Arbeitgeber-Arbeitnehmer ( das geht auch besser )

Day 907, 13:17 Published in Germany Germany by Herr Mux

Bevor man mir den Hintern mit Schnaps und stumpfer Klinge rasiert, möchte ich voranstellen, dass das Fadenkreuz mit diesem Artikel Neuland betritt.

Es ist das erste Mal, dass ich mich, zumindest am Rande, mit einem wirtschaftlichen Thema befassen möchte und dementsprechend angreifbar mögen meine Theorien sein. Bisher habe ich mich eher in Richtung der sozialen Komponenten eDeutschlands orientiert und nicht viel mehr getan, als mein eigenes Stimmungsbild mehr oder weniger theatralisch in Worte zu fassen. Im Grunde eine einfache Aufgabe, der vor mir bereits zahllose Andere nachgekommen sind.

Nach all dem einleitenden Gefasel nun meine ( auch nicht ganz neuen ) Überlegungen und Anregungen:

Obwohl ich wahrscheinlich schon an diesem ersten Punkt nicht zu hundertprozent richtig liege, habe ich den Eindruck, dass die wirtschaftliche Lage in eDeutschland zur Zeit einen ungesunden Anstrich hat. Damit soll nicht gesagt sein, dass wir uns grundsätzlich in einer schweren Krise befinden. Vielmehr habe ich das Gefühl, dass der Laden für viele Arbeitnehmer und -geber, nicht so läuft, wie er laufen könnte.

Viele Firmen haben Probleme damit, zuverlässige Mitarbeiter für sich zu gewinnen und ein noch größeres Problem damit, sie auch zu halten. Dies liegt sicherlich nicht zuletzt daran, dass ein Überschuss an Arbeit im Land besteht. Es gibt also in vielen Bereichen einen Kampf um Arbeitnehmer. Um diesen Kampf zu gewinnen, versuchen sich die Konzerne teilweise bei ihren Einstiegsgehältern auf dem Job.Markt zu überbieten. Dies kann manchmal dazu führen, dass sich ein Betrieb bereits von Anfang an finanziell übernimmt. Kürzt er dann bereits nach wenigen Tagen die Gehälter, ist oft die logische Folge, dass der Arbeitnehmer so bald als möglich das Weite sucht, und zum nächsten Schuppen rennt, der ein an der Qualität gemessenes höheres Einstiegsgehalt bietet. Durch das ständige Hin und Her leidet die Produktivität deutlich und erfordert ( für erepublische Verhältnisse ) eine Menge Nerven vom Arbeitgeber.

Ursächlich für dieses Phänomen ist sicherlich der "kapitalistische" ( ich bitte um strikte Beachtung der Anführungsstriche ) Grundgedanke, den man nunmal in ein Browserspiel mithinein nimmt. Schließlich misst sich der persönlich Erfolg hier zunächst meist in erster Linie am Kontostand meines/meiner virtuellen Recken/Schweinefarm/Raumschiffflotte etc.

Da sich eRepublik aber mit einer ganzen Nation beschäftigt, kommen wir um eine gewisse soziale Komponente nicht herum, wenn wir erfolgreich sein wollen. Ohne einen gewissen "kollektiven" ( zu den Anführungsstrichen s.o. ) Geist und eine patriotische Grundidee läuft die Kraft des Einzelnen meist ins Leere. Wenn es um den oben bezeichneten Kontostand geht, legen viele Menschen, die man an sich als intelligent und geistig flexibel bezeichen würde, eine fürchterliche Kurzsichtigkeit an den Tag. Anstatt langfristig bei einer Firma zu arbeiten, ihr durch die Krise zu helfen und am Ende die Früchte der gemeinsamen Arbeit zu ernten, stürzt man sich mehrmals wöchentlich auf den nächstbestbezahltesten Job. Das Hardworkerblech kommt ja schließlich so oder so, und kann dann bei Lana, oder sonstwo verhurt werden.

Wie aber bewerkstellige ich eine vernünftige Zusammenarbeit von Arbeitgeber und Arbeitnehmer?

Die Antwort ist eigentlich einfach. Es muss ein Vertrauensverhältnis zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geschaffen werden.
In diesem Verhältnis muss sich der Arbeitgeber seiner Fürsorgepflicht für den Arbeitnehmer bewusst sein ( Anpassungen der Löhne, Transparenz der Erträge ) und der Arbeitnehmer muss im Vertrauen auf die Fürsorgepflicht seines Arbeitgebers,Treue halten. Dies auch, bzw. vor allem in Krisenzeiten. In meiner zugegeben einfachen Rechnung kann dies langfristig nur zu einem positiven Ergebnis für beide Seiten führen.

Dies lässt sich allerdings, wie so häufig, einzig und allein durch Kommunikation bewerkstelligen. Wenn sie also einen Job annehmen, dann stellen sie sich doch einfach kurz bei ihrem Chef vor und machen sie ihre Bereitschaft deutlich, ein treuer Mitarbeiter zu sein und dies unter den richtigen Voraussetzungen, auch zu bleiben.
Als Arbeitgeber heißen sie ihre neue Arbeitskraft willkommen, erzählen sie ein bischen was über das Unternehmen, die derzeitige Lage ( seien sie dabei ehrlich ) und geben sie ihrem Arbeitnehmer eine Perspektive im Bezug auf zukünftige Gehälter und die weitere Zusammenarbeit.

Zeigen sie einander Respekt. Selbst wenn es sich wider Erwarten nicht finanziell auszahlen sollte, wird es dies sicher auf sozialer Ebene tun.

Für ein starkes eDeutschland.


Hochachtungsvoll, Mux