Finde ich den Kommunismus wirklich gut?
Thuroi
Nach dem ich fertig war eine Antwort auf die Frage des werten Spielers KingRobertBaratheon ob ich denn den Kommunismus "wirklich gut" fände, fiel mir auf, dass der Artikel schon aus den Nachrichten rausgerutscht war. Auf Grund meiner unglaublichen Geltungssucht kam es mir schade vor das Geschriebene einfach wieder zu löschen und dachte mir, was soll der Geiz, mach halt einen Artikel draus. eRepublik-Bezug hat der Artikel, da er sich auf die Frage eines Spielers bezieht und die Diskussion wie böse nun eigentlich die Kommunisten sind in Germark fast genauso erfolgreich geführt wurde und wird, wie die, wie böse eigentlich Nationale oder Patrioten sind (kurze Antwort darauf: "Sehr böse und manchmal auch ein bisschen sehr dumm").
Der Artikel spiegelt nur meine aktuellen Gedanken wider, ist also weder eine vollständige Betrachtung einer Problematik noch offizielle Meinung der KPeD.
Der Kommunismus der existierte und auch der der noch existiert führte meistens (eigentlich immer) in eine Katastrophe. Die Wirtschaft brach zusammen und der Staat griff zu immer fragwürdigeren Mitteln um seine Machtstellung zu verteidigen. Das soll an dieser Stelle keinesfalls in Frage gestellt werden, trifft aber nicht die Idee des Kommunismus selbst.
Die Theorie des Kommunismus wahr gerade im 19. und frühen 20. Jahrhundert, aber auch noch heute äußerst notwendig. Unsere heutige Gesellschaft, in der Wert auf Dinge wie soziale Gerechtigkeit gelegt wird, wäre ansonsten nicht denkbar. Der Kapitalimus kennt von sich aus nur den Gewinn. Im Zentrum steht immer das Ich, das nach größtmöglichem Gewinn strebt. Dabei greift der Kapitalismus nach und nach auf alle Felder des menschlichen Zusammenlebens über. Alles wird unter der Perspektive des Gewinnes gesehen, bis hin zu menschlichen Beziehungen. Das System, dass vom Menschen geschaffen wurde weil er es für nützlich erachtete, schafft nun den Menschen, den es brauch um seine eigene Existenz zu rechtfertigen. Aber kann uns Geld die Bedeutung geben, die wir im Leben suchen?
Ein möglicher Gegenentwurf ist der Kommunismus, der schon im Begriff Wert auf das Gemeinsame und die Gemeinschaft legt, ohne diese auf ein "Volk" zu begrenzen. Alleine, dass im Zentrum nicht ein abstraktes Vermögen, sondern der Mensch steht, macht diesen aus meiner Sicht attraktiv. Eine Gemeinschaft in der es um mehr geht als um Verdienst, in der nicht alle menschlichen Bemühungen auf das Geldverdienen ausgelegt sind, erscheint mir "sinnvoller".
Dass durch eine Revolution der Proletarier irgendwann ein utopischer Staat entstehen kann, der von weisen und gerechten Menschen geführt wird und in dem gleiche Menschen leben und alle glücklich sind, halte ich für das was es ist, nämlich eine Utopie. Der Traum von einem Staat, in dem alle Menschen möglichst gleiche Chancen haben und der mehr Werte kennt als monetäre erscheint mir aber nichtsdestoweniger träumenswert. Eine Möglichkeit der Veränderung und der Höherschätzung des Menschen gegenüber der Dinge, bietet der Kommunismus, der sicherlich wiederum mit seine eigenen Probleme hat.
PS: Mehr eRepublik-Bezug wäre bei größeren politischen Einflussmöglichkeiten (und mehr Motivation meinerseits) durchaus möglich gewesen.
Comments
Wenn man sich einen kommunistischen Betrieb und einen kapitalistischen anschaut sind da ja nicht allzu große Unterschiede an sich:
1. beide kalkulieren Profit
2. beide müssen mit Gewinn abschließen um bestehen zu bleiben
2.1 Gewinn zurücklegen um den Betrieb zu erweitern
2.2 Gewinn zurücklegen für Notfälle/schlechte Zeiten
der einzige Unterschied ist, dass im Kapitalismus mehr Gewinn an Einzelne geht und dafür dann eben -wenn das möglich ist, da die Arbeitskraft leicht zu beschaffen/austauschbar ist- andere extra ausgebeutet werden
Kann es sein das du diesmal keine Ahnung hast?
Sagt ich der in einen sozialischtischen system seine lehre gemacht hat und auch noch kurz in einen volkseigenen betrieb gearbeitet hat.
