Auf allgemeines Verlangen... ;)

Day 2,850, 07:07 Published in Germany Hungary by BalazsD

Invictus

von William Ernest Henley,
zunächst im Original, sodann, vergleichend, in verschiedenen deutschen Übersetzungen, die unterschiedliche, mehr oder weniger gelungene, aber dennoch beachtenswerte Herangehensweisen verdeutlichen.

Das Gedicht erlangte besondere Bekanntheit durch den Clint-Eastwood-Film "Invictus", der deutlich macht, dass das Gedicht für Nelson Mandela in seiner Zeit als Gefangener hilfreich war. Aber auch ein militanter Terrorist und Massenmörder wie Timothy McVeigh fand darin so sehr seelischen Halt, dass er es als seine letzte Äußerung vor der Hinrichtung niederschrieb...

***

Invictus

Out of the night that covers me,
Black as the pit from pole to pole,
I thank whatever gods may be
For my unconquerable soul.

In the fell clutch of circumstance
I have not winced nor cried aloud.
Under the bludgeonings of chance
My head is bloody, but unbow'd.

Beyond this place of wrath and tears
Looms but the Horror of the shade,
And yet the menace of the years
Finds and shall find me unafraid.

It matters not how strait the gate,
How charged with punishments the scroll,
I am the master of my fate:
I am the captain of my soul.

***

Übersetzungen:

***

Invictus (unbezwungen)

Aus finstrer Nacht, die mich umragt,
durch Dunkelheit mein‘ Geist ich quäl.
Ich dank, welch Gott es geben mag,
dass unbezwungn ist meine Seel.

Trotz Pein, die mir das Leben war,
man sah kein Zucken, sah kein Toben.
Des Schicksals Schläg in großer Schar.
Mein Haupt voll Blut, doch stets erhobn.

Jenseits dies Orts voll Zorn und Tränen,
ragt auf der Alp der Schattenwelt.
Stets finden mich der Welt Hyänen.
Die Furcht an meinem Ich zerschellt.

Egal wie schmal das Tor wie groß,
wieviel Bestrafung Ich auch zähl.
Ich bin der Meister meines Los.
Ich bin der Captain meiner Seel.