teils kritischem Verhältnis zur Parteiführung.

Als aufmerksamer Beobachter kann man den Eindruck gewinnen, Sie wären dankbar für jedes Mitglied, auch wenn es offensichtlich ein Nazi ist, und Sie distanzieren sich erst dann halbherzig, wenn die öffentliche Empörung wie über das eDVP-Werbevideo zu groß wird. Täuscht der Eindruck?
Wenn einer den Weg zu uns findet, kann er bei uns eine ordentliche politische Heimat finden. Wir sind national-liberal, was die Wirtschaftspolitik angeht und national-konservativ in der Innen- und Außenpolitik. Wir können nicht verhindern, dass ein Nationalsozialist der Partei beitritt, aber er wird sich bei uns nicht wohlfühlen. Ich kann es nur unterstreichen: Wir sind keine Nazi-Partei.

Ihre Rolle ist eine Sache. Aber können Sie eine Zusammenarbeit mit Nazis mit Ihrem RL-Gewissen vereinbaren?
Eine Zusammenarbeit mit Nazis schließe ich für meine Person aus. Wenn ich mich in einer Person täusche, beende ich die politische Zusammenarbeit.

Die erfolgreichsten Parteien eDeutschlands wie OMG, PPD und Steinmetze, haben keine realen Vorbilder. Sie haben sich zur „Neugründung“ der DVP Stresemanns entschieden. Warum unbedingt ein reales Vorbild?
Die genannten Parteien haben für mich kaum ein Profil. Ich wollte mit einer Partei, die einen geschichtlichen Bezug hat, von Beginn an ein Profil schaffen. SPeD und LDP gehen hier ähnliche Wege.

Entspricht nicht eher die LDP dem Vorbild des FDP-Vorgängers DVP als Ihre eDVP?
Nein, die LDP ist nach meiner Einschätzung eher links-liberal, aber sicher nicht der Weimarer DVP verbunden, denn diese war national und monarchistisch. Die historische DVP ist allein unser Vorbild.

Parteien rechts der CDU/CSU haben es in Deutschland schwer. Auch in eDeutschland scheint es rechts der PPD nur wenig Spielraum zu geben, wenn man nicht gleich Mitglieder mit SS-Avataren begrüßen möchte. Wie nehmen Sie diesen Spagat wahr?
In der Tat gibt es kaum Spielräume. Meine Versuche, die Rechte für neue Gedanken abseits einer Fixierung auf Hitler zu gewinnen gestaltet sich äußerst schwierig. Hitler wird immer noch als eine Art Höhepunkt rechter Politik wahrgenommen und nicht als deren zerstörerisches Ende. Die Rechte schafft es nicht, sich von ihm zu lösen und sich den alten Tugenden nationaler Politik, wie sie Bismarck verkörperte, zuzuwenden. Man kämpft hier einen verzweifelten Kampf nicht nur mit Links, sondern auch gegen Unbeholfenheit und mangelnder Geschichtskenntnis von Rechts.

Die DVP Stresemanns war nicht zuletzt eine liberale Partei. Die Mitglieder Ihrer eDVP machen, vorsichtig ausgedrückt, nicht gerade den liberalsten Eindruck. Wäre es da nicht konsequenter Ihre Partei in eDNVP umzubenennen und das Foto Stresemanns durch eines von Hugenberg zu ersetzen?
Diese Analyse ist wohl zutreffend. Nur ist Hugenberg für mich einer der unsympatischsten Erscheinungen der Weimarer Zeit überhaupt. Mit der DNVP hat er sich bemüht, die NSDAP in Fragen der Außenpolitik an Radikalität zu überbieten und er war ein reiner Klientel-Politiker, der vor allem die konservativen Aristokraten vertrat. Nicht zuletzt hat er mit Hitler paktiert, was für Stresemann keine Option gewesen wäre. So fühle ich mich Stresemann näher verbunden als Hugenberg und bin wie er national-liberal, vor allem in der Wirtschaftspolitik.

Bismarck als Vorbild. In der Bewertung seiner vor allem im Vergleich zu Kaiser Wilhelm II ordentlichen Außenpolitik sind sich fast alle Historiker einig. Die Sozialistengesetze hingegen waren kein Glanzstück in Sachen Freiheitsgrundrechte. Wie sehen Sie das?
Die Sozialistengesetze dienten der Sicherung des Staates, aus damaliger Sicht war das offenbar notwendig. Dagegen sorgte er für eine Unfallversicherung für die Arbeiter, später kamen Versicherungen gegen Krankheit, Invalidität und Altersarmut hinzu. Er war damit in der Sozialgesetzgebung seiner Zeit weit voraus.