Was ist denn falsch? Ist das Ziel den volkseigenen Betrieb immer bilanzmäßig im Minus zu halten?
Die Panwirtschaft hat ja auch nicht zum Ziel, dass man möglichst falsch kalkuliert sodass am Ende die Hälfte der Bevölerung verhungert... oder etwa doch? Wäre mir neu...
Da wird eben nur geplant und das fix auf eine bestimmte Jahresanzahl. Wenn man damit Gewinne macht, ist das gut aber wenn man sich verplant hat, hat man einfach Pech gehabt. Ansonsten hätte u.a. die DDR ja wohl nicht so schlimm am finanziellen Abgrund gestanden. Gewinnmaximierung steht im Kapitalismus an erster Stelle, im Kommunismus will man, egal wieviel es letztendlich kostet, Leute arbeiten lassen und das zu unprofitablen Verhältnissen (da die Forschung in eben solchen Systemen weitaus langsamer agiert, da man ja, gesetzt dem Falle, man lebt dieses System gar keinen wirklichen Anreiz hat, wirklich "aggressiv" zu forschen). Wie man ja jetzt Stück für Stück herausbekommt, finanzierte sich dieses System zum größten Teil mithilfe des ach so verfeindeten kapitalistischen Systems, da der "Staatenbund" andernfalls wesentlich früher auseinander gebrochen wäre. Relikte dieses wirtschaftlichen Desasters kann man noch heute im ehemaligen Jugoslawien sehen, sowie in so ziemlich jedem osteuropäischen Land. Deren größtes Erholungshindernis sind die noch immer vorherrschenden Ex-Kommunisten, die die Korruption in den Ländern noch immer auf Rekordniveau halten.
Ja ich kenne Forschung zum Thema DDR Wirtschaft und auch Grundlagen zur wirtschaftlichen Entwicklung Chinas. Ich kann dir aber auch irgendeinen kapitalistischen Betrieb nennen der die Umwelt verpestet und sich damit selbst die wirtschaftsgrundlage genommen hat oder aus irgend nem anderen Grund (Konkurrenz, kein Absatzarkt) gegen die Wand gefahren wurde und da gibt es genug die ebenfalls durch Dummheit untergehen...
Aber Ideologische Überfärbung in sozialistischen Gesellschaften und Fehlwirtschaft und bspw die Ausnutzung von Preisdifferenzen im Ankauf und Verkauf wie in China und DDR (dh Produkte billig an Händler verkaufen und die dann am Markt billiger eingekauft werden können) für eigenen Profit hat mit sozialistischer Wirtschaft nix zu tun. Selbst Marx schrieb:
"Kapital ist während des Reproduktionsprozesses, stofflich betrachtet, Zufällen und Gefahren ausgesetzt, die es dezimieren können ... Demgemäß dient ein Teil des Profits, also des Mehrwerts und daher auch des Mehrprodukts, worin sich (dem Wert nach betrachtet) nur neu zugesetzte Arbeit darstellt, als Assekuranzfonds. Wobei es an der Natur der Sache nichts ändert, ob dieser Assekuranzfonds durch Assekuranzgesellschaften als ein separates Geschäft verwaltet wird oder nicht ... Es ist dies auch der einzige Teil des Mehrwerts und Mehrprodukts, also der Mehrarbeit, der außer dem Teil, der zur Akkumulation, also zur Erweiterung des Reproduktionsprozesses dient, auch nach Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise fortexistieren müßte. " (Das Kapital 3Band S:855)
Dh man hat einmal Mehrwert (😛rofit) der für die Aufrechterhaltung des Betriebes und Reinvestition genutzt wird - wo man auch Forschung mit finanzieren kann, denn ohne Fortschritt stirbt die Gesellschaft. Und dann hat man einen Teil des Mehrwertes, der einfach so zurückgelegt wird als Versicherung für schlechte Zeiten und dies eben auch "nach Aufhebung der kapitalistischen Produktionsweise".
Der Unterschied liegt darin, dass nicht bis zum Maximum Ausgebeutet werden sollte bzw dass der Mehrwert, der über diese Rücklagen hinaus geht dann wieder in die Gesellschaft insgesamt investiert wird und nicht auf den Konten von Einzelnen
landet und "arbeitet" (=Zins und Zinseszins sammelt)
Was ich damit sagen will: nur weil jemand in einer Gesellschaft lebt, die sich als Sozialistische/Kommunistische etc Gesellschaft betitelt, heißt das noch lange nicht, dass jede Dämlichkeit, die der sich so ausdenkt und macht, dann auch sozialistisches Handeln wie es sein sollte darstellt. Wenn ich mich in meiner Planwirtschaft verplane ist das einfach nur dämlich. Wenn ich eigenen Profit scheffel ist das Gier und kein Sozialismus.
