[DB] Der Währungsmarkt und die Wirtschaft

Day 1,158, 04:07 Published in Austria Austria by Penegrin


Liebe Bürger

Im Rahmen meiner kleinen Artikelreihe zum Thema ‚Wirtschaft’ möchte ich mir heute ein wenig den Finanzmarkt ansehen.
In eRepublik gibt es zwei große monetäre Bereiche: Gold und Landeswährungen.

Gold
Gold ist der wichtigere der beiden Bereiche und es gilt auch als Maßstab für die Landeswährungen. Obwohl es theoretisch möglich ist auch Währungen zu tauschen wird das in der Realität nicht gemacht. So wird in der Regel Währung A in Gold und dann dieses Gold in Währung B umgetauscht

Wie kommt Gold ins Spiel?
Gold kann nur auf zwei Wege ins Spiel gelangen. Erstens als ‚Belohnung’ für bestimmte Leistungen wie Missionen, Levelaufstieg oder Medaillen (Kongress, Battlehero etc.). Und zweitens durch Käufe mit realem Geld womit auch das Spiel finanziert wird.


(Goldkauf in eRepublik

Wofür brauchen wir Gold?
Als Bürger brauchen wir Gold einerseits um es gegen Fremdwährungen einzutauschen. Auch Firmenbesitzer die exportieren sind auf den Goldmarkt angewiesen um die Devisen wieder umzutauschen. Zudem ist Gold auch notwendig um sich Firmen zu kaufen, diese upzugraden und Lizenzen für ausländische Märkte zu kaufen.



(Firmen Upgrade und Lizenzkauf)

Zudem kann man sich mit Gold diverse Vorteile erkaufen. So kann man seine Leistung bei der Arbeit und beim Trainieren steigern. Man kann sich auf dem Schlachtfeld Wellness dazu kaufen oder den Gegner mit einem Schuss zerstören. Man kann Zeitungen kaufen und Werbung schalten.
Der Staat braucht ebenfalls Geld um zum Beispiel MPPs, Kriegserklärungen oder Angriffe zu bezahlen.
Egal wofür man Gold ausgibt es landet wieder dort wo es her kommt: bei den Admins.

Landeswährungen
Jedes Land hat seine eigene Währung die innerhalb der Landesgrenzen für alle Transaktionen notwendig ist. Als Indikator für die Stärke einer Währung wird immer ihr Umrechnungskurs in Gold angegeben.

Wie kommen Währungen ins Spiel?
Währungen können nur von der Regierung ‚gedruckt’ werden. Dazu bedarf es eines Antrages im Kongress und einer Abstimmung. 1 Währung kostet 0.05 Gold was bedeutet, dass der Staat neu gedruckte Währung mit einem Profit weiterverkaufen kann. Große Länder wie Polen haben durch solche Verkäufe in der Vergangenheit in kurzer Zeit mehrere tausend Gold eingenommen ohne der Währung ernsthaft zu schaden.


(Der Staat wirft die Notenpresse an)


Wofür brauchen wir Währungen?
Mit den Landeswährungen werden alle Transaktionen innerhalb eines Landes abgewickelt. Der Unternehmer bezahlt damit seine Arbeiter und die Rohstoffe während er seine Produkte verkauft. Der Bürger kauft sich von seinem Lohn Produkte auf dem Markt und bei all diesen Transaktionen wandert immer ein Teil über die Steuern beim Staat.
Der einzige Weg Währungen dauerhaft aus dem Spiel zu entfernen sind inaktive Spieler die ihre Geldreserven mit i den virtuellen Tod nehmen.

Inflation und Deflation
Diese beiden Begriffe geistern ja gerne in den Medien herum. Nur was bedeutet sie eigentlich?
Inflation bedeutet einen Wertverlust der Währung, was vor allem dadurch ausgelöst wird dass zu viel Währung im Umlauf ist. Besonders deutlich wird dies wenn man die Wechselkurse dieser Währung betrachtet (in unserem Fall zu Gold). Innerhalb eines Landes muss Inflation nichts schlechtes sein, wenn automatisch die Löhne steigen bzw. die Preise sinken. Für den Bürger ist es ja in erster Linie wichtig wie viel Food oder Waffen man sich von seinem Lohn leisten kann, obwohl es natürlich nett ist möglichst viel Gold für seinen Lohn zu bekommen.
Für die Wirtschaft ist die Inflation interessant weil man dadurch leichter exportieren kann. Allerdings gilt das nur wenn die gleichen Wettbewerbsbedingungen herrschen, was in eRepublik aufgrund der Rohstoffe nicht der Fall ist.

Deflation ist das genaue Gegenteil der Inflation da die Währung an Wert gewinnt. Auch hier sind die Auswirkungen innerhalb eines Landes begrenzt wenn sich die Preise und Löhne an das neue Niveau anpassen.

Beispiel
In der folgenden Tabelle Vergleiche ich das Gehalt eines Arbeiters mit Skill 10 in einer Rohstoff Firma. Man sieht den Lohn in der Landeswährung, deren Wert in Gold und wie viel Q1 Food ich mir damit in dem jeweiligen Land kaufen könnte. Aber bitte beachtet dass alle Zahlen vor Steuer sind!!


