[DE | EN] Zukunft der Wirtschaft ungewiss? - Future of economy uncertain?

Day 1,712, 13:02 • Published in Germany Germany • by Mr. Enya

Deutsch oben - English below.

Werte Leser, es folgt eine Analyse der gegenwärtigen wirtschaftlichen Lage von eRepublik.

Bildrechte bei Lokitown und FidelCastor
Schon oft gab es Angebote seitens eRepublik, Firmen zu niedrigeren Preisen upzugraden. Stets resultierte das in einem sprunghaften Anstieg der Goldpreise, die sich dann zumeist im ganzen Angebotszeitraum stabil oben hielten und erst nach Ende der Aktion langsam abfielen. Sind diese Zeiten vorbei? Bereits zweimal hintereinander folgte auf eine 44%-Upgradeaktion ein kurzes Anziehen, dann ein rapider Abfall des Goldpreises. Um zu erklären, woran das liegt, muss man sich wohl das Grundmodell vor Augen halten, wie unsere ... - in Ermangelung eines besseren Schimpfworts behaupte ich einfach mal, es sei eine "Wirtschaft" - also unsere Wirtschaft funktioniert.

Schnappt euch einen Tee. Es könnte etwas länger werden.


Dies ist natürlich eine idealisierte Version
Rote Pfeile bedeuten: "Die Güter an der Pfeilbasis verschwinden für immer": Gold und Währung sind zerstört (zumindest zur Hälfte), wenn du eine Fabrik baust. Waffen und Nahrung werde zerstört, wenn man sie (zumeist im Kampf) aufbraucht. Währung wird vernichtet, wenn man in andere Regionen zieht oder Widerstandskriege startet (durch die alten Movingtickets symbolisiert). Gold ist für immer verloren, wenn man es fürs Training einsetzt.
Grüne Pfeile bedeuten "die Güter an der Pfeilspitze werden aus dem Nichts erschaffen" Dies ist grundsätzlich beim Gold wahr, das man als Belohnungen bekommt oder kauft, und für Rohmaterialien und Produkte, die man in seinen Fabriken herstellt.
Schwarze Pfeile sagen aus, dass ein(zuweilen umkehrbarer)[/b] Austausch vonstatten geht:[/b] Gold, Produkte und Währung können zwischen Spielern mittels Markt- und Donierungsfunktion ausgetauscht werden, und Rohstoffe werde zur Herstellung wertvollerer Güter in den Fabriken benutzt.

Okay, das Modell sah schonmal ganz fein aus. Nur, ein Schwachpunkt: Wie entsteht die Währung überhaupt? In den alten Zeiten konnten Länder Währung produzieren, indem sie Staatsgold in Geld verwandelt haben (oder irgendwie so). Währungen hatten unterschiedlich viel Wert, je nachdem wieviel Geld in der Staatsbank war und welche Boni das Land hatte. Es war recht komplex. Nur, es gab ein Problem: Rohstoffe, Nahrung und Waffen konnten von jedem Bürger aus dem Nichts erschaffen werden. Genau wie Gold übrigens, aber dieses immehrin nicht unbeschränkt.
So gab es irgendwann in eRepublik eine Überproduktion von Waffen und Food. Admins hatten eine Lösung für das Problem parat: Ein BOT durfte die überflüssigen Produkte aufkaufen und entsorgen.

Die Admins hatten nun etwas erschaffen, das automatisch Produkte kaufte. Mit dem Bot zu handeln war deutlich weniger profitabel, doch es hatte einen Vorteil: Der Bot war immer da und hatte immer genug Geld. Er erschuf es aus dem Nichts. Die Leute begannen, sich auf ihn zu verlassen: Wenn man in eine Rohstofffirma investierte, dann zahlte sie sich in einigen Monaten aus, falls nur der Bot dablieb. Die Leute produzierten und produzierten ins Blaue hinein, mehr als je zuvor. Der Bot musste schließlich bleiben, denn andernfalls wäre die Wirtschaft einfach zusammengebrochen. Stetige Überproduktion wurde belohnt. Die Märkte wurden mit Geld geflutet, und Gold wurde natürlicherweise immer wichtiger.