Sie selbst glauben nicht an Ihren Wahlsieg und die Chancen sind wohl tatsächlich nicht gerade groß. Warum treten Sie dennoch an und unterstützen nicht beispielsweise das aus Ihrer Sicht kleinere Übel, KingRobertBaratheon zum Beispiel?
Ich glaube nicht, dass KingRobertBaratheon der richtige Mann an der Spitze eDeutschlands wäre, darum kann ich ihn auch nicht unterstützen. Außerdem hat er auf meine Frage nach einem Kabinettsposten bis heute nicht reagiert. Auch gilt es, der eDVP weiteres Profil zu geben. Das kann ich mit einer Präsidentschaftskandidatur gut machen.

Oder einen Kandidaten der SPeD? Schließlich hat Stresemann auch einst unter einem SPD-Präsidenten Ebert gewirkt.
Wenn es darum geht, die herrschenden Parteien an der Spitze abzulösen, könnte ich mir auch vorstellen, einen Kandidaten von der SPeD zu unterstützen, eine Beteiligung an der Regierung vorausgesetzt.

Unterstützung also nicht um der Sache willen, sondern nur gegen einen Ministerposten? Welchen hätten Sie denn gerne?
An dieser Stelle wäre es zu früh, sich dazu zu äußern.

Sie lehnen eine Verfassung konsequent ab. Kann nicht aber eine Verfassung gewisse Rechtssicherheit und klare Aufgaben schaffen?
Ich lehne sie ab, weil ich nicht glaube, dass sie funktioniert. Sie wäre auf ein Einvernehmen angewiesen, welches nicht erreicht werden kann, außerdem auf Sanktionen, die nur sehr begrenzt zur Verfügung stehen und die ich auch ablehne (z.B. Foren-Ausschlüsse).

Was glauben Sie besser zu können als Ihre Konkurrenten im Kampf um das Präsidentenamt?
Ich bin die einzige Garantie, dass die herrschende Klasse an der Spitze des Staates abgelöst wird. Mit mir würden Filz und Anmaßung ein Ende finden.

Was haben Sie sich für die Legislaturperiode vorgenommen, sollten Sie gewählt werden?
Innenpolitisch würde ich die eingeschlagenen Reformen weiterführen, insbesondere die weitere Entwicklung der Tutorials für Anfänger, ebenso sehe ich keinen Änderungsbedarf bei den Finanzen. Hier hat die jetzige Regierung gute Ergebnisse erzielt. Wirtschaftspolitisch würde ich auf einen Abbau (allerdings nicht Abschaffung) der StarD-Firmen drängen und die privaten Firmen aktiver unterstützen, damit dort mehr Arbeitsplätze entstehen. Außenpolitisch würde ich eine Strategie für eine umfassende Eroberungspolitik entwickeln, möglichst in enger Zusammenarbeit mit England und Russland, die ich derzeit für die wichtigsten Verbündeten eDeutschlands halte. Für eDeutschland gilt es, neue Rohstoffgebiete zu gewinnen. Diese sehe ich vor allem in eSkandinavien und ePolen gegeben. Eine gemeinsame Grenze mit Russland halte ich in diesem Zusammenhang für denkbar.

Wie soll die Unterstützung privater Firmen denn aussehen?
Man sollte die Firmen mit einem ordentlichen Startkapital ausrüsten, damit Rohstoffe und Löhne für die erste Zeit bezahlt werden können. Das schafft Arbeitsplätze und sorgt für den ersten Produktionsstoß. Ich sehe dieses Geld besser investiert, als in den StarD-Firmen, wo Leute massenweise auf Kosten des Steuerzahlers beschäftigt werden, ohne dass es sich um rentabel arbeitende Firmen handelt. Eine Privatfirma kann schneller und effektiver auf das Marktgeschehen reagieren. Der ganze Markt profitiert davon. Am Ende auch der Arbeiter über höhere Löhne.

Umfassende Eroberungspolitik. Mal ehrlich, halten Sie das für realistisch?
Es sind grundsätzliche Überlegungen, die Rahmenbedingungen einer neuen Außenpolitik darstellen. Diese Rahmenbedingungen geben dann den alternativen außenpolitischen Kurs vor.

