[Mustergueltig] Geschichtsstunde, Teil I

Day 1,459, 06:58 Published in Germany Germany by Herbert Mustermann
Bevölkerung!

Mir ist nicht entgangen, dass die Themenauswahl der großen eDeutschen Redaktionshäuser in der Vergangenheit schon vielfältiger war. Den status quo, nämlich das tägliche Abfeuern von Shitstorms und die immergleichen Kommentare unter jedem Artikel, wird die Redaktion dieses für seinen Qualitätsjournalismus jedoch so nicht hinnehmen! Anstatt mich nun also auf die Veröffentlichung eines derartigen Artikels zu beschränken, derer die meisten inzwischen zur Genüge gelesen haben, beschäftige ich mich lieber zunächst einmal mit mir selbst und gehe ein kleines Stückchen zurück in der eWeltgeschichte. Angesichts der Art und Weise, wie politische Grabenkämpfe heutzutage ausgetragen werden, erinnere ich mich also nun zurück an die gute, alte Zeit, in der noch alles besser war. Die Welt war noch in Ordnung, wir waren noch in dem von uns so geschätzten Dauerkampf gegen ePolen und Herbert Mustermann war noch kein verfilzter Machthydrant. Als Basis für meine Retrospektive dienen mir aus Gründen der Eitelkeit zunächst die in dieser Zeitung veröffentlichten Artikel - sofern es nötig sein sollte, erkläre ich aber selbstverständlich auch etwaige zeitgeschichtlichen Umstände.

Schließlich beginnt die Geschichte, die der ein oder andere sich vielleicht einmal zu Gemüte führen sollte, vor sage und schreibe 240 Tagen im März dieses Jahres, also am Tag 1.219 mit diesem formschönen Artikel.



Was war passiert? Kurze Zeit vorher erreichte mich eine PM eines Spielers, an dessen Namen ich mich heute nicht einmal mehr erinnern kann mit der Bitte, die Partei "Jungmetze" zu übernehmen und gut darauf aufzupassen, weil er selbst im Begriff war, auszuwandern. Da ich geistig bei besserer Gesundheit zu sein schien als manch ein anderer, der eine eigene Partei als Einfallstor für PTOler (Ja, die gab's damals noch!) etc. missbraucht hätte, konnte ich nicht nein sagen. An dieser Stelle möchte ich jedoch betonen: Ich war weder zu dieser noch zu irgendeiner anderen Zeit Mitglied der verschwörerischen und vermachtfilzten Organisation "Die Steinmetze" - auch, wenn kritische Stimmen mir das anzudichten versuchten! Eine Frage habe ich mir jedoch gestellt: Was machst du jetzt mit einer eigenen Partei ohne Mitglieder?

Prinzipiell sind Parteien nur exakt zwei Mal im Monat wichtig: Bei den Kongress- und bei den Präsidentschaftswahlen. Alleine in die Top 5 zu kommen und damit bei den Kongresswahlen mitzumischen schien dann selbst mir etwas unrealistisch - ich bin also einen anderen Weg gegangen: Zum ersten und bisher einzigen Mal stellte die neugeborene "Herbert-Mustermann-Partei" nun also einen eigenen Präsidentschaftskandidaten und der war - ohne jetzt zuviel zu verraten - ich. Besonders in Erinnerung ist mir übrigens bis heute der erste Kommentar auf diese Aktion geblieben, den ich hier gar nicht weiter kommentieren, sondern einfach nur einmal aufführen möchte:



Natürlich konnte das alles so nicht im luftleeren Raum stehen bleiben - Auf Worte mussten endlich noch mehr Worte folgen! Davon mal ganz abgesehen war in diesem Artikel natürlich auch meine Expertenregierung aufgeführt, die manch einer jedoch geflissentlich überlesen hat (was mich übrigens auch zu der Schlussfolgerung bringt, dass das wohl die Zeit gewesen sein muss, in der sich AntiAndi den Stock in sein Rektum eingeführt hat, den er von selbigem bis heute nicht befreien konnte). Der Bewegung stand also nicht mehr viel im Wege - abgesehen von dem Umstand, dass ich aufgrund einer Parteimitgliedszahl von genau 1 jederzeit durch andere Parteien mit eigenem Kandidaten vom Wahlzettel hätte verdrängt werden können. Mit der Kandidatur des großartigen dtm97 ist dann auch genau das passiert und ohne einen Aufruf zum Kampf sowie die Hilfe u.a. des mittlerweile in Ungnade gefallenen slayer10 (zu dieser Zeit noch geachteter Gottkaiser der großen eDeutschen Nation) hätte ich es wahrscheinlich auch nicht mehr auf diesen zurück geschafft um bei der anstehenden Wahl sagenhafte 36 Stimmen auf mich vereinigen zu können und damit zum Präsidenten gewählt zu werden - zumindest für den Fall, dass alle anderen Kandidaten vorher impeached würden!