Und auch bei der ehemaligen DDR hieß es ja Anfangs, dass die nicht wirtschaftlich Aufholt weil ja die Wirtschaft in der DDR so mies war. Aber mittlerweile hat man ja geschnallt, dass es Größtenteils daran liegt, dass
1. akut dann Absatzmärkte im Osten wegfielen
aber dann langfristig problematisch war und ist, dass
2. die ehemaligen DDR-Großbetriebe zerschlagen wurden (denn diese bringen den größten Profit und können sich Forschung und Entwicklungsinvestitionen leisten)
3. Cluster zerstört wurden
Und eben dieses Verhalten ist nahezu ausschließlich in solchen Staaten zu finden (zumindest in dieser Dimension) natürlich machen Leute auch in anderen Formen Fehler, das steht vollkommen außer Frage, aber die Totalineffizienzbeispiele findet man eben dort und was für langwierige Folgen solch eine Form hat. Und Unternehmen, die sich ihre eigene Lebensgrundlage zerstören, finden entweder einen anderen Absatzmarkt, ziehen schlicht um oder versinken so schnell wie sie sich alles kaputt gemacht haben. Wenn diese Form so toll wäre oder aber so effizient, dann hätte sie unser aktuelles System schon vor langer Zeit verdrängen können. Außerdem Karl Marx 😕= aktuelle Regierungen, die sich von kommunistisch bis sozialistisch betiteln. Der gelebte Kommunismus besteht darin, dass man von Klassenlosigkeit spricht, Nationalismus mit reinbringt und so nichts weiter als Sklaverei im Namen der Nation und des Arbeiters vollzieht. Ziemlich platte Vorstellung, funktioniert (sofern man überhaupt davon sprechen kann) nur auf zwei Arten: Entweder sind die Bürger so ungebildet, dass die tatsächlich daran glauben oder aber mit totaler Repression (oh, das kennt man doch von iwo her). Und gerade im wirtschaftlichen Aspekt sind sich totalitäre Systeme durch die Bank weg aber gerade weit links und weit rechts nicht nur ähnlich sondern so gut wie identisch. Beide schwören auf Arbeiter & Nation ein, kreiren künstliche Feindbilder und arbeiten eig gegenteilig demgegenüber, was sie versprechen. Die einen wollen eine klassenlose Gesellschaft, die anderen eine Gesellschaft ihrer Spezies, was wiederum beides auf genau dasselbe hinausläuft: Sie und kein anderer.
"...und arbeiten eig gegenteilig demgegenüber, was sie versprechen."
Und darum gehts mir ja. Es wird nur der Anstrich geändert aber nicht wirklich ein Kommunismus durchgesetzt.
Die Kommunistische Idee ist ja nicht
- tausche Bourgeoisie, die sich die Taschen füllt durch polit-Kader aus
- setze einen gottgleichen Führer ein
- töte die Intellektuellen, die den Führer bedrohen
- Plane die Wirtschaft so knapp wie es geht
- Fortschritt ist Versagen
es ist insgesamt ein "maximiere deinen eigenen Profit - wobei Nebenbei auch insgesamt die Mehrheit profitiert"-Kapitalismus VS "maximiere den Profit aller - was automatisch auch deinen Profit erhöht da du in der Menge aller enthalten bist"-Kommunismus
und wenn Einzelne den Kommunismus ausrufen aber nur sich selbst bereichern ist das eben kein Kommunismus auch wenn ich es 5mal so nenne und alles in fett schreibe. Genauso könnte ich statt nen rundes nen viereckiges Brot backen und es Kuchen nennen - ist aber immer noch Brot und kein Kuchen...