Die Admins taten ihr Übriges, um die Bedeutung des Goldes weiter zu steigern: Bessere Trainingeinrichtungen (Q2, dann Q3). Bessere Produktionsstätten (Q6). Gold wurde in vielen Weisen aufgebraucht, vor allem durch Training. Es wurde rar, sehr rat. Geld hingegen wurde billiger denn je. Die Admins versuchten schließlich, der Überproduktion durch drastische Kürzung der Botpreise Herr zu werden. Dies gelang. Doch viele Fabriken und Minen blieben, bereit ihre Überproduktion wiederaufzunehmen sollte der Bot wieder höhere Preise bieten.

Schließlich taten die Admins ein Meisterstück, welches in dieser Form unerwartet kam: Sie führten Raketen ein. Spieler, die Raketen produzieren und einsetzen wollten, waren gezwungen, Waffen aller Arten zu kaufen. Dies war teuer, aber es gab ja genug Währung in den Geldbörsen. Obendrein benötigten die Raketen selbst ebenfalls Währung als Rohstoff. Der Bot blieb im Hintergrunf da, doch sein Teil am Marktgeschehen wurde deutlich geringer, und er zauberte nicht mehr stündlich tausende an Währung aus dem Nichts. Beobachter (wie auch ich) mussten zähneknirschend zugeben, dass die Erfindung der Raketen das Wirtschaftsmodul aus dem Dreck gezogen hatten.

Vor zwei Wochen gab es nun das 44%-Angebot. Wie ich in der Einführung sagte, hatte dies früher stets großen Einfluss auf die Märkte gehabt. Dieses Mal nicht: Die Überproduktion wurde bereits in Raketen verbaut, und die Leute brauchten mehr Rohmaterial, wenn sie die hochgegradeten Firmen auch im Betrieb halten wollten. Sie bauten neue Rohstofffirmen, natürlich mit Währung. Nun, vor einigen Tagen, führten die Admins die Q7-Fabriken ein. Die Goldpreise stiegen, und fielen dann dramatisch. Mir ist mittlerweile klar, dass die meisten Leute nun Währung horteten, um sie wieder in Rohstofffirmen zu investieren, ein Zug, der sich nur auf lange Sicht auszahlen wird. Für einige Monate ist das Geld erstmal mit einem Knall weg. Die Leute werden nach der Promo-Aktion die Rohstofffirmen brauchen, und sie werden Währung zum Kaufen von Rohstoffen brauchen, und sie brauchen auch Währung für den Raketenbau. Der Bot generiert aktuell fast keine neue Währung, weil die meisten Preise immer noch über dem Botpreis liegen, und die Leute trotzdem kaufen.

Dies kann wohl mit dem folgenden Modell dargestellt werden:

Falls die Admins mit der Einführung von Q7 den Goldpreis wachrütteln wollten, war das nicht sonderlich erfolgreich: Sie haben zuvor sehr wirkungsvoll die Entstehung neuen Geldes verhindert und zur gleichen Zeit sehr viele Geldsenken erschaffen, in denen das Geld einfach verschwindet. All die roten Pfeile im Modell oben sind prinzipiell Geldabflüsse, während es keine neuen Quellen gibt - außer in ein paar Wochen oder Monaten, sobald die Überproduktion wieder groß genug wird, dass der Bot wieder signifikant tätig wird.

Schlussfolgerungen für den Goldpreis?
Es ist einfach zu schlussfolgern, dass der Goldpreis MÖGLICHERWEISE weiter heruntergehen KÖNNTE, unter gewissen Umständen sogar unter die 1000-Schwelle. Je nach den Aktionen der Admins wird der Goldpreis natürlich nicht so niedrig fallen und sogar steifen. Mit Q4-Training beispielsweise könnten sie sehr einfach die Goldpreise in den Himmel schießen lassen - fürs Training braucht man keine Rohmaterialien. Selbst wenn sie nichts tun, ist es sehr wahrscheinlich, dass Goldpreise bald wieder in die Höhe steigen. Allerdings kann es dann Wochen und Monate dauern, bis sie wieder in alter Höhe sind.
Doch ich denke, wir sollten auch darauf vorbereitet sein, dass die Admins tatächlich bestrebt sein könnten, Währung wieder wertvoll zu machen (was übrigens nicht heißen soll, dass Gold dann billig wäre...). Falls das der Fall ist, dann wäre ich der erste, der den Admins zu diesem richtigen Schritt gratuliert.

Mit wie immer freundlich gesonnenen Grüßen und sich für eure eingehende Lektüre des Textes bedankend,
Mr. Enya


Dear readers!

