Hallo Bundesbank

Day 5,364, 03:35 Published in Germany USA by Turnbeutel

Servus Leutz,
zunächst wollte ich kurz anmerken, ich bin hier neu im Spiel. Ich hatte zwar mal vor Ewigkeiten das hier gespielt (min. 10 Jahre her) aber das Ding ist so verdammt anders als damals, also kann man sagen ich bin hier einfach neu. Zumal ich echt zu Beginn ist diese - verzeiht den Ausdruck- bescheuerte Storage Falle getappt bin. Ich mein welcher Vollar**** hat beschlossen Anfänger mit Nahrungsmittelrohstoffen zuzumüllen, sodass der Storage voll ist und man das Ding erst später (mit 50 Stärke) auf dem Markt werfen kann. Man Man Man. Echt mal pinkelt mich noch immer an. (Vielen Dank an alle die mich sofort unterstützt haben. Außer die Bundesbank - aber sei es drum Deine Handhabe hat dazu geführt das ich so einen Artikel runter tippe, also doch alles jut!)

Nachtrag: war eine interessante Idee, lässt sich aufgrund des Gameplays nicht umsetzen. Schade aber naja hab den Artikel jetzt trotzdem drin.
Weitere Artikel von mir folgen natürlich !


ABER ich wollte etwas mal aufgreifen das ich mehr oder weniger durch Zufall bemerkt habe. Unser Gold - DEM Wechselkurs.
Ist Euch aufgefallen das wenn ich 1x Gold verkaufe "nur" 1.000 DEM bekomme, ich jedoch wenn ich Gold kaufen will so round about 1.349 DEM (Nachtrag es sind jetzt 1.390 DEM) zahlen darf?
Natürlich kann man hier mit dem Gameplay argumentieren, schließlich kann man ja nur den Verkaufskurs von 0,001 eingeben (drunter geht ja nicht) und aber bekannterweise kann man den Einkaufskurs varieren. Am Ende ist es auch einfacher die Landeswährung zu erhalten als Gold. Schließlich lebt dieses Spiel Konstrukt (obwohl laut Angaben der Betreiber eher nur aus Invests in der Hoffnung mal endlich verdienen zu können) ja davon das ich fleißig Gold und andere Features kaufe.


Was heißt das?


Natürlich kann der schlaue Investor warten. Darauf warten das irgendwer so "schlau" ist für 1 Gold sich 1.000 Mark zu erwerben und wen man es geschickt angeht dann das erworbene Gold anschließend für 1349 Mark zu verkaufen. Cooler Nettogewinn. (349 Mark).
Dabei muss man annehmen, dass der direkte Mark zu Gold markt wahrscheinlich viel aktiver ist als der Gold zu Mark markt. Zum einem genau wegen dieser Währungsdifferenz und zum anderen Gold wird einfach dringender benötigt.
So ist der Importeur von Gütern nach eDeutschland oder jene die auf Importe angewiesen sind viel schneller darauf bedacht Gold einzutauschen um ihre laufende Liquidität zu halten und zügig Fremdwährungen los zu werden. Während der Goldbesitzer sich immer auf den Festkurs vertrauen kann und die Flexibilität des Marktes schöpfen kann. (Irgendwann wird ja irgendein Kurs bestimmt wahrgenommen). Ich mein das gleiche funktioniert auch umgekehrt mit den Exporteueren. Wir sind hier aber offensichtlich ein Netto Importeur und können daher eher darauf setzen das im Ausland eher mehr Mark gehalten wird als wir im Inland Fremdwährungen halten.

Warum thematisiere ich das?

