Das Wort zum Sonntag: die nationale Selbstbefriedigung der Identität.

Day 4,093, 01:57 Published in Germany Greece by John Guard

Die Identitaere Zeitung hat zuletzt eine selbstverherrlichende Leseeinsendung publiziert. Wie immer geht es darum, kollektive Heimatliebe auf einen Grad der nationalen Selbstbefriedigung zu treiben.
Um die Heimatgefühle besser anzusprechen bei Menschen mit einem niedrigen Selbstwert, wird der Text als Art Gedicht geführt. Die Posie soll einen Schwach machen, wenn man schon schwach ist.
Das hat den gleichen Effekt wie zum Sonntag sich das "Vater unser" anzuhören, um darüber seine Minderwertigkeitskomplexe zu kompensieren.
Der Schluss des Gedichtes zielt noch einmal so richtig auf die verlorenen Werte und Heimatgefühle ab:
"Mein Deutschland, das Land, in dem die Dichter und die Denker leben
Das, was uns so stark gemacht hat, siehst du heute als Denkmal stehen
Mein Opa er lehrte mich Ehre und Stolz
Kämpfe bis zum Tod mit einem Herzen aus Gold
Ich bleib´ hier stehen und ich halte die Stellung, auch wenn mich der Schmerz überrollt.
"

Der einzige Schmerz, der einen da überrollt, sind die bitteren Tatsachen, dass man sich einer primitiven Heimatdroge hingibt. Wenn man zu viel eine Droge konsumiert, kann irgendwann die Wirkung abschwächen, weil man sich daran gewöhnt hat und die Sättigung erreicht ist. Das ist der Schmerz, den der Schreiber der Lesereinsendung hat. Wenn der Identitäre gesättigt ist braucht er neue Feindbilder, die sein Wertebild bedrohen. Er muss sich immer bedroht fühlen, weil er Angst vor Veränderung hat.

Tipp an die Identitären
Sucht euch Freunde, Hobbys und baut darauf euer Selbstwertgefühl auf. OK, manche stehen halt auf kollektive Vergewaltigung bzw. Unterwerfung - da kann man halt nichts machen.