Diktatur als Wahl des geringsten Übels?
Thuroi
Sollen wir einen Diktator selbst einsetzen, oder uns der Gefahr eines Putschsversuches von außen aussetzen, aber dafür "demokratische" bleiben? Hmm, es ist nicht einfach:
Man könnte vielleicht sagen realpolitisch ist selbst einen Diktator einzusetzen das Richtige und der logische Schritt, ideologisch aber nicht. Das eine ist die sichere, das andere die unsichere, aber vielleicht auch interessantere Alternative. Ich war bisher selbst für die Selbsteinsetzung des Diktators, da wir uns wahrscheinlich anderenfalls nur wenige Tage halten könnten. Auf der anderen Seite verhindert das aber auch die positiven Auswirkungen, die das Update bringen könnte: Es könnten sich Zusammenschlüsse gegen Diktatoren, vielleicht auch neue Institutionen bilden. Interessant wäre es zum Beispiel, wenn sich so etwas wie eine Allianz gegen Diktaturen bilden würde, die auch über feindliche Nationen hinweg Gültigkeit besäße, wenn sich so etwas wie Völkerrechte herausbilden würden; wenn es Regeln gäbe, die besagen: wenn wir Krieg führen, tun wir das als eNationen gegeneinander auf dem eSchlachtfeld, nicht mit dann als illigitim gebranntmarkten Mitteln der Unterwanderung (Diktator + PTO).
Das könnte eine neue Spielsspass erweckende Ebene werden. EBürger könnten durch die Welt ziehen um "Demokratien zu verteidigen", oder noch besser "die Demokratie verbreiten"!
Auch wenn ich weiß, das selbst wenn ich mich weiter erkläre, mich einige mißverstehen (wollen), versuch ich es nochmal anders:
Mir geht es nicht darum, dass wir jetzt gegen die Diktatur kämpfen sollten, oder dafür. Ich möchte auch gar nichts schön reden: ich sehe die große Gefahr der PTO überall, ich sehe, dass sich nun einige Spieler, wenn sie denn wollen, noch leichter als früher ganze eLänder untertan machen können und ich denke auch, dass einige Veränderungen des Diktator-Moduls angemessen wären.
Mir geht es darum, dass man nachdenken sollte, was man mit dem, was Plato uns an die Hand gibt, (trotz aller Probleme) anfangen könnte. Institutionen, die nicht nur international, sondern sogar Allianzen übergreifend wären, könnten das Spiel beleben, auch wenn der Weg dahin weit ist.
Vielleicht ist auch die destruktive Kraft einfach größer als die konstruktive, vielleicht gibt es einfach mehr Spieler, die zerstören wollen und gegen die und ihre oft zitierten Credit-Karten man wenig ausrichten kann. Aber dennoch ist es zu einfach und auch schade, weil ein Verlust an möglichen zusätzlichen Spielebene, zu sagen: Plato ist blöd, er will nur Geld (man merke: ich enthalte mich hier eines Urteils), lass uns versuchen das Modul so gut wie möglich zu ignorieren, indem wir alles belassen wie zuvor, nur selbst einen Diktator einsetzen.
Comments
interessanter ansatz, der ein wenig an die aktivitäten der RA aus früheren zeiten erinnert, als man wirklich als internationale mal nen wenig spaß gehabt hat und länderübergreifend aktionen gestartet hat. leider scheint die spielerbasis derzeit wenig interesse an solchen aktionen zu haben.
Wenn ich gewusst hätte, dass der Diktator so ein fesches Banner bekommt...
meine erste reaktion auf die selbsteinsetzung eines diktators war: Selbstmord aus Angst vor dem Tod!
beim länger drüber nachdenken fand ich dann sowohl positive, als auch negative aspekte - deine ideen find ich aber noch viel besser. wird also mal wieder zeit, eine internationale der freiheitskämpfer anzuschieben.
und bis dahin erstmal einen diktator "Freiheitskämpfer" zu verhindern. dat wäre mir einfach zuviel neusprech auf einmal...
Neusprech auf eRep:
President of Germany and 10 others are attempting a Military Coup to overthrow the corrupt government!
Dass der baldige Diktator dann auch noch Freiheitskämpfer heißt, war mir bisher gar nicht aufgefallen...
Filosofisch und gut.
Klar - wäre toll, wenn Plato noch ein paar mehr Ideologien einführt, und man dann tatsächlich die Wahl hat, welche Ideologie ein Land verfolgt.
Als ich das Diktatorship-Update das erste Mal gesehen habe, dachte ich, das ist eine 1:1-Umsetzung von einem Vorschlag, den ich vor langer Zeit mal in einem US-Artikel gesehen habe: Einige unterschiedliche Ideologien mit unterschiedlichen Systemen, wie regiert werden kann, und anderen Vorteilen oder Nachteilen, die man in Kauf nehmen muss. Gleichgesinnte Länder haben deutlich geringere MPP-Kosten, und man kann als Opposition (theoretisch, und im Rahmen der Spielmechanik) tatsächlich was am System ändern, wenn man unzufrieden ist. Bisher war es tatsächlich nur die Frage, in welcher Allianz das eigene Land dahinvegetieren soll.
Klar, DIESES Update war nett gedacht aber totally unbalanced. Wenn man es fixt, kann was draus werden.
Die sozialistischen und kommunistischen CPs verschiedener Länder sind seit bekannt werden des neuen Diktatormoduls auch dabei die Internationale wiederzubeleben... ob es ein Erfolg wird kann nur die Zeit zeigen...
Meinte natürlich PPs 😉
Ja, man könnte drauf ankommen lassen, um zu sehen, wie es sich entwickelt. Vielleicht würden neue Zusammenschlüsse entstehen, die das globale Engagement stärken. Das Problem ist nur, dass wenn ein feindlicher Diktator an die Macht kommt, wir jegliche Einnahmen verlieren. Damit hätten wir nur ein begrenztes Budget und wären evtl. auf ausländische Kredite angewiesen. Wahrscheinlich würden auch viele MPPs wegfallen oder Bündnisse mit uns feindlich gesinnten Ländern. Ohne Geld und MPPs wird es extrem schwer, deinen Diktator zu stürzen. Von einem ersten misslungenem Versuch ganz zu schweigen. Wir würden alles verpulvern und was dann?
Was plant Ihr mit dem Staatsvermögen anzufangen? Dies sinnvoll abzuschmelzen ohne es einem verdienten und verrauensvollen Mitspieler anzuvertrauen, der hiernach zum Slayer mutiert, ist das Gebot der Stunde.
Denn dauerhaft werden wir es dem Zugriff spezialisierter MUs nicht verwehren können.