Rückblick: 1 Jahr später

Day 3,092, 12:58 Published in Germany Germany by Jan Winterfeld

Vor einem guten Jahr hatte ich mal mit der Reihe "Rückblick: Die ersten 4 Wochen" angefangen und nach dem 2. Teil wieder aufgehört. Die geplanten Themen:
- Arbeiten und Trainieren
- Militäreinheit (MU) und Kämpfe
- Partei und Regierung

habe ich dann aus Lustlosigkeit am Spiel nicht mehr angefasst.

Nun nach über 1 Jahr eRep, bin ich durch die gerade laufenden Änderungen doch mal wieder ins Spiel eingestiegen. Da mich außerdem gerade die Langeweile packt (oder ich einfach nur kein Bock auf den Haushalt hab. 😃), formulier ich mal wieder n Artikel.

Dabei möchte ich zuerst einmal einen Blick auf das vergangene Jahr werfen und ggf. auch eines der oben aufgeführten Themen ansprechen, soweit ich etwas dazu sagen kann und mir gerade etwas in den Sinn kommt.

Rückblick:
Mal überlegen, so viel Weltbewegendes gab es im letzten Jahr eigentlich überhaupt nicht. Das tägliche Trainieren sowie Arbeiten war der überwiegende Teil meines kläglichen eLebens. Hin und wieder verteilte ich dann noch ein paar Waffen an die Teilnehmer der eDeutschen Waffenspende, doch selbst hierfür fehlte mir die Motivation.

Doch warum genau ist das so?
Diese Frage ist für Neulinge, und dazu zähle ich mich noch immer, recht einfach zu beantworten. eRep ist "langweilig", anders kann man es leider Gottes nicht beschreiben... Zumindest in den ersten Monaten. Nur wer durchhält, hat später auch Spaß.

Die Gründe sind auch schnell festgemacht und um dabei gleich die fehlenden Themen aufzugreifen:

Wirtschaft
"Nutzlos". Das beschreibt es eigentlich ganz gut, finde ich.
Als Neuling kann man mit den Firmen keinen Gewinn erzielen. Zwar konnte ich mir recht schnell höherwertige Firmen leisten und somit günstiger produzieren als einkaufen, jedoch auch durch zukaufen von Packs, die Gold enthielten.
Das Arbeiten ist dabei auch so eine Sache, lohnenswert ist es nur im Ausland. Und selbst Angestellte einstellen, führt direkt zur Verarmung, da die Mitarbeiterlöhne bei weitem den daraus gewonnen Produktwert übersteigen.

Hier ist ja nun ein Ressourcenkrieg im Gange. Vielleicht bringen diese Änderungen und die neuen Ressourcen einen Wandel?

Militäreinheit (MU)
Hmm, wie beschreibe ich nur MUs, ohne mich zu wiederholen?
Sie sind zwar nicht total sinnfrei, aber einen wirklichen Zweck konnte ich bis heute nicht erkennen. Natürlich ist die Idee, mehrere MUs je Land zu haben, grundsätzlich gut. Allerdings besteht unter den Militäreinheiten keine wirkliche Konkurrenz, weswegen es völlig egal ist, in welcher MU man sich befindet.
Anders ausgedrückt: Ich könnte genauso gut auch ohne auskommen oder eine 1-Mann-MU gründen.

Politik
Das einzige, was vielleicht am Anfang überhaupt Spaß macht. Sich mit den anderen auszutauschen, das MPP/Verträge/Welches Land mit wem-Wirrwarr nachzuvollziehen und zu lernen, wo man am besten kämpft und wo nicht.
Doch auch bei den Parteien gilt: Wo man ist, ist völlig egal. Hauptsache man steckt in einer der Filz-Parteien um irgendwo mitwirken zu können. Großartige Gesetzesänderungen oder wirkliche Regierungsarbeit gibt es nicht. Ein Kongress ist zwar vorhanden, aber na ja... Wenn's zu langweilig wird, schlägt man sinnfreie Gesetze vor oder legt Beschwerden ein. Im Endeffekt ist es aber eine Diktatur, die immer vom gleichen Kreis geführt wird.
Diese Handhabe finde ich auch gut, immerhin muss das Land stabil geführt und die Ressourcen möglichst schonend behandelt werden.
Allerdings bietet das Politik-Modul hier einfach zu wenig, um interessant zu sein. Leider.

