Warum eRepublik ist wie es ist

Day 1,902, 05:25 Published in Austria Austria by GazonkFoo

Hi Leute,

Es gibt einen großartigen Artikel von Iain Keers über die aktuelle Situation in eRepublik:
http://www.erepublik.com/en/article/the-economist-why-erepublik-is-the-way-it-is-2205763/1/20


Ich habe mal versucht das Ganze ins Deutsche zu übersetzen:

Wir wissen alle das es zur Zeit Probleme in eRepublik gibt aber keiner von uns begreift wirklich, dass Plato und der Rest der Admins das auch weiß. Sie sind sich dessen schmerzhaft bewusst, dass die Leute ein besseres Wirtschafts- und Politikmodul wollen aber, obwohl interessant, für die meisten PvP und anderer Miltärmodul Updates nur zweitrangig sind zur Zeit.

Das Problem ist Gold. Das eRepublik Team ist wie hinlänglich bekannt auf Gold Käufer als ihre Einnahmequelle angewiesen und sie brauchen diese Leute um die Sache am laufen zu halten. Ich habe vor kurzem einen interessanten Cartoon in einer anderen Zeitung gesehen, welcher Plato als Ölfressenden Oligarchen mit der einzigen Sorge mehr und mehr Einnahmen zu generieren zeigt. Aber finanziell macht das keinen Sinn.


Jeder der jemals eine Firma geleitet hat weiß, dass das Ziel während der ersten Jahre ist, den Endgewinn so klein wie möglich zu halten. Du möchtest zwar ein positives Betriesergebnis erzielen und eine Kriegskassa für Notfälle aufbauen aber hauptsächlich wird alles darin investiert deinen Marktanteil und dein Produkt zu verbessern. Die Admins haben offensichtlich eine großen Zuwachs ihrer Einnahme über die letzten Jahre verzeichnet und dadurch das viele Spieler aufhören (die Zahl der aktiven Spieler ist vielleicht 25% dessen was sie in v1 war) muss die Last auf ihre Server auch weniger sein.

Trotzdem hat sich das Spiel nicht verbessert. Die Änderungen waren hauptsächlich kosmetischer Natur, zumeist nur Änderungen welche entweder die Entwicklung vereinfachen (umstellen der Karte von Flash auf HTML) oder die Benutzeroberfläche ändern (wie beim Militärmodul). Klar waren Änderungen wie die Divisionen revolutionär aber diese benötigten keine Investition der Admins, mit Ausnahme der Entwicklungszeit und dem Einnahmeverlust aufgrund der Ausfallzeit während es ins Spiel eingebaut wurde.

Also für was haben die Admins Geld ausgegeben?

Meine Theorie ist das es in die Schulden fließt. Wir wissen alle, dass das Spiel in 2007 von Lemnaru und Bonte gegründet wurde, welche ihr eigenes Geld und Investitionen einiger kleinen Firmen und ihrer Familien in die Firma steckten um zu starten. Ihr könnt sogar die ganze Liste der Investitionen für das Spiel online anschauen. Von den ersten Runden kleiner Geldgeber bis zum massiven 2 Millionen Euro Investment von IDInvest, früher bekannt als AGF Private Equity. Das Investment kam kurz vorm Start von v2 und ihr könnt euch die Repräsentanten der Firma beim vorstellen der neuen Funktionen, welche damals vor Jahresende erwartet wurden, ansehen.

Für die unter euch die es nicht wissen, V2 war eine Beta Version von eRepublik welche das Spiel komplett änderte. Neue Fähigkeiten, neue Kampfkarte, neue Möglichkeiten bei einer Firma zu arbeiten. Es war im Grunde ein komplett anderes Spiel. Für die meisten war es sehr aufregend, aber es wurde mit minimalem Testaufwand herausgegeben und die Fehler schreckten die Community ab und das Ergebnis war ein totaler Flop. Die meisten Funktionen wurden wieder entfernt, was uns abermals mit v1 zurück lässt.

Kurz nach diesem massiven Fehlschlag verließen sowohl Bonte als auch Lemnaru das eRepublik Team, gemeinsam mit einigen der Entwickler des ursprünglichen Spiels. Die eRepublik Studios machten eine Bekanntmachung das es ein „PTO“ im Hauptquartier gegeben hat und das das Team jetzt aus 50% eRepublik Spielern besteht. Irgendwie war das für uns komfortabel. Das Spiel wurde von erfahrenen Web-Entwickern und Investoren an Amateure, welche als „Community Officers“ aus der Spielerbasis eingestellt wurden, übergeben.

Wenn ihr euch das Portfolio von IDInvest anschaut, werdet Ihr einen gemeinsamen Trend erkennen. All Firmen setzen auf pay2win, pay2play oder pay wall Modelle. Es ist offensichtlich, dass sie aufgrund des v2 Geschäftsplans in eRepublik investierten und sich eine Explosion der Mitgliedschaften erwarteten um damit eine Menge Geld zu machen. Als Mitglied des Vorstandes erwarten Sie sich nun gemeinsam mit den Eigentümern einen Ertrag aus der Kapitalanlage. Es sind nicht die Admins welche über die Zukunft des Spiels entscheiden, es sind Leute wie dieser welche überhaupt kein eigenes Kapital in die Firma gebracht haben.


Im Grunde ist das Adminteam eine Mischung aus ehemaligen Spielern wie Plato, welche uns halbwegs bei Laune halten sollen, und Entwicklern deren einzige Aufgabe es ist Geld zu verdienen. Das Entwicklungsteam muss jeden Moment den sie mit dem programmieren verbringen, gegenüber einem Gruppe aus Geschäftsleitern rechtfertigen, welche sich einzig und allein für den Reingewinn interessieren. Die ursprünglichen Gründer des Spiels haben ihr Geld genommen und sind verschwunden. Im Prinzip ist eRepublik in Regulation. Sie gleichen ihre Investitionen aus und dann landet es in der Mülltonne.

Das frustrierende daran ist, dass das Wirtschafts- und Politikmodul eRepublik zu einem einzigartigen Produkt machen. Ohne dem sind wir eine schlecht programmierte version von „Fling the Monkey“. Du haust nur mit all deinen Freunden auf kämpfen und gewinnst. Dann verlierst du am nächsten Tag wieder und musst von vorne starten. Es sind die anderen Module die es für die Community und neue Spieler interessant machen. Leider sind die Eigentümer und der Vorstand nur daran interessiert die bestehenden „Wale“ (große Spender welche irgendwie noch nicht zum gleichen Schluss wie ich gekommen sind) aus zu melken.

Nun ja, wir sind jetzt darauf angewiesen, dass die Admins entweder den Vorstand davon überzeugen das eine Investitionen in die anderen Module den Ertrag des Spiels durch das anlocken neuer Spieler erhöht oder das ein Engel in Form eines Investors erscheint um das Spiel zu kaufen um die Richtige Balance herzustellen (komm schon Romper, du weißt du willst es). Ohne diese Optionen könnt ihr euch auf „Update“ nach „Update“ vorbereiten, welche langsam den Pfad von eurer Brieftasche zum nimmer satten Magen der Betreiber ebnen.

Iain Keers