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und das Problem an der realen Durchsetzung einer "Profit aller maximieren steht im Vordergrund" Gesellschaft ist, dass sie in Konkurrenz mit dem Kapitalismus ausgebeutet wird und verliert - dh nicht durchsetzbar ist. Aber das heißt ja nicht, dass es schlechter ist - in einer Familie arbeitet man ja auch nich ausbeuterkapitalistisch Gegeneinander sondern für das Wohl aller Beteiligten und versucht eben auch hier die Bedürfnisse der Einheit zu befriedigen und wenn es geht die Zufriedenheit zu vermehren (besseres Essen, schnellere Transportmittel, praktischere Geräte die den Alltag erleichtern). Und das Ganze dann gedacht auf Gesellschaftsebene/weltweit wäre ja nicht ganz so schlecht. Es fehlt eben dann ein externer Anreiz für Mehrleistung -die die Menscheneigene Faulheit/Genügsamkeit hin und wieder besiegt-, da es keinen Feind mehr gibt gegen den man "gewinnen muss". Diesen Platz könnte aber ganz einfach eine auserirdische Rasse einnehmen, welche die Welt bedroht.
alles schön und gut, ich weiß nur nicht wo bisher schonmal der kommunismus existierte oder wo der im moment so existieren soll....mag haarspalterei sein, seh ich aber anders. wenn man irgendwelchen eher westlich sozialisierten leuten mit dem begriff kommunismus kommt ist das sofort das schreckgespenst stalin und ddr was da hoch kommt, damit gewinnt man natürlich keinen blumentopf.
Ich hätte "real existierender Kommunismus" in Anführungszeichen setzen sollen. Ist halt nur ein Schlagwort, dass benutzt wird um "Kommunisten" von der Beschränktheit ihrer Position zu überzeugen. Unter dem Begriff Kommunismus wird zuviel versammelt, als das er noch besonders aussagekräftig wäre. Es wäre erstmal eine Auseinandersetzung mit dem Begriff und wie ich ihn verweden möchte nötig gewesen, war mir aber schlicht etwas zu umständlich 😉
durchaus verständlich
"Unter dem Begriff Kommunismus wird zuviel versammelt, als das er noch besonders aussagekräftig wäre."
http://tinyurl.com/oftr4bq
Hmmmmm.
Angesichts der im Artikel weitgehend bejahten Titelfrage muss ich mal eine kurze Gegenfrage stellen.
Who is John Galt?
"We are!"
no serious answer: Thuroi isn't
I love Ayn Rand 😉
Mal ein vote da gelassen weil das interessant werden koennte
hätte es keine oktober revolution gegeben, keine sovjet union entstanden, keine sozialistische volker gemeinschaft existiert, keine zerschmetterung des faschismus und kolonialismus dank weltweite kommunistische bewegung stattgefunden, könnte man sagen das ist oder war alles illusion ... aber das alles hat einmal gegeben.
mennschliche verstand, logik und wissenschft sagt eindeutig das kapitalismus als herrschende ökonomische struktur ist nicht in der lage unsere existenz zu sichern und diese planet zu bewahren.
mit oktober revolution began menschheit sein erste versuch eine sozialistische alternative aufbauen. manche wollen diese versuch als letzte versuch verkaufen, ohne erfolg, millionen und aber millionen mennschen kämfen tagtäglich gegen kapitalismus deswegen wird propaganda gemacht das es alles ist nur utopie.
aber wie kann etwas utopie sein wenn es versucht wird?
Danke für die Info, hätte ich beinahe vergessen. War gar nicht so schlecht dieses Experiment namens Kommunismus. Hat nur 100 Mio. Menschen das Leben gekostet.
85 mill...?! 100 mill?! wieso so bescheiden? versuch es doch mit 611 milliarden, es kostet doch nicht und beweiss brauch man auch nicht gegen kommunismus ...
Wären 85 Millionen Menschen unter dem Kommunismus nicht gestorben, würden sie noch leben. 😉)))))))))
Es geht hier nicht um Zahlen, sondern um Tatsachen. Ob es 1 Mio oder 100 waren, spielt keine Rolle. http://de.wikipedia.org/wiki/Das_Schwarzbuch_des_Kommunismus
Diese zahlen und solche propaganda sind von die gleiche leute fabriziert welche schnüffeln im meine und deine mail/ internet verkehr/ telefongespräche/ briefe/ verkehr im strassen und auch im unsere schlaff zimmer wenn sie dazu lust finden ...
KGB und Stasi waren nette leute im vergleich mit NSA/CIA/Mossad/BND
Wach auf ! Orwell's "1982" ist wahr geworden. Imperialismens größte alptraum ist das mennschen versuchen noch mal zum Soviet macht zurückgreifen
Ihr könnt nicht dauernd argumentieren, dass Kommunismus an sich gar nicht schlecht sei, sondern das, was daraus gemacht wird/wurde. Diese Argumentation entbehrt jeglicher Vernunft und Logik. Denn offensichtlich IST das die Natur des Kommunismus. 160 Jahre Kommunismus und kein Wohlstand für alle, stattdessen Unterdrückung, Verfolgung, Diskriminierung, Hass, Vertiefung von Ungleichheit. Nirgends konnte sich diese Ideologie durchsetzen und erfuhr mit dem Fall der Berliner Mauer nicht nur ihre symbolische, sondern auch ihre wahre Niederlage.