Haben Sie bei anderen Parteien um Unterstützung Ihrer Kandidatur geworben?
Nein, da ich nicht erwarte, dass mich andere Parteien unterstützen würden.

Welche Schwerpunkte wollen Sie im Wahlkampf setzen?
Ganz klar die Wirtschafts- und Außenpolitik.

Sie wollen militärisch gen Osten expandieren. Was hat eDeutschland von weiteren Regionen ohne nennenswerte Ressourcen?
Ich sehe gerade in ePolen durchaus interessante Ressourcen, beispielsweise bei Eisen. Über Kaliningrad als weitere Getreide-Ressource wird man mit Russland möglicherweise sprechen können.

Und welche Rohstoffe wollen Sie denn wo erobern? Viel gibt es da ja nicht. Und in Sachen Getreide haben wir ja bereits ein Überangebot. Mehr scheint doch kaum sinnvoll?
Ein Mehr an Rohstoffe wie Getreide ist für den Export interessant. Derzeit sind wir in fast allen Belangen, was die Rohstoffe angeht, ein Importland, was uns viele Devisen kostet. Auch Eisen könnte zusätzlich gewonnen werden und damit die notwendigen Importe verringern. Zudem würden wir sicherheitspolitisch erheblich gewinnen, wenn wir die ePolnische Bedrohung beseitigen.

Wie sollen denn Eroberungen gegen ein übermächtiges ePolen gelingen? Und provozieren wir dadurch nicht sogar einen noch größeren Babyboom in ePolen als den letzten (ca. 45.000 neue Spieler)?
Soweit ich sehen kann, leidet ePolen unter erheblichen Verlusten an Bevölkerung. Ich könnte mir mittelfristig einen Gleichstand oder ein eDeutsches Übergewicht vorstellen, da ich von einem Wachstum in eDeutschland ausgehe. ePolen kann natürlich nur gemeinsam mit eRussland erobert werden. Im Alleingang geht das nicht.

Russland und Deutschland teilen sich Polen auf. Wundert es Sie da eigentlich, wenn Ihre Politik Rechtsextreme anzieht?
Die Teilung Polens ist keine Spezialität der Rechtsextremen, sondern hat eine Jahrunderte alte Tradition. Ich wüsste nicht, warum wir damit brechen sollten. Ich erinnere daran, dass es sich ja nur um ein Spiel handelt. Also ist auch eine Teilung Polens aus meiner Sicht kein Tabu.

Der ewige Kampf PHX gegen EDEN wird langsam langweilig. Wird es Zeit für neue Allianzen und wie könnten diese aussehen?
Er wird nicht langweilig, wenn er konsequent geführt wird. Phönix fehlt ganz offenbar eine Vision, nicht einmal eine Strategie ist für mich erkennbar. EDEN sollte konsequent angegriffen und vernichtet werden, so sieht für mich Erfolg versprechende Außenpolitik aus.

Vernichtungskrieg als Sinnbild erfolgreicher Außenpolitik. Diplomatie ist nicht Ihr Ding?
Ein Krieg darf nur begonnen werden, wenn man sicher ist, ihn gewinnen zu können. Die Aufgabe von Diplomatie ist, ihn vorzubereiten. Das hat uns England mit seiner Balance-Of-Power-Politik in Vorbereitung auf den Ersten Weltkrieg gelehrt. Wir werden Diplomatie diesem Vorbild entsprechend in vollem Umfang betreiben.

eRep Rising ist nun endlich da. Was hat sich Ihrer Meinung nach verbessert, was verschlechtert?
Die Wirtschaft hat sich leicht verbessert, das Kämpfen ist auch ein wenig realistischer geworden. Der ganz große Wurf ist das aber nicht. Ich denke, dass ist anderen System in der Zukunft vorbehalten, die anders als eRepublik von Grund auf besser und realistischer gestaltet werden können.

Die Zahl der aktiven Mitspieler sinkt seit Monaten dramatisch. Vor zwei Monaten haben noch doppelt so viele Spieler gewählt. Woran liegt das?
Kann ich offen gestanden nicht beantworten.

Momentan wird mal wieder über eine Währungsabwertung diskutiert. Wie sehen Sie die aktuelle Debatte? Abwerten oder Kurs beibehalten und warum?
Tendentiell würde ich nur gedämpft gegen Abwertungstendenzen steuern, da das Marktgeschehen sich ohnehin nur schwer einschränken lässt. Am Ende können solche Naßnahmen sehr teuer werden.

Von Hammer, wir danken Ihnen für das Interview.