Wir sind ein Importland. Wir brauchen fremde Rohstoffe um Güter herzustellen die wir nicht ad hoc Leistungsorientiert herstellen können. Nur ein günstiger Import kann die Eigenwirtschaftliche Rentabilität von Unternehmen vergrößeren, welches ein größeres Angebot schafft. Das größere Angebot erzeugt die Notwendige Marktdynamik mit der Preisdifferenzierung mit einer anhaltend starker Nachfrage. Beispielhaft hierfür sind die Waffen für Fluggeräte. Dieser Markt ist bei uns sehr hoch eingepreist, um so schwerwiegender fällt auf, dass man gerade zu Beginn empfohlen wird eher zu Luft als zu Boden zu kämpfen. (Verw. auf den "Beginners Guide" : )
Ein starker Wechselkurs stärkt zum Einem die Attraktivität des Importmarktes (=> Mehr Goldgewinn für den Importeur), damit auch die tatsächliche Kaufkraft der Spieler und folglich erreichen wir dadurch einen langfristigen Wohlfahrtsgewinn (=günstiger Zugang zu Konsumgütern => schnellere Entwicklung des Spielers => Stärkung des Gesellschaftlichen Medians => Gesamtstärkere Nation). Zudem ist die Deflatorische Wirkung eines starken Wechselkurses nicht zu verachten. Je attraktiver der Importmarkt ist, desto mehr Anbieter werden wir antreffen. Mehr Anbieter bedeuten zeitgleich stärkere Marktbedingungen und letztlich eine stärkere preisliche Differenzierung.

Wie kann man das umsetzen?


Dabei gibt es mehrere Möglichkeiten die mir gerade in den Kopf geschossen sind, dass erfordert jedoch - und das hat niemand so wirklich - Zeit, Muse, Energie und Geduld. Ich unterteile das in mehreren Stufen. Also in "einfach und wenig aufwendig" bis hin "aufwendig aber erfolgsversprechend"

1. Geringster Aufwand
Die Bundesbank fängt an den durchaus schwächeren Markt (Verkauf DEM für Gold) einzusteigen. Erst bei einer konstanten Entwicklung eines erreichten Goldwertes fängt die Bundesbank an schließlich das Gold für einen geringeren Marktpreis auf dem Markt zu werfen. Das gedruckte Geld wird dem Markt wieder entzogen und dabei geht diese Sukzessive auf einen geringeren Kurs an. Das erfolgt also in mehreren Stufen. Möglicherweise bietet sich das in 10 Mark steps runter zu gehen. Die Zielwährungskurs würde demnach langfristig zwischen 1.100 und 1.180 Mark liegen.
Vorteil:
Es ist einfach und erfordert nur wenige Klicks. Mit der kontinuierlichen Besserung des Wechselkurses steigt die Marktattraktivität und folglich die Importquote.
Nachteil:
Der Goldbedarf der Bundesbank ist hierfür enorm. Vermutlich lässt sich erst mit min. permanent 1.500 Goldeinheiten den Markt nennenswert beeinflussen. Um den niedrigeren Wechselkurs durchzusetzen muss dieser Langanhaltenden sein. Also sind wird es einige Zeit brauchen um den Wunschkurs zu erreichen. Erst mit der Zeit werden sich die Marktteilnehmer sich den "neuen" Wechselkurs anpassen, da die Bundesbank aufgrund dieses geringfügigen Unterschiedes wesentlicher länger den Markt die Landeswährung entzieht. Der Bedarf an der DEM steigt und die weiteren Marktteilnehmer werden versuchen dem nachzukommen.
Ich nehme an, dass die Erreichung des Zielkurses mit der Verfahrensweise zwischen 4 - 6 Monate andauern wird, die Bundesbank in der kurzen Frist 1.000 - 2.000 Goldeinheiten ausgeben wird, bevor diese sich durch die anwachsende Mark nachfrage mittelfristig erholen kann und durch den angepassten Markt die "günstig" erkaufte Mark wieder teurer an den Marktteilnehmer veräußern kann. Das kann diese auch nicht aufeinmal sondern muss in mehreren Tranchen erfolgen.
Das würde also heißen ist die Wechselkursparität von bspw. 1.330 Mark für 1 Gold erreicht, kann die Bundesbank langsam in kleinen Abständen wieder anfagen die Mark in den Markt zu pumpen. Jedoch nicht all zu aggressiv sondern nur in kleinen schritten um später den nächsten Kursschnitt von 1.320 DEM für 1 Gold vor zunehmen.