Trainieren/Kämpfen
Meiner Ansicht nach, das größte Problem. Zwar kann jeder trainieren, aber kämpfen ist für Anfänger ebenso nutzlos.
Für die "alteingesessenen" mag das ganze Spiel sicherlich Spaß machen und man kann auch wirklich etwas bewegen.
Als Neuling jedoch, wird man gezwungen erst einmal eine Ewigkeit nur zu trainieren, da man sonst durch den enormen XP-Anstieg beim Kämpfen schnell in eine höhere Division rutscht und sich dann mit stärkeren Gegnern messen muss.
Das ist genau das Gegenteil, von dem, was man erwartet. Denn normalerweise geht man davon aus, XP sammeln zu müssen, um richtig was zu reißen.
Um dann doch etwas Spaß zu haben, gibt es wieder ein spezielles Paket, durch das man beim Kämpfen keine XP bekommt. Für schlappe 15 Euro ist das gerade für Neulinge ein Schnäppchen und vor allem die jungen Spieler, werden sich darauf stürzen...

Eine gute Alternative, wäre es meines Erachtens nach, die Divisionen einfach neu zu strukturieren und zwar nach Stärke statt nach XP. Somit gäbe es auch Neulingen die Möglichkeit sich an dem Spiel zu beteiligen und etwas beitragen zu können. Sie könnten ab Start sofort loslegen und alles rausballern. Es gäbe dabei keinen Aufstieg in eine höhere Division und man würde sich mit "seines Gleichen" messen und nicht mit Gegner, die jenseits der 100k Stärke sind und sich durch Packs unten halten.
Natürlich würden die Einnahmen hier sinken. Dafür würden sicherlich Packs gekauft werden, welche einem mehr Hits ermöglichen und das auch von jüngeren/Neulingen.

Fazit
Ich persönlich finde es ein wenig schade, dass dieses Spiel mehr oder weniger ausstirbt und die Spielerzahlen kontinuierlich sinken. Denn die Spielidee mit einem Wirtschafts-, Politik- sowie Kampfsystem und dazu noch die globale Vernetzung verschiedenster Länder ist etwas, das ich als hervorragendes Spiel bezeichnen "könnte". Es aber leider nicht kann, weil es an zu vielen Baustellen hängt.

Nach meiner 6-7 monatigen Ruhe- bzw. 2-Klick-Trainierphase hat erst die Übersetzung von FHK bezüglich der anstehenden Änderungen wieder mein Interesse geweckt. Der Gedanke, dass sich etwas im Spiel verändert, finde ich gut. Jetzt bleibt mir nur zu hoffen, dass sich auch wirklich etwas ändert. Außerdem würde ich mir wünschen, dass man sich weniger auf den Verkauf von Paketen, als auf die Neugewinnung von Spielern konzentriert und wie man sie am besten halten kann. Denn diese sind später die Paketkäufer, wenn die alten Hasen sich aus dem eLeben verabschieden und der Wirklichkeit widmen.

Den Neulingen kann ich nur wünschen, dass sie nicht gleich aufhören und ein wenig Durchhaltevermögen sowie Geduld mitbringen.
Denn jetzt nach über 1 Jahr, macht das Spiel wirklich ein wenig Spaß und man hat auch die Möglichkeit bei einer Runde vorne dabei zu sein sowie hin und wieder eine Medaille zu gewinnen.
Allerdings sollte einem das Spiel dann auch 15 Euro/Monat wert sein, denn sonst ist der Spaß schnell wieder verflogen.