Ich könnte auch argumentieren, der Faschmismus (Mussolinis) ist an sich nichts Schlechtes. Jahrelang hat er funktioniert, war strikt gegen Antisemitismus und hat sich stark für die Arbeiterklasse gemacht. Auch die NationalSOZIALISTEN waren eine Arbeiterpartei. Alle drei Ideologien setzten sich für den kleinen Mann ein und waren gegen die Reichen. Sie diskriminierten also. Der Kapitalismus diskriminiert nicht. Der Kapitalismus an sich beruht auch nicht auf einer Theorie bzw. auf einem Buch, das angehimmelt wird. Man könnte jetzt Adam Smith nennen, jedoch existieren kapitalistische Strukturen sowie der Merkantilismus schon seit der Antike. Es ist ein Mechanismus, der sich selbst entwickelt hat und die Arbeitsteilung eingeführt hat, von der wir heute alle profitieren. Ich wette auch du, Thuroi. Dass der Dienstleistungssektor immer weiter anwächst, ist ein Privileg des freien Marktes. Soziale Ungleichheit existierte schon immer und wird immer bestehen, daran können weder Kommunismus noch Kapitalismus etwas ändern. Man sollte sich vor Augen halten, dass diejenigen, die Geld erwirtschaften, dieses nicht einfach horten, sondern stets irgendwo investieren. Sie tauschen es ständig gegen Güter und davon profitieren alle. Warum ist der Kapitalist schuld an der Armut? Warum gab es dann auch Armut, bevor der Kapitalismus im 18. Jahrhundert in Fahrt kam?
"Denn offensichtlich IST das die Natur des Menschen."
habe das mal korrigiert
"Der Kapitalismus an sich beruht auch nicht auf einer Theorie bzw. auf einem Buch"
Leseempfehlung: "Die protestantische Ethik und der Geist des Kapitalismus"
Zufällig schon gelesen.
Der Kapitalismus kann einfach einige Dinge nicht aus sich selbst heraus. Alle sozialen Aspekte, von denen heute auch alle Menschen profitieren, stammen nicht von ihm selbst. Es ist Unsinn zu sagen, aller Handel ist schlecht, der Mensch profitiert ja von Handel. Aber wenn nur noch der Gewinn im Zentrum steht und droht zu unserer neuen "Religion" zu werden, wird es problematisch. Wenn der Mensch anfängt alles was ihm etwas bedeutet aus einem System zu ziehen, dass er selbst geschaffen hat und das nur einen Wert kennt, nämlich das Geld. Und natürlich kann man eine Theorie auch Berechtigung zusprechen, wenn sie in einer praktischen Umsetzung nicht gelungen ist. Es war berechtigt den Kapitalismus zu kritisieren, weil er unfassbare Ausmaße angenommen hat. Eine erneutes kritisches Auseinandersetzen wird jetzt wieder nötig, die zunehmende Ökonomisierung vieler Lebensbereiche wird immer mehr Menschen bewusst (ein Beispiel dafür mag der relative Erfolg von Michael Sandels letzten Buchs sein).
Und ja es ist was anderes, ob man sich gegen Reichtum einsetzt, weil man meint, dass der unterdrückt, oder gegen andere Völker, die man als Rassen und als solche als minderwertig ansieht. Wenn du meinst, der Kommunismus muss zwangsläufig die Reichen diskriminieren, kannst du genauso gut sagen, der Kapitalismus diskriminiert zwangsläufig die Armen, die in ihm nicht die gleichen Chancen haben. Du kannst den Vorteil einer neuen Generation nicht durch den Verdienst ihrer Väter rechtfertigen, da man für seine Geburt nichts kann.
Ich hab nie gesagt, der Kapitalismus sei Schuld an Armut, aber er kennt von sich aus kein Prinzip des Ausgleichs. In einer nur auf Gewinn ausgelegten Welt gibt es keinen Grund jemanden zu helfen.
Ob der Kapitalismus nun das kleinste Übel, also das beste System ist oder ob ein anderes System ihn ersetzen könnte, will und kann ich nicht entscheiden. Aber er muss, egal welcher Ansicht man ist, kritisiert werden. Aus dieser Kritik mag folgen, was sich als sinnvoll zeigt.