Dies war jedoch höchstwahrscheinlich auch auf den von mir kurz vor Ende des Wahlkampfes veröffentlichten Enthüllungsartikel zurückzuführen, der vielen aufrechten eDeutschen Bürgern augenscheinlich die Augen geöffnet hat, was die anderen Bewerber um den ehrenwerten Posten unseres Staatsoberhauptes anbelangt. Aber was lernen wir nun aus dieser äußerst objektiven Betrachtung einer Präsidentschaftswahl wie der aus dem April 2011? Ich habe jedenfalls daraus gelernt, wie derartige Wahlen ablaufen sollten. Wie man einen gar nicht so kleinen Teil der eDeutschen Gesellschaft dazu motivieren kann, sich überhaupt erst einmal mit dieser Wahl zu beschäftigen - wenn wir ehrlich sind, ist das in der Folgezeit wenig bis gar nicht geschehen. Was passiert, wenn mehrere qualifizierte Leute wie z.B. dermont und Skalg von Tuari (der in einer Situation wie der jetzigen besser keinen Winterschlaf vortäuschen sollte!) sich um einen Posten streiten. Und nicht zuletzt, wie man es schafft, diese Situation zusätzlich ein wenig anzuheizen; wie man sich ein zwinkerndes Auge erhält und mit Parolen und Platitüden (die von mir der Einfachheit halber auch noch durch Kursivschreibung kenntlichgemacht wurden) um sich schmeißt, ohne sich lächerlich zu machen oder auf Teufel komm raus so lange in SS-Uniform durch's Land zu marschieren, bis einem endlich jemand Aufmerksamkeit schenkt; oder kurz: Wie man es besser macht als heute.



Der letzte Artikel, den ich zu dieser Wahl veröffentlicht habe, trägt den Titel "Jetzt mal im Ernst" - es war von allen hier erwähnten der Artikel, der die meiste Zustimmung fand. Und vielleicht ist dieser Gedanke angesichts der immerwährenden Weggänge (u.a. von mir) und Veränderungen nicht vom April 2011 auf den November übertragbar, aber ich habe dennoch den Eindruck, die eDeutsche Gesellschaft sehnt sich nach diesen Verhältnissen. Sie braucht ihre ernsthaften Persönlichkeiten und ihre Klassenclowns, sowohl den großen Konsens als auch die großen Grabenkämpfe, um zu überleben. Und vor allem erträgt sie auch das Spannungsfeld, das diese grundverschiedenen Pole erzeugen.

Aber darauf ist sie angewiesen auf Persönlichkeiten, die die Situation auch als solche begreifen. Die bei dem, was sie tun, auch dazu im Stande sind einmal kurz innezuhalten und zu reflektieren. Die die Befriedigung ihres Bedürfnisses nach Aufmerksamkeit nicht über ein Minimum an Geschmack stellen. Die das Maß nicht aus den Augen verlieren. Dass wir diese Leute haben, darüber dürfte Konsens herrschen. Es wird Zeit, dass diese auch wieder den Arsch hochbekommen und den Platz für sich beanspruchen, der momentan von dem allgegenwärtigen Müll okkupiert wird. Ganz in eigener Sache möchte ich übrigens auch anmerken, dass dies nicht die letzte Präsidentschaftswahl war, an der ich aktiv mitgewirkt haben will. Die Revolution ist erst zu Ende, wenn ihr Herbert Mustermann als euren rechtmäßigen Herrscher in's gelobte (eDeutsch-)Land einziehen seht, Untertanen! Die Geschichtsstunde ist jedenfalls für's erste beendet.

Demnächst: Zwischen Kollaboration und Existenzgrundlage - Diplomatische Lösungen mit ePolen im Wandel der Zeit

Herzlichst,

Herbert Mustermann.