500 Tage eRepublik - kleiner (persönlicher) Rückblick

Day 1,106, 05:19 Published in Germany Germany by bernhardms

vor genau 500 Tagen erblickte mein Spielcharakter das Licht dieser eWelt, Grund genug für mich, mal ein paar Zeilen zu schreiben.

Die ersten Tage
Im Sommer 2009 habe ich mit meinem damaligen Lieblings-Browserspiel aufgehört, ich hab mir einiges angschaut und bin dann einer Empfehlung eines damaligen Bekannten gefolgt und hab mich bei eRep angemeldet.
Am Anfang fand ich das Spiel unfassbar langweilig. 2-3 Klicks und der virtuelle Tag war vorbei. Sehr unregelmäßig loggte ich mich überhaupt nur ins Spiel ein. Bayern war durch Italien besetzt, Ungarn saß in Hessen, alles irgendwie komisch.

Dann kamen die Polen...
Anfangs wusste ich noch garnicht was los war, polnische Spieler hatten sich zur Kongresswahl gestellt und bekamen durch geschickte Wahlkoordination eine Mehrheit im Kongress. Die folgenden Tage glichen einem wirtschaftlichen Massaker: Mindestlohn wurde auf 1000 DEM hochgesetzt, Steuern gingen auf Maximalwerte. Nichts ging mehr.
Nichts ?
eDeutschland wehrte sich... an vielen Ecken wurde organisiert, Leute angeschrieben, Zeitungen veröffentlicht. Alle mit dem einzigen Ziel, das Land am Leben zu halten. Schlüsselfigur war damals The German Eagle, den meisten nur als “TGE” bekannt, er hielt die Fäden in der Hand und motivierte eine ganze (virtuelle) Nation zum durchhalten. Und wir hielten durch, wir hielten zusammen.
Damals erwachte meine Begeisterung für das Spiel und für das virtuelle Deutschland. Faktisch waren wir hoffnungslos unterlegen aber wir haben zusammengehalten und wir haben gewonnen. ( den Rest der eigentlichen Geschichte kann jeder im Wiki nachlesen)

mein persönlicher Einstieg in die Wirtschaft
Nach dem polnischen PTO war nur ein Trümmerhaufen übrig, die gesamte Wirtschaft musste neu aufgebaut werden, die ganzen Spieler mussten zurück ins Land kommen.
Damals eröffnete ich mein erstes Unternehmen, eine Q1-Waffenfabrik. Mit Unterstützung von TGE begriff ich sehr schnell, worauf es in der Wirtschaft ankommt und ich verdiente mein erstes Geld. Kaufmännisch veranlagt wie ich nunmal bin vermehrte ich meine Gelder und gründete nach- und nach mehrere Unternehmen (bzw kaufte welche vom Firmenmarkt). Ich war immer ein Freund des Massengschäftes so dass ich zwischenzeitig mehr als ein Dutzend Q1-Firmen hatte, jedoch niemals großartig in höhere Qualität investiert hatte.
Meine Erfahrung gab ich damals gerne weiter, meine erste Publikation war damals der Wirtschaftsalmanach (veröffentlicht durch den damaligen MoE WillRiker), der tatsächlich heute noch (völlig veraltet) im Forum zu finden ist.

der Einstieg in die Politik
So entwickelte sich mein Ruf als wirtschaftlich bewanderter Spieler und im Januer 2010 wurde ich von Konrad Neumann zum Vize-Wirtschaftsminister geschlagen. Unter Konrad durften wir damals einen der regelmäßigen Überfälle der Polen erleiden, diesmal nicht per PTO sondern direkter Kriegsgewalt. Deutschland war von der Karte verschwunden und die Befreiung kostete viel Geld, mehr als wir damals zur Verfügung hatten.
Zusammen mit der Bundeswehr organisierte ich damals die wohl größte Spendensammlung, die eDeutschland jemals erlebt hat. Geschlagene 1000 Gold kamen damals mit internationaler Unterstützung nur im Wirtschaftsministerium an, die Bundeswehr hatte zusätzlich noch ca. 500 Gold gesammelt.
Für die Befreiungskriege in Bayern und Saarland wurden aus allen Phoenix-Nationen starke Soldaten eingeflogen, Unmengen an Gold wurden vertankt aber wir waren wieder zurück. Stück für Stück folgten weitere Regionen, großes Finale war die unglaubliche Aktion von Russland, sich von Kaliningrad einmal durch Polen zu schlagen und dann Berlin zu erobern.
Ein großer Teil des gesammelten Goldes wurde also seinem Zweck zugeführt, der Befreiung Deutschland. Den Rest hat bekanntermaßen Gobba geklaut.

Es folgte meine Zeit als Finanzminister, in der ich mein Bestes getan habe, die Finanzen des Landes effektiv und transparent zu verwalten. Und ich glaube ich kann ohne übertriebene Bescheidenheit behaupten, dass es mir gelungen ist. Regelmäßige und vollständige Berichte in bilanzähnlicher Struktur waren damals ein absolutes Novum für eDeutschland, schade dass es das nicht mehr gibt.
Die hektischste Zeit war wohl meine Zeit als MoD. Warum ich das geworden bin weiß ich bis heute nicht. In keinster Weise war ich in die Bundeswehr eingebunden und ohne Hans-Agil wär ich hoffnungslos verloren gewesen. Aber es hat mir eine Menge Spaß gemacht, mit Hans den Grundstein für die wichtigste Reform der Bundeswehr zu legen. Aber danach war die Luft erstmal raus und ich brauchte Pause. Seitdem dümpel ich mehr oder weniger engagiert vor mich hin und lasse den Nachwuchs machen.

bernhardms for President ?
ich wurde mehr als einmal gefragt, ob ich nicht für Partei X oder Y als CP antreten wolle. Bis dato habe ich immer abgeleht. Nicht weil ich mir keine ausreichend große Chancen ausgerechnet habe, ich hatte schlichtweg keine Lust, mich für den Sauhaufen zu engagieren, der eDeutschland momentan ist. Permanent wird so undefiniert rumgenölt, keiner wird mal konkret, bessere Ideen hat sowieso niemand, alles sehr unbefriedigend.

So verkrümel ich mich wieder in mein 33-Klicker-Dasein und hoff auf bessere Zeiten. Wenn mich die Motivation überfällt trage ich eventuell sogar mal wieder dazu bei.

das obligatorische Fazit:
Es waren 500 Tage,
500 Tage voller Streß,
500 Tage voller Langeweile,
500 Tage voller Frust,
500 Tage voll Spaß


Danke an alle, die Teil dieser 500 Tage waren !



es grüßt recht herzlich
bernhardms
ex-allesmögliche


ach und ein PS hab ich noch:
Wenn Ihr in die Politik einsteigt bringt genug Eigenmotivation mit, es gibt keine Dankbarkeit in eDeutschland.