Du beschreibst Ungleichheiten, die immer schon da waren und bringst sie mit dem Kapitalismus in Verbindung. Die Zeiten des bösen Kapitalisten, wie Marx ihn beschreibt, sind vorbei. Kapitalismus schließt niemanden aus, im Gegenteil, jeder kann sein Potential frei entfalten (sofern es da ist!). Deswegen sind viele arme Menschen reich geworden. Wer wurde reich im Kommunismus? Nur die politischen Führer. Wenn jeder dasselbe Entgelt verdienen soll, fehlen die Anreize und die Gesellschaft stagniert. Und die Furcht, sein Geld z.B. mit einer Geschäftsidee zu maximieren, belastet die Menschen psychisch. Daher sollte sich jeder frei entfalten können. Warum bringst du Kapitalismus mit Rassmismus in Verbindung? Das ist ein großer Problem, wenn man alles miteinander vermischt und Dingen die Schuld zuweist, die im Grunde neutral sein. Wäre Kapitalismus rassistisch, würde er nicht in andere Länder expandieren oder andere Länder würden ihn nicht annehmen. Das Gegenteil ist der Fall. Wo ist der Wohlstand in Nordkorea? Wo ist überhaupt mal etwas Gutes in einem kommunistischen Land passiert?
"...Dingen die Schuld zuweist, die im Grunde neutral sein"
Höre ich da etwa, dass der Kapitalismus neutral ist? Jeder kann reich werden? Die Machtstrukturen sind aber unbeachtet: Die, die oben schwimmen können doch mit allen ihren Mitteln die anderen unten wieder unters Wasser treten und so ihren eigenen Profit sichern und vermehren...
Wo bringe ich den Kapitalismus noch gleich mit Rassismus in Verbindung? An der Stelle, an der ich davon spreche, dass er genauso diskriminierend ist, wie du zuvor den Kommunismus genannt hast?
Natürlich schließt der Kapitalismus aus, da eben nicht jeder die gleiche Chance hat und einen Ausweg daraus kann nicht ein System sein, dass nur den eigenen Gewinn kennt. Nicht jeder kann sein Potential frei entfalten (um genau zu sein, kann das keiner ganz, denn jeder hat Seiten, die er nicht entwicklen kann).
Wieso kann nicht jeder reich werden? Wer genau hindert dich in diesem Moment, reich zu werden? Bzw. was genau am Kapitalismus hindert dich daran und wo macht es der Kommunismus besser? Komisch, dass "vom Tellerwäsche zum Millionär" nicht in der Sowjetunion möglich war.
Wieso soll nicht jeder die gleichen Chancen haben? Falls das tatsächlich so ist, warum ist der Kapitalismus daran schuld? Und dann noch mal die Frage: wieso gab es (noch schlimmere) Ungleichheiten vor dem 18. Jahrhundert? Der Wohlstand der Nationen ist erst durch die moderne Arbeitsteilung möglich geworden. Wenn jemand seinen Gewinn erhöhen will, profitiert in erster Linie er selbst, aber wie schon gesagt, er macht nicht auf Dagobert Duck und schwimmt jeden Morgen in seinen Münzen, sondern gibt das Geld regelmäßig aus, wodurch letztendlich alle etwas von haben. Das Geld ist ja nicht weg, es ist nur woanders. Außerdem inwiefern wird die Welt besser, wenn die Reichen 90 % Steuern zahlen? Wird sie keinesfalls, weil dann 1. weniger zum Ausgeben da ist und 2. die Reichen in andere Staaten vergrault werden. Dass nicht alle gleichmäßig profitieren, liegt nicht am bösen Kapitalisten. Im Kommunismus profitiert erst recht niemand. Oder?
Ja wenn die Reichen mehr von dem Geld, was sie nur auf ihrem Konto rumliegen haben -weil sie es gar nicht alles ausgeben können- an Steuern zahlen müssen und es so erzwungen wieder in den Kreislauf eingeführt wird, dann ist weniger Geld im Umlauf. Und die Reichen gehen alle in andere Länder genau wie die ganzen großen Firmen, wenn man sie nicht von den Steuern - ist ja allseits bekannt. Die gehen ja auch weg wenn man sie nicht von den Steuern befreit und dann gibts ja gar keine mehr, die Arbeitsplätze zu Niedriglöhnen anbieten.