(Vergleich der Kaufkraft in Zahlen)

Um die Werte besser vergleichen zu können habe ich eine Grafik angefertigt. Hier sieht man besser wie eÖsterreich im Vergleich abschneidet:


(Vergleich der Kaufkraft in 😵

Man sieht also dass in der Landeswährung eÖsterreich zwar führt, in Gold umgerechnet aber zwischen 22 und 60% weniger verdient wird als in den anderen Ländern. Vergleicht man aber was wir uns von den Löhnen leisten können sieht das ganz anders aus. Verglichen mit den eUSA können wir uns 17,5% (Gehaltunterschied -47😵 weniger Q1 Food leisten, während man eSlovakia trotz der besten Löhne (-60😵 fast gleich viel Food kaufen kann. eDeutschland (-24😵 liegt hier sogar hinter eÖsterreich, da wir uns knapp 17,5% mehr Food leisten können!
Wieso ist das so? Einerseits wegen den Rohstoffen. eÖsterreich und eDeutschland haben nur einen +10% Bonus bei Food. Die eSlowakei hat nicht nur einen 25% Bonus bei Grain sondern auch einen 20% Bonus bei Food. Und die eUSA haben sowohl beim Grain als auch beim Food einen 25% Bonus. Andererseits reguliert sich der Markt gerne von selbst. Wenn eine Firma hohe Preise verlangen kann dann kann sie auch hohe Löhne zahlen. Und die Arbeiter können sich dementsprechend auch teurere Dinge leisten.
Berücksichtigt man diese Aspekte steht eÖsterreich also recht gut da. Dass der ATS so schwächelt ist historisch bedingt, da in der Vergangenheit leider Unmengen an ATS in Umlauf gelangten. Nur auf den Lohn zu schauen und zu glauben, man könne dadurch etwas über die wirtschaftliche Lage eines Landes herauslesen ist naiv und viel zu kurz gedacht.

Stellt man diese Zahlen in einer etwas anderen Zusammensetzung gegenüber sieht man folgendes:


(Preise für Food und Grain in Gold)

Es ist deutlich ersichtlich dass von all diesen Ländern die Preise für Q1 Food und Grain in eÖsterreich am niedrigsten sind. Auf der folgenden Grafik sieht man dies noch besser:


(Preisunterschiede für Food und Grain in Prozent)

Food kostet also in der eSlovakei um 60% mehr! Unglaublich? Nein. Denn wenn man sich den Einkommensunterschied ansieht erkennt man ja, dass ein slowakischer Arbeiter ja auch 60% mehr verdient. In bereinigten Zahlen geht es einem Arbeiter in eÖsterreich genau so gut wie einem slowakischen. Dafür geht es ihm etwas schlechter als einem amerikanischen und etwas besser als einem deutschen Arbeiter.

Fazit
Da ich mir nur die Preise für Grain und Food angeschaut habe ist eine umfassende Analyse natürlich nicht möglich. Daher habe ich die zwei Güter gewählt die am meisten gehandelt und verbraucht werden. Von 109 Firmen in eÖsterreich produzieren 26 Grain und 29 Food (also etwas mehr als die Hälfte).
Auf den ersten Blick steht eÖsterreich wirklich gut da und wenn im Ausland alles so viel teurer ist und der ATS schwächelt, sollte man doch exportieren!
Das ist nur bedingt richtig. Erstens darf man nicht vergessen dass viele Länder ihre Märkte mit Importsteuern schützen. So verlangt die eSlowakei satte 20% Importsteuern auf Food und Grain. Das frisst schon mal einen großen Teil des Gewinnes. Außerdem darf man nicht vergessen, dass die Ausgangslage nicht dieselbe ist. Eine Grain Firma aus den eUSA hat einen +25% Produktionsvorteil gegenüber einer unserer Firmen. Eine Food Firma immer noch +15%. In einem etwaigen Preiskampf ist klar wem früher die Luft ausgeht.

Was wir aber machen können (und auch taten) ist den heimischen Markt zu schützen indem endlich Importsteuern erhoben wurden. Die Regierung versuchte ja damit zu argumentieren dass dann automatisch die Preise steigen würden, da sich die heimischen Firmen zu Kartellen zusammenschließen. Dass diese Aussage jeglicher Grundlage entbehrt beweisen die nackten Zahlen. Vor einer Woche kostete ein Q1 Food noch 1,7 ATS während es mittlerweile 1,42 ATS sind. Und vergleicht man nochmals die Zahlen von oben, kann man sagen, dass eÖsterreich hier durchaus noch im gut im Rennen liegt.
Solange wir also unseren Markt schützen ist der einzige Nachteil den wir haben, der geringe Wechselkurs gegenüber Gold. Abgesehen davon ist das gegenwärtige Lohn- und Preisniveau in eÖsterreich durchaus akzeptabel und Dank der neuen Importsteuern haben sich auch die Einnahmen des Staates erhöht. Man könnte dies noch weiterführen und versuchen auch in anderen Produktionssparten (zB. Waffen) autarker zu werden, allerdings bedarf dies einer engagierten und tatkräftigen Unterstützung Seitens der Regierung. Und die sehe ich momentan leider nicht.