Image courtesy of Lokitown and FidelCastor
This is not the first time that eRepublic offered us to upgrade companies to lower prices. Always, this resulted in a huge jump in the gold price to a high level - a level that was staying there until the offer ended. Are these observations something of the past? This is the second time that a 44% offer was the cause of a short rise and then a steep fall in the gold curve. To explain this, one has to paint the model of our... - well, lacking a better swearword, let's just call it the "economy" - the model of our economy how it is supposed to work.

Get a tea. It might take some time.


This is an idealized version.
Red Arrows mean "the things at the tail vanish forever": Gold and Currency are destroyed (at least one half) when you create a company. Weapon and food are destroyed when you use them up (mostly in fighting). Currency is destroyed when you move into another region or start a resistance war (symbolized with the tickets). Gold is lost forever when you use it for training.
Green arrows mean "the goods at the point are created from nothing": This is basically true for gold you get as a reward, and raw materials and products that you create in your companies.
Black arrows mean that a (sometimes reversable) exchange is going on: Gold, products and currency can be exchanged between players and you use up raws to create more valuable products.

Okay, the model looks nice. Just one point: how is currency created in this model? In the old times, countries could create currency by printing gold into money (or something like that). Currencies had different values, depending on how much gold was in the state treasury. It was rather complex. However, there was one problem: People could create things of value from nothing: Raws and Food and Weapons. Gold is created from nothing, too, but much less.
eRepublic had overproduction of food and weapons. Admins had a solution to that problem: The BOT would buy superfluous products and destroy them.

The admins had created something that would buy products. Trading with the bot was much less profitable than trading with other people, but it had one big advantage: The bot was always there and always had enough money. He created it from nothing. People started to plan - if they invested in a raw company today, it would pay off in a few months, if the bot was going to stay. People produced and produced and produced, more than ever. The bot had to stay forever, because otherwise, the economy would collapse. Steady overproduction was rewarded. Money was flooded into the markets, and gold was naturally gaining importance.

The admins created quite a lot of things to increase the importance of gold even further: Better training facilities (Q2, then Q3). Better production facilities (Q6). Gold was used up in many ways, mainly with training. Gold was becoming really, really rare. Money however was cheaper than ever. The admins tried to hold the overproduction by lowering the bot prices. It worked, but the companies remained, ready to start overproduction again once the bot was offering better prices agein.

Finally, admins did a clever thing that nobody had expected in this form: They introduced rockets. Players who wanted to produce rockets and use that impact on the battlefield were forced to buy weapons of all kinds. This was expensive, but there was enough currency floating around. Also, the rockets required currency in the production as well. The bot was still there, but now only played a very small part in the market. No more did it create thousands of currency each hour. After the introduction of the rocket factory, gold lost a lot of value. People were grudgingly claiming that the rocket invention had saved the economy module (I am one of these people).

Two weeks ago, we had a 44% offer. As I said in the introduction, this had always large impacts on the market. This time, it didn't: The overproduction was already used up in rockets, and people needed more raw materials if they wanted to use upgraded companies. They built new raw material companies (with currency). A few days ago, the admins introduced the Q7 factories. The gold price went up, and then went down even further. It seems certain to me that most people are just now buying CC so that they can invest in raw companies, which will return currency in the very long run. For a short time, all this CC vanishes with a poof. People will need raw companies after the promo is over, they will need CC to buy raws if they don't have enough raws for their production, and they need CC for building rockets. The bot isn't generating lots of money at the moment, because most prices are above bot price and people still buy things.

This can be pictures with the following model:

If the admins were trying to rock up the gold prices with the introduction of Q7, it was not very successful: They have successfully switched off the magical creation of currency and on the same time created many ways of deleting currency and deleting value in this game. All the red arrows in the model above are money sinks, there is no way to create new money, except in a few weeks and months, when the overproduction is large enough that the bot is significant enough again.

Are there consequences for the gold prices?
It is easy to conclude that the gold prices MIGHT PROBABLY rather go down, under certain circumstances even below the 1000 threshold. Depending on admin action, the gold price will not always stay this low. With Q4 training for example, they could easily lift the gold price into the sky - training needs no raw materials. Even if they don't do anything, it is very probable that gold prices will rise again soon. In this case it will still need weeks or even months to crawl back to the heights of the past.
But we should also be prepared that the admins want to return value to the currencies. If this is the case, I will be the first to tell them that it was the right decision.

With all the best regards and thanks for reading -
Mr. Enya