Das Problem am Profit ist, dass für den Profit einer Person eine andere entsprechenden Verlust hat. Sieht man hier in erepublik auch ganz gut für jeden Neuling der 10 bis 20Gold verkauft kann ich mir 2-4 extra Panzer kaufen, weil ich dem Neuling billig abkaufe und das ganze teurer wieder verkaufe. Und wenn ein Neuling ne Org haben sollte wo er mit seinen 100g dealt, dann setze ich mich so oft vor sein Gebot bis er es billig genug verkauft – ihn für längere Zeit vom Verkauf blocken ist kein Problem. Schließlich habe ich ein Mehrfaches an seinen finanziellen Mitteln. Und das Problem am Kapitalismus ist, dass sich hier der Profit an wenigen Stellen akkumuliert und dort eben nicht mehr aufgebraucht wird (daher ja eben auch Akkumulation undso). Wenn ich dann so pro Tag 1000cc verdiene und nur foodfights mache, schöpfe ich weiter Geld bei den Neulingen ab, was sich dann einfach nur auf meinem Konto sammelt - mehr kämpfen als maximal möglich kann ich nicht und selbst, wenn ich q7food kaufen würde würd noch Geld über bleiben. Mit dem übrigen Geld kann ich dann q1 Firmen kaufen und mit denen dann den Company-market vollspamen sodass Neulinge, wenn sie schnell Gold brauchen dann ihre Firma billig für 9.00g verkaufen müssen.
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Diese kaufe ich dann und verkaufe sie dann für 9.95g - womit ich wieder knapp nen Gold aus den Neulingen an Profit rausschlage. Mit dem extra Gewinn kaufe ich, wenn keine Aktionen sind billig Waffen, die ich dann bei Missionen teuer (an Neulinge) wieder verkaufe. In meinen hochquali-Firmen kann ich mir auch mal niedrigere Löhne leisten - dh während ich mit Angestellten noch Profit mache, arbeiten die Neulinge als Manager in ihren Gammelfirmen und machen selbst so noch hin und wieder Verlust, wegen den hohen Rohstoffpreisen. onrop soziale Sicherung... äh FBI (Federal Bread Institute) musste doch nicht grundlos eingeführt werden...
"wie die ganzen großen Firmen, wenn man sie nicht von den Steuern befreit"
Der "vom Tellerwäsche zum Millionär" in den USA Kapitalismus ist in angeblich Sozialistisch/Kommunistischen Ländern "vom einfachen Parteiler zum polit. Kader". Dies zeigt, dass im real-Sozialismus sich nix geändert hat: die Fahne wurde einfach von dollargrün auf rot gestrichen und die Rollen umbenannt aber das Spiel was aufgeführt wurde blieb das selbe - auch wenn der Name unter dem es vorgestellt wurde anders war
Ist das selbe wie in den nordischen Ländern mit der Frauenförderung wo ganz gezielt Frauenführungsgruppen dann die vormals Männergruppen ersetzten. Die Frauen eigentlich als Rettung aus dem bösen Vetternwirtschaftspatriarchat gefeiert bildeten dann aber genauso Klüngel und spielen das selbe Spiel wie vorher die Männer. Das Spiel blieb das selbe nur Namen haben sich geändert (und was sonst eher selten ist: die Darsteller haben die Rollen getauscht)
Ich sag nicht, dass der Kapitalismus an allen Ungleichheiten der Welt Schuld ist, aber dass er aus sich heraus keinen Ausweg aus diesen kennt. Nur weil es schon immer Ungleichheiten gab, soll der Kapitalismus nun nicht kritisiert werden? Nur weil es schon immer Ungleichheiten gab, soll nun nicht überlegt werden, wie man die verhindern oder zumindest möglichst klein halten kann? Find ich nicht sehr schlüssig.
Es gibt unterschiedliche "Startpositionen", die in verschiedenen Ländern unterschiedlich stark vorbestimmen, was aus einem Kind werden kann. In Deutschland ist etwa gerade die Bildung besonders von dem sozialen Umfeld des Kindes abhängig, dabei spielt klar auch das Vermögen eine entscheidende Rolle.
Wenn alle immer all ihr Geld ausgeben würden, dann gäbes es sicherlich deutlich weniger Probleme im Kapitalismus, aber das ist nicht in ihm angelegt. In ihm angelegt ist der Wille nach mehr Geld und das führt unteranderem zum Horten von Geld. Eine vorgestellte Welt, in der das Geld nicht mehr den höchsten Stellenwert einnehmen würde, könnte ein Horten von Geld und damit einen stetigen Geldstrom viel eher gewährleisten.
Wichtig ist noch darauf hinzuweisen, dass wir keinesfalls in einem rein kapitalistischen Staat leben und das ein solcher keinerlei soziale Leistungen kennen würde. Diese stammen eben von außerhalb und deswegen könnte man sogar den Kapitalismus kritisieren, wenn man das heutige System für perfekt halten würde.
