Wie wir uns selbst begrenzen

Day 1,047, 06:33 Published in Germany Germany by djnewdream

Verehrte Mitbürger/-innen,
viele Spieler sind politisch aktiv und engagieren sich im Namen der Gesellschaft für den Staat. Dass das sehr lobenswert ist, muss eigentlich nicht erwähnt werden, ja wäre da nicht diese eine Sache. Diese eine Sache, nämlich, dass sich die Geister aufgrund ihrer Individualität unterscheiden. Doch nicht nur individuell ist der Geist, der uns immer gegen die Birne klopft und sagt: "Tu das, mach das, lass das!", sondern auch frei. Das Freie in ihm zeigt uns unsere Individualität, in Verbindung mit dem, was wir als Gewissen nennen, also eine super Sache. Wären wir uns alle einig in dem, was wir zu tun und zu lassen haben, dann wäre wohl der Sinn eines Staates verloren. Wir begrenzen uns dadurch, dass wir uns Staat nennen und den freien Geist "eindrängen" in eine Atmosphäre, die wir hinreichend verstehen und akzeptieren können. Wir können es erleben. Wir können uns das Gebilde vorstellen. Wir entwickeln uns auf diesem Gebiet. Wir werden unserem Bewusstsein bewusst und nehmen die Dinge an, wir schaffen uns ein System. Doch in vielerlei Hinsicht darf der Mensch noch lernen, auch im Geiste. Wer glaubt, dass also Meinungs- und Gedankenfreiheit durch Gesetze geschützt werden muss, irrt im Grunde, denn wir begrenzen uns darauf. Wir sagen, dass der Geist es braucht geschützt zu werden und können uns aufgrund unserem Empfinden für Geborgenheit zahllose Dinge vorstellen, die diese Freiheiten zerstören können. Wir leben die blutrünstigen Gedanken aus, besudeln uns mit den möglichen Schandtaten gegen ihn. Meine lieben Mitbürger, sind wir nicht etwas "beschränkt"?
Den Menschen als kalte Bestie zu sehen, zu denken, dass Hr. Hobbes der Vorreiter der Menschenkenntnis sei, ist schlichtweg begrenzt. Wir denken, was wir denken sollen. Wir glauben wieder in unserer vorstellbaren Realität. Wir leben eben auch so danach. Wenn wir uns befreien von dem, was wir an uns genommen haben, wie Vorurteile über Vorurteile und trichterförmige Gedanken und einseitige Gebilde, dann wäre es ein Schritt in die Moderne. Man könnte fast meinen, ja ganz radikal behaupten, der Bürger entwickelt sich zurück in seinem Geiste, er geht immer weiter auf die Aufklärung zu, bis ins Mittelalter, und verläuft sich in der Burg. So ein Mist.

Wieso ist also der Geist so beschränkt bei uns Menschen? Es ist gut, dass er beschränkt ist, sonst würden wir einen unvorstellenbaren Druck in uns spüren, der uns zu stark belasten würde und so könnten wir nicht leben. Wir würden vielleicht verrückt. Doch die Engstirnigkeit der Bürger und ihrer Ideale, die Unfähigkeit über etwas hinaus zu denken, zu sehen, was vielleicht noch weit entfernt scheint, sollte in allen Maßen abgeschafft werden. Sofort! Nu mach schon!

Wir müssen unseren Geist einmal ordentlich durchschütteln, am besten immer mal wieder die Birne alle zehn Minuten ordentlich massieren. Lasst uns die Ideale, die wir für uns jeder in unserem individuellem Geist gesetzt haben, ausleben, indem wir die unendlichen Überschneidungen (...es wird metaphysisch, hallo an die Naturfreaks!) zum Kompromiss machen. Wenn wir mit dem ewigen Idealismus herumlaufen, in einer Realität, die wegen unserer Menschlichkeit, angefangen bei biologischen bishin zu geistigen Individualismus, nicht erreicht werden kann, werden wir immer wieder auf die Nase fallen und uns fragen: "Warum?" Ein fast irreversibler Fehler schleicht sich ein im Denken, wenn wir uns in einen Tunnel begeben, dessen Ende irreal ist.

Deshalb rufe ich dazu auf, nehmt es Euch alle zu Herzen, ob Kapitalist, ob Sozialist, ob Nationalist oder Ökomist, die Welt wird nicht von Idealen regiert, sondern von der Übereinkunft aller Überschneidungen der individuellen Geister. Macht Euch ein wenig frei, legt die engen Krawatten ab aber schaut bitte einmal die Woche nach, ob sie noch passt, damit ihr sicher sein könnt, dass ihr noch nicht in einer falschen Realität angekommen seid.

Bis dahin!
Es grüßt der individuelle Geist von
djnewdream