2. schnellere Wirkung aber aufwendig

Zunächst ist mit der Aufgabe vermutlich eine Eigenständige Organisation zu erschaffen. Man kann der auch coole Namen geben, die ich nicht ausführen möchte. Die Bundesbank stattet diese Organisation mit hinreich viel Gold (bspw. 1.500 Gold) und viel DEM (bspw. 300.000 DEM) aus.
Sodann ist eine Liste zuerstellen, welche größte Importeure eDeutschland hier hat. Vermutlich würde Profilanalyse notwendig sein. Zum Einem zu errorieren welche Kostenstruktur die einzelnen Importeure haben und wie dieser in seinen heimischen Markt die Güter verkaufen kann. Das in der Verhandlungsmasse können den Importeure feste Wechselkurse außerhalb des Marktes angeboten werden. Wenn die Importeure keine dummen leuchten sind, werden die Importeure die Systematik ausnutzen wollen und die DEM für einen Spottpreis kaufen wollen um sie später teurer an uns wieder zu verkaufen. Das würde also bedeuten, dass man das nun mal auch überwachen muss. Bei einer größeren Zahl von Importeuren wird das nicht mehr notwendig sein, weil diese dann schlussendlich im Wettbewerb sein werden und folglich von selbst auf den Verkaufskurs der Bank kommen wird. Aber das erfordert viele Importeure und die haben wir nicht. Also doch Überwachung.

Der Vorteil hier:
Es wird dem Unternehmer den Anreiz gegeben zügig Gold zu erhalten mit einer größeren Profitmarge als in seinem Heimatmarkt. Folglich ist das Interesse größer nach eDeutschland zu importieren um an mehr Mark zu kommen. Um einen höheren und schnelleren Warendurchsatz zu erhalten, wird er die Preise anpassen. Folge günstigere Preise und eine höhere Importquote.

Der Nachteil:
Aufwendig. Zunächst muss man in Vorarbeit gehen, also potentielle Importeure ausfindig machen. Eine Güterliste und Marktbedarf für unseren Markt einschätzen. Mögliche Importeure kalt aquieren und die Konditionen verhandeln. Anschließend muss eine Excel Tabelle geführt werden, die aufzeichnet wer, wieviel und wann die Mark eingetauscht hat umso später einzelne Kursschnitte festzulegen. Paralell dazu wird in Punkt 1 vorgeschlagenen Wechselkursstabilität gearbeitet. Regelmäßiger Audit mit der Beantwortung der Fragen: Entwickelt sich der Markt wie man sich das vorstellt? Wird der Wechselkursstabilität erreicht? Wann kann wieviel Mark dem Markt wieder zugeflossen werden um wieder das Gold reinzuholen das man gerade verpulvert ?
Und was macht man mit den neuen Importeuren? Die wollen auch davon Profitieren? Wie setzt man sich mit denen Auseinander? Wer aktualisiert das?
Ja das ist Arbeit.

3.Theoritisch mega Wirkungsvoll aber - verflucht - aufwendig
Man kann natürlich anfangen sich die Frage zu stellen wie man dieses Gold in DEM Kurs größtenteils ausklammern kann. Dabei kann man einzelne Märkte analysieren und sich die Frage stellen wo sind welche Güter im Überfluss vorhanden die wir dringend benötigen. Die Wechselkurs zu dieser Währung wäre eigentlich dann das Maß der Dinge. Den potentiellen Importeuren wird also ein fester Wechselkurs DEM -> Fremdwährung zugesprochen womit diese ihre laufende Liquidität halten können. Der absolute Nachteil, die Bundesbank müsste sich die Fremdwährung selbst erkaufen. Da unsere Fremdwährungsquote wahrscheinlich viel geringer ist. Erkaufen kann diese sie sich nur durch Gold. Das Gold wird also benötigt um die Fremdwährung zu kaufen. Heißt also, dass die Bundesbank hier Gold in die Hand nehmen muss um die Fremdwährung stetig zu kaufen.
Vorteil:
Dadurch das es feste Währungsumtauschkurse geben wird, wird automatisch DEM dem Markt entzogen. Schließlich ist das Interesse da den tollen Wechselkurs der Bundesbank zu bekommen und den Arbitage Effekt mitzunehmen. Stärkt also die Mark nachfrage und damit das Verkaufspotential der Bundesbank. Mittelfristig passt sich diese Währungsparität anschließend an und andere Marktteilnehmer werden versuchen diesen Kurs nachzubilden. Bis dieser gar nicht erheblich ist und die Bundesbank sich zurück ziehen kann.
Nachteil:
ENORM teuer. Das wird eine richtige Goldverbrennungsanlage sein bevor der langfristige Erfolg sich einstellt.
Dabei noch aufwendig wie verrückt. Da so ähnlich wie Punkt 2. Diesen festen Wechselkurs kann man gar nicht an den öffentlichen Markt durchziehen sondern zuerst im geschlossenen "Excel Tabellen" Markt. Dabei muss vor Augen geführt werden das die Wechselkursschnitte auch nur Schritt für Schritt gelingen können.

Das waren nur meine Gedanken. Im Mittelpunkt geht es einfach darum uns damit zu stärken (starke Mark) und damit langfristig einen Wohlstandsgewinn zu erzielen.
Vielleicht stellt sich das auch ein, dass wir günstige Rohstoffe kaufen können um diese in Fertigeendprodukte im Ausland zu verkaufen. Wäre dann für uns mehr als Attraktiv, da durch die Fremdwährungsquote steigt. In einem perfekten Zusammenspiel gleicht sich unsere Außenhandelsbilanz dadurch aus und unsere Insitutionen fahren Profite ein.
Letztlich ist das alles auch risiko behaftet und kann genauso gut daneben gehen. Wer weiß wieviel Mark irgendwo noch unterwegs ist. Und was passiert wenn jemand einfach mal eine enorm hohe Summe auf dem Markt wirft? Die Bundesbank muss also auch noch "schnell" zu aktivierendes Gold haben um solche Marktgeschehnisse entgegen zu wirken. Folge noch weniger Reserven die erst langfristig wieder rein kommen.
In der Summe wird also diese vermeidliche wirtschaftliche Stärkung der Gesellschaft und damit der Bundesbank zunächst definitiv 1.000 - 2.000 Goldeinheiten kosten. Langfristig wird sie das Gold wieder eingefahren haben (=da besserer Wechselkurs) und es wird richtig lukrativ die DEM zu halten.
Es ist halt die Frage: Wer hat bock darauf, sich die Arbeit zu machen? Wie wird das überwacht? und wie geht man vor?
Natürlich könnt man sich sogar überlegen alles in einem Topf zu werfen und einen Partner ranzuziehen. Z.B. Dänemark. Sodass beide Zentralbanken sich gegenseitig stützen und damit auch ein stärkeres Potential haben sich am Markt durchzusetzen. Kombiniert mit einem gegenseitig versprochenen Wechselkurs kann man sich damit langfristig behaupten. Empfehlenswerter ist natürlich ein Partner der auf "Augenhöhe" ist. Sprich eine schwächere Zentralbank zieht die starke Zentralbank eher runter. (Sieht man übrigens auch in der Realität). Dennoch kann man das in der Wechselkurs thematik gut nachbilden und damit langfristen Erfolg generieren.
ABER dafür bräuchte man auch einen zuverlässigen Partner der "Bock" darauf hat. und es durchsetzen will.
Das Risiko ist natürlich immer da, dass es einen Machtwechsel gibt und die ganze Bundesbank arbeit dahin ist. So ein durchgeknallter "freiheitsliebender Patriot" kann natürlich die ganze Arbeit kaputt machen. Das Risiko besteht immer. In der Realität wie auch hier im Spiel.




PS: Wenn ihr mich da liked und kommentiert wäre ich auch ganz dankbar!