Der Kapitalismus diskriminiert nicht einzelne, sondern einfach alle; deswegen ist er "besser". Du verwechselst wohl auch Kapitalismus mit Marktwirtschaft.
@Onrop
Wie immer ein super Artikel. Deswegen ist Thuroi in den letzten zwei Wahlen auch auf Listenplatz 1 bei der KPeD-Spartakusbund gewesen.
Hehehe, danke (=
Die beste Zusammenfassung dieser Debatte und des Kalten Krieges findet sich in Panel 2:
http://www.smbc-comics.com/index.php?db=comics&id=2004#comic
"Der Kommunismus der existierte und auch der der noch existiert führte meistens (eigentlich immer) in eine Katastrophe."
Stimmt so.
"Der Kapitalimus kennt von sich aus nur den Gewinn."
Kapitalismus besagt nur, dass Privateigentum zulässig ist. Hättest du etwa Bock drauf, dass deine Zahnbürste verstaatlicht wird und von jedem Bürger benutzt wird.
"Eine Gemeinschaft in der es um mehr geht als um Verdienst, in der nicht alle menschlichen Bemühungen auf das Geldverdienen ausgelegt sind, erscheint mir "sinnvoller"."
Solch eine Gemeinschaft erscheint mir auch sinnvoller. Aber auch in einem kapitalistischen Land geht es dem normalen Menschen um mehr als den Verdienst von Geld.
Und btw: Obwohl ich ziemlich liberal eingestellt bin, bin ich durchaus der Meinung, dass gewisse Dinge sich schwer privat lösen lassen und vlt besser als Gemeinschaftsaufgabe gesehen werden 😉
Leute, Ihr seht das mit dem falschen Auge, der Kommunismus ist genauso wenig lebensfähig, wie der Kapitalismus, der Kapitalismus passt nur besser zum egomanischen Menschen!
Sowohl der Kommunismus, als auch der Kapitalismus gehen an dem Ich-Bewusstsein des Menschen kaputt, beim Kapitalismus sind wir aktuell an dieser Schwelle, der Kommunismus wurde bereits vom Menschen in Systemen (z.B. DDR) vernichtet...
Solange wir Menschen uns nicht von dem Ich-Bewusstsein trennen, bleiben alle Systeme, auch die soziale Marktwirtschaft bloß eine nicht durchgeführte Theorie, weil SIe nicht zu Ende gelebt werden.
In der Durchführung schaut es dann meist so aus:
Kapitalismus:
100 Leute haben einen Euro, alle wären gerne Reich, einigen gelingt dies im System auch, nehmen wir mal 2 die dann 40 Euro besitzen, nun müssen sich die verbliebenen 98 Leute die restlichen 20 Euro teilen. (durch das Gewinn-System auch so beabsichtigt)
Kommunismus:
100 Leute haben keinen Euro, der Staat 100 Euro, dieser soll es für die 100 Leute einsetzen, vorher schöpfen aber noch 2 in der Hierachie oben stehende Leute 80 Euro ab und den restlichen 98 Leuten bleiben wieder nur 20 Euro zum leben.
Das Ergebnis:
In beiden Systemen sind die 100 Euro auf zu wenige verteilt und diese Umverteilung führt auf Dauer dazu das die Systeme daran kaputt gehen, was glaubt Ihr wohl wo das Geld der Griechen usw. geblieben ist, bei den Wenigen...
Ich hoffe Ihr versteht meinen Ansatz bzw. was ich damit sagen will, nicht die Systeme sind das Problem sondern der Mensch in Ihnen!!!
Aber das System prägt auch den Menschen und ist meiner Meinung nach daher wünschesnwerter, wenn es Wert auf andere Dinge als Geld legt und nicht die Entwicklung weiter unterstüzt, dass alles seinen Wert nur noch als Geldwert haben kann.
Sehe ich anders, denn wenn Du Kommunismus leben möchtest kannst Du das jeden Tag im kleinen doch schon tun, in dem Du Deinen Egoismus überwindest.
Z.B. Beantworte doch mal folgende Frage:
Stellst Du über Dein WLAN Netz, Gästen(und somit halt auch manchem Nachbar) Deinen Internetzugang zur Verfügung!?
So etwas wäre ein erster Schritt in die gewünschte Richtung, daß ist natürlich nur ein grobes Beispiel, aber ich denke man versteht was ich damit meine...
Wer Kommunismus will muss Ihn selbst bei sich beginnen auch wenn unser System uns das erschwert.
Ich sage offen und ehrlich, ich finde mich damit ab, daß ich keine Systemlösung zu bieten habe und passe mich deshalb dem